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Zwei plus acht aus 38.000

Von den gestern gestarteten siebzehn Nationen blieben an Tag zwei (10. Januar 2010) des „Live the Dream“ Events in Wien doch noch elf übrig und erfreulicherweise befanden sich auch drei deutsche Vertreter im Rennen um die zehn hunderttausend Dollar Verträge.

Während das überraschenderweise schlecht besuchte Freeroll, bei dem immerhin um ein WSOP Paket gespielt wurde, hatten die Finalisten des Tages die Chance sich einer Jury, welche fast mit der gestrigen kongruent war, nochmals zu präsentieren.

In einem zwanzig minütigen Gespräch wurden grundsätzliche Fragen zur Person, zu ihren Vorstellungen von Poker oder auch, weshalb sie die richtigen für diesen Job wären, gestellt. Nachdem das Interesse an unbekannten japanischen oder norwegischen Spielern sich in Grenzen halten dürfte, liegt das Hauptaugenmerk doch eher auf die verblieben drei deutschen Pokerheroen.

Als erster der Bundesbürger war der höchst sympathische und auf Sport und Englisch Lehramt studierende Tobias Wagner aus Nürnberg zum Gespräch geladen. In perfektem Englisch und mit Antworten, welcher der Jury sicher gefielen, galt er als einer der Favoriten für einen der zehn Verträge und dies nicht nur beim internationalen weiblichen Anhang. Der sechsundzwanzigjährige startete seinen Poker-Werdegang mit kleinen SnG’s und ging bislang zur zweimaligen Teilnahme bei der Spanischen Pokertour. Bei ihm stimmte einfach das Gesamtpaket: sympathisches Auftreten, aufgrund des Weiterkommens bei Live the Dream auch sicherlich das spielerische Können, Rückhalt der Familie, berufliche Unabhängigkeit, zumal er nur noch ein Jahr als Student zu fristen hat, Selbstbewusstsein ohne Arroganz und was am wichtigsten ist, ehrliche Freude an Poker.
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Nach drei weiteren Interviews mit diversen Vertretern unterschiedlicher Nationen stellte sich Mark Willke der Kommission und war leider fast das Gegenteil seines fränkischen Mitstreiters. Der Duisburger, welcher seit neun Monaten Poker spielt, stellt sich selbst als großartiger Pokercoach und Pokerprofi vor und sieht seine Zukunft in den monetären Möglichkeiten von Poker und Affiliates, welche Everest ihm bieten würde. Das Interview, welches im Vergleich zu den anderen Kandidaten auffallend kurz dauerte, ließ darauf schließen, dass auch die Jury schnell das Interesse an ihm verlor.

Gegen sechzehn Uhr musste auch noch der Münchner Ronny Pickard vor die strenge Kommission. Seine bayrische Bodenständigkeit wirkte oft etwas unbeholfen, aber höchst sympathisch. Sehr erfrischend und in der hinlänglich bekannten Pokerszene sehr selten geworden ist, dass in seinem Leben Poker als Freizeitelement einen durchaus wichtigen Stellenwert einnimmt, aber nie in einer Ausschließlichkeit endet, denn zu weit gestreut sind seine Interessen. Der dreiunddreißig jährige Familienmensch und Vater zweier Kinder kam wie so viele andere über DSF zu Poker und von seiner ersten Onlinepokerminute an ist er ein treuer Everestler. Vor allem aber besticht Ronny durch seine mathematischen Analysen – Kunststück, als ehemaliger Student der Mathematik und heute als ein in München durchaus angesehener Bankenfachmann.

Nach abermals dreistündiger Beratung der Jury fanden sich um 20 Uhr 30 die zehn neuen Everest Poker-Pros in einer fast familiär anmutenden Show wieder und wurden der Presse und den überraschend vielen noch anwesenden Spielern präsentiert.

An dieser Stelle könnte nun abermals eine Namensauflistung von zwar sehr sympathischen aber in unseren Breiten völlig unbekannten Spielern kommen, was zwar den Platz füllen, aber in keiner Weise notwendig sein würde. Deshalb gleich zum erfreulichen Ereignis: Deutschland hat nicht einen, sondern absolut zu recht, ZWEI Pro’s im Everestteam 2010. Tobias Wagner und Ronny Pickard erhielten je einen hunderttausend Euro Vertrag und wir von der Pokerfirma sind uns sicher, dass zumindest einer der beiden in Zukunft an so manchen Finaltisch gesehen werden dürfte. Jede andere Entscheidung als die zugunsten der beiden Deutschen (und der anderen acht internationalen Mitstreitern) würde die Veranstaltung in Zweifel ziehen, aber das Team von Everest tat nicht nur sein bestes, sondern auch das richtigste (der angewandte Superlativ sei mir an dieser Stelle verziehen).

Alles in allem wieder ein sehr schöner Everest Event, mit kleinen Schwächen aber umso mehr Stärken.


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