Zypern mit Garantie-Turnieren im Januar und März

BobbiG war wieder auf Zypern. So gute Partien gibt es nun mal auf dem europäischen Festland nicht und obwohl die Russen zunehmend stärker werden, ist der Value noch immer da. Was er von seiner letzten Reise zu berichten hat, lest Ihr hier.

Hallo liebe Pokerkollegen,

mit zehn Mann waren wir wieder Gäste im Merit Pokerroom. Sieben von uns kamen drei Tage früher, um ein 120k Garantie für 300$ mit R und A im Rocks Hotel zu spielen. Ich hab auch mitgespielt, was eigentlich ein Fehler war, obwohl ich 7k für den sechsten Platz bekam. Im letzten Jahr hatte das gleiche Turnier 150k Garantie mit einem Overlay von zumeist 25-30k. Die Struktur ist am zweiten Tag genau so schnell wie z.B. beim King’s beim 50k aber beim Overlay konnte man nicht wirklich über die Struktur meckern. Ohne Overlay ist alles unattraktiv geworden und 8 bis 10 BB Average in den letzten sieben Levels, die ich am zweiten Tag gespielt habe, ist mir einfach zu wenig. Die Cashgames in Rocks (die finden nur beim Turnierwochenende statt) sind aber sehr interessant.

Am Montag, den 10. Januar, ging es im Merit mit der Turnierwoche los. Fast alle Turniere und Super Satellites hatten ein Garantiepreis. Bei zehn Tickets Garantie am Montag haben es vier von sechs unserer Teilnehmer geschafft. Die anderen zwei haben es beim zweiten Super Satellite geschafft. Außer dem Main Event mit 350k Garantie für $3.500 Buy-in waren auch ein 60k Garantie für 250$ mit Rebuy und ein 150k Garantie für 400$ mit Rebuys und Add-on im Programm. Obwohl die Strukturen bei den Side Events sehr schnell waren, haben ein paar Kollegen doch mitgespielt. 6., 10. und 11. Platz beim 150k Garantie waren unsere Ergebnisse.

Beim Main Event haben alle mitgemacht. 20k in Chips, eine Stunde Level mit einer fantastisch langsamen Struktur und 350k Garantie haben 102 Spieler angelockt, obwohl die meisten Israelis nach Kiew zur RPT geflogen sind. Der erste Preis betrug 105k, zwölf Plätze wurden bezahlt.

Mein Turnier war diesmal ziemlich schnell zu Ende. Der Beginn der Gamble-Phase (die ersten vier Levels bei mir), in der ich extrem viele Hände spiele, war ziemlich mies und zur Zeit des Big-Points saß ich mit 14k am Button. Blinds waren 100/200, Tisch war spielfreudig, aber passiv. Ich sah vier Limper und AQs am Button. Raise auf 1200 (Zypern Spezifik) und bekam zwei Caller: UTG ein junger Ungar und ein Türke, den ich sehr gut kannte. Mit UTG Spieler hab ich Super Satellite mitgespielt. Er war so akkurat und ängstlich, bis es nicht mehr ging. Er hatte im Satellite fünffachen Average bei zwölf Leuten (zehn bekamen das Ticket) und anstatt Kaffee trinken zu gehen oder gegen Shorties zu gamblen, hat er dagesessen, jede Hand lange überlegt und gefoldet. Zurück zu unserem Main Event. Also ich weiß – er hat Middle Pair oder AQ, AK. Gebe ihm Range 77 bis QQ. Er hatte 30k (AA vs KK im zweiten Level). Der Türke hatte 10k und war sehr loose. Flop kam A, Q, 2 badugi. Beide checken zu mir, ich checke mit. Das war der Fehler, der mir das Turnier gekostet hat. Turn war und jetzt lagen 2 Kreuzen da. UTG spielte 3,5k an, ich raiste 8,5k, er ging all-in, ich callte für die restlichen 4k ungern. Vor dem Showdown sagte ich „My only hope – we split“, und schaute mir 22 an. River blank und aus. Versuchen wir jetzt die Hand zu analysieren. Ich kenne vielen, die einfach sagen „Da ist nichts zu machen, da kommst du nie raus“. Ich werde vielleicht zustimmen in der Situation, wenn man den Gegner nicht kennt und keine Info über ihn hat. Ich kannte ihn aber sehr gut. „Wieso schmeißt Du denn nicht am Turn weg?“. Weil er kann denken, dass er gut ist (AcKc oder AcJc z.B.). Ok, jetzt ehrlich, wenn der Türke mein Raise vor dem Flop nicht zahlt, werde ich auf dem Flop anspielen. UTG-Boy schmeißt ohne Ass sowieso weg und callt mit AK, AQ und Set (wenn er mini raist – sofort weg). Wenn er aber callt, gibt’s kein Action mehr am Turn von mir und falls er am River checkt, eine kleine Bet vs AK. Wenn er am River selbst anspielt, glaubt mir oder nicht, schmeiße ich gegen ihn zu 50% weg. Ich muss sehen, wie er das tut und meine Instinkte abrufen. Andere Variante ist, den Turn klein anzuspielen und falls er callt, am River durchchecken (falls er raist – sofort weg). Der einzige Grund, den Flop zu checken, ist der loose Spieler in der Mitte. Wenn ich diese Hand korrekt spiele und zwar ca 2,2k am Flop anspiele, kostet mich die Hand 1,2 + 2,2=3,4k bis vielleicht noch 4k on the River – 7,4k. Mir bleiben 10,6k bis 6,6k bei 100/200 Blinds. Ich bin im Turnier und habe M>=20.

Erfreulich war, dass einer der Kollegen – Daniel Can, den Finaltisch erreicht hat und nach dem sechsten Platz beim 150k Garantie, nun beim Main Event noch den achten Platz und stolze 12k erwirtschaften konnte.

Es gibt leider eine unfröhliche Nachricht. Das Team von Sergei Rybachenko (der kommt zu jeder Turnierwoche) wird langsam zum richtigen Problem. Er bringt jedes Mal acht bis zehn Top-Pros und zehn gute Russen und Ukrainer mit. Durch sein Team sank die Dead-Money Line auf 40-50%, was immer noch sensationell ist. Die Cash Games sind aber genauso attraktive wie früher, weil die Russen nur online und die Turnieren spielen.

Ein paar Worte über die kommenden Wochen im Merit. Von 7. bis 14. März lohnt sich eine Reise wieder nach Zypern. Es wird viele Super Satellites im Februar geben, aber selbst wenn man es im Februar nicht schafft, sollte man eine Reise im März überlegen, denn die vielen Satellites im Februar sind ein Zeichen für die erhöhte Dead-Money-Line beim 500k Garantie Mainevent. Weiteres findet Ihr unter http://www.meritpoker.com. Wenn Ihr nach Zypern kommt, kontaktiert mich rechtzeitig vorher, meine Email bleibt [email protected]

Bis bald auf Zypern,
Euer BobbiG