Pokerstrategie

Die größten Fehler im Pot-Limit Omaha


Schlechte Wahl der Starthände

Damit meine ich nicht die Tatsache, dass schwache Omaha Spieler zu loose spielen und jede Starthand anfassen weil schließlich jede irgendwie gewinnen kann. Das ist ja nichts neues und wurde schon an anderen Stellen besprochen. Hier geht es vielmehr um die Tatsache, dass einige Spieler ihre Starthände nach komplett falschen Kriterien bewerten. Wenn sich ein Spieler denkt er spielt nur die besten 10 % seiner Hände um tight-aggressives Poker zu spielen, bringt ihm das nichts wenn die 10 % der besten Hände nicht wirklich die besten sind.
Viele Spieler denken zum Beispiel, dass sie eine gute Omaha Hand haben, wenn sie aus zwei schönen Hold’em Händen besteht. Hände wie AQ54 double suited oder JT65 sind solche Hände. Für viele sehen sie toll aus und da sie aus zwei netten und ausbaufähigen Hold’em Händen bestehen, sind sie spielbar. Doch das ist ein großer Irrtum! Denn zwei gute Hold’em Hände machen noch lange keine gute Omaha Hand. Meist ergänzen sich die Hände nicht gut genug um Chancen zu haben. Es ist meist deutlich besser eine Hand wie 2345 als AK98 zu spielen.
Auch Hände mit zwei Paaren sind verleitende, aber schwache Hände. Natürlich floppt man mit 5544 relativ häufig ein Set, aber das Problem ist, dass dies niemals die Nuts sind. Auch diese Hände sehen besser aus als sie sind.

Zu passives Spiel nach dem Flop

Ein Problem für viele Spieler ist die Tatsache, dass es so viele Möglichkeiten in Omaha gibt und man meist überhaupt keinen Schimmer hat was der Gegner so auf der Hand hält. Bei Hold’em ist es meist recht klar und man kann die möglichen Hände auf paar wenige reduzieren. In Omaha ist allerdings viel mehr möglich was dazu führt, dass viele Spieler unsicher sind und damit passiv agieren.
Ein klassisches Beispiel ist der Second Nut Flush. In Hold’em schiebt man damit gerne alle Chips in die Mitte weil es einfach sehr unwahrscheinlich ist ausgerechnet auf den Nut Flush zu treffen. Das ist in Omaha allerdings wahrscheinlicher. Die schlechteste Lösung ist passiv zu agieren, denn mit passivem Spiel bekommt man keinerlei Informationen. Viele Spieler callen und callen um später herauszufinden ob man wirklich geschlagen ist oder nicht. Das kostet meist einiges an Geld, denn in den meisten Fällen liegt man tatsächlich hinten. Besser ist es an früher Stelle in der Partie die Initiative zu übernehmen. Wenn Sie den Second Nut Flush floppen und Ihr Gegner bettet, ist ein ordentlicher Raise selten verkehrt. Zum einen verdrängen Sie damit ungebetene Gäste, die drawen und zum anderen bekommen Sie die Information, die Sie haben wollen.

Keinen Respekt vor den Nuts

Ich erinnere mich sehr gut an eine der ersten Omaha Runden als ich auf kleinem Limit mit 50 BB eingestiegen bin und schon 30 BB dazu gewonnen habe. In einer der nächsten Hände ergab sich ein Multiway-Pot mit vier Spielern und einem Flop mit 778 mit zwei Pik. Ich hielt: T976 mit zwei Pik – eigentlich eine Monsterhand mit der ich am Flop check-raise all-in spielte. Der Gegner überlegt lange und callt schließlich mit 88xx. Da blieben nicht mehr viele Outs, die Chance auf einen Straight Flush gab es nicht. Es ist eigentlich interessant wie man mit Trips, einem Flushdraw und einem mächtigen Straightdraw sogut wie drawing dead am Flop sein kann. Doch das ist Omaha und eine solche Hand zeigt deutlich wie gefährlich es ist große Pots mit Non-Nut Hands und Non-Nut Draws zu spielen. Wäre der Flop 782, womit ich nur Middle Pair gehabt hätte, gäbe es soviel mehr Möglichkeiten zu gewinnen obwohl der Gegner Top Set und damit die Nuts getroffen hat.
Es ist manchmal lebenswichtig zum Zeitpunkt wenn das große Geld in die Mitte wandert die Nuts oder zumindest einen soliden Draw zu den Nuts zu haben. 30 Outs zu den Non-Nuts bringen einem manchmal überhaupt nichts und ist immernoch weniger wert als 1 Out zu den Nuts.


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