One Pair
Es gibt nur einen Fall wo man mit One Pair Händen leben kann. Nämlich in Heads-Up Flops und wenn man zusätzlich zum Pair noch einen legitimen Draw hat. Ansonsten wird es schwer eine solche Hand wirklich als Made Hand zu bezeichnen. Die einzige Situation wo man davon ausgehen kann die beste Hand zu haben ist mit Top Pair in einem Heads-Up Pot mit sehr unkoordinierten Karten am Flop. Also zum Beispiel haben Sie AQ83 und der Flop ist: A92 in drei verschiedenen Farben. Hier sieht Ihr Top Pair, Second Kicker nicht allzu schlecht aus, zumindest gegen einen Spieler. Bei mehreren Spielern ist diese Hand schon wieder schwach, weil man zu häufig in Two Pair oder ein Set läuft und dann kaum Aussicht auf Verbesserung hat.
Was man mit einer solchen Top Pair Hand machen sollte ist sein Risiko zu minimieren, also keinsfalls einen großen Pot spielen. Wenn man am Flop setzt und gecallt wird, sollte man meist einfach checken und aufgeben. Denn es gibt keine schwächeren Hände, die einen ausbezahlen und -wie in Omaha üblich- nur wenige stärkere Hände, die man zum folden bringt. Selbst wenn der Flop ein guter ist, sind meist diverse Draws am Turn möglich, gegen die man sich auch noch zur Wehr setzen muss. Auch wenn Top Pair in Hold’em häufig gut genug ist einen netten Pot zu gewinnen, ist das in Omaha nicht der Fall.
Sets
Das sind eigentlich die Moneymaker Nummer eins in Hold’em. Sie sind im Grunde unsichtbar für den Gegner und trotzdem meistens unschlagbar. Auch wenn Flush und Straight höher sind, ist der große Vorteil des Sets, dass man es nicht erkennen kann, denn ein Set ist immer und überall möglich.
In Omaha sieht es, wie man sich denken kann etwas anders aus. Hier sind Sets zwar auch nicht unbedingt schwächer, aber doch viel verwundbarer. Während man in Hold’em nie davon ausgehen sollte in ein höheres Set zu laufen, muss man in Omaha durchaus damit rechnen. Bottom Set ist hier einfach nur Bottom Pair und nicht “ein Set” mit der man so gut wie alles schlagen kann.
Das große Problem von Sets in Omaha sind die verschiedenen Draws gegen die man sich zur Wehr setzen muss. Doch die Redraws darf man nicht außer Acht lassen und daher ist es nicht falsch ein Set aggressiv zu spielen, selbst wenn Flush- und Straightdraws möglich sind. Auch kann man noch weiterspielen wenn man sich fast sicher ist, dass der Gegner schon eine fertige Straight oder einen Flush hat. Denn man hat immerhin noch die Chance auf ein Full House und hat auch noch Implied Odds. Zum Beispiel trifft man mit AK99 ein Set an diesem Flop: 982 mit drei verschiedenen Farben. Nach einer Bet callt der Gegner und der Turn ist eine Zehn. Das Board ist also T982 und macht damit diverse Straights möglich. Hier ist es kein schlechter Plan nur zu check/callen bzw. Einen Check Behind zu machen um günstig die Riverkarte zu sehen. Hier hat man nämlich immerhin 1 Out für einen Vierling und neun Outs für ein Full House indem sich das Board paired.
In günstigen Fällen sieht es dann so aus, dass der Gegner am Turn checkt um einen Check-Raise anzusetzen, man ihm diesen Gefallen nicht tut indem man checkt und am River das Full House komplettiert. Er glaubt mit seiner Straight nach wie vor die beste Hand zu haben und macht eine Bet. Nun kann man einen kleinen Raise ansetzen, den der Gegner wegen der guten Pot Odds callen muss, oder einfach nur aus dem Grund weil es ihn interessiert ob man wirklich das Full House getroffen hat.
Schwieriger wird das bei Bottom Set, das häufig auch dominiert ist. Der Gegner kann immer einmal ein höheres Set treffen und dann hat man keine schönen Redraws, sondern meist gerade mal 1 Out!
Es gibt nur selten Situationen wo man mit One Pair Händen fortfahren sollte. Wichtig ist es diese zu erkennen und auf keinen Fall zuviel Risiko einzugehen. Sets sind nicht wie in Hold’em absolute Monsterhände. Manchmal sind sie es auch in Omaha, meist aber eher mittelmäßige Hände mit denen man gegen Draws ankämpfen muss.