Pokerstrategie

Schlüsselkonzepte für Omaha

8-Karten Straight Draws

In Hold’em ist man meist froh einen Open Ended Straight Draw mit acht Outs zu haben. Am Flop ist man damit gegen gute Hände wie Top Pair nur 2:1 Underdog und bekommt sogut wie immer die richtigen Pot Odds um weiterzuspielen.
Ganz anders sieht es in Omaha aus. Hier spielt man bei Straight Draws in ganz anderen Dimensionen und acht Outs ist im Grunde fast nichts wenn man 20 Outs auch haben kann. Das ist der Hauptgrund weshalb man sich gar nicht mit so einem schlechten Draw abgeben soll. Weitere Gründe sind, dass man nur selten die richtigen Pot Odds bekommt, schließlich muss man auch noch die vielen Redraws mit einbeziehen und natürlich, dass diese Draws einem nur selten die Nuts bringen. Meist muss man sogar die acht Outs noch discounten weil ein Flushdraw möglich ist oder eine höhere Straight. Damit geht der Wert dieses Draws gegen Null.

Das Problem mit den Freecards

Omaha ist ein Spiel voller Draws und Redraws. Natürlich kann man 20 Outs haben, aber wenn man eines davon am Turn trifft, bleiben dem Gegner höchstwahrscheinlich auch wieder einige Outs um zu gewinnen. Die Frage ist also wie man mit Made Hands und potentiellen Redraws umgeht. Grundsätzlich soll man seine Hand schützen und dem Gegner die nächsten Karten so teuer wie möglich machen. Doch es macht wenig Sinn sein Top Pair am Flop zu schützen wenn der Gegner über 20 Outs hat. Denn dann ist er der eindeutige Favorit und Value Bets von unserer Seite keine Value Bets…
Die Sache mit den Freecards muss man also differenzierter als in Hold’em betrachten. Selbst starke Hände wie Top Two Pair muss man nicht zwangsläufig schützen wenn viele Draws möglich sind. Hier ist eine passive Spielweise meist besser.

Slowplay ist meist sinnlos

So profitabel Slowplay in Hold’em auch sein kann. So sinnlos ist es meist in Pot-Limit Omaha. Selbst mit den absoluten Nuts am Flop ist es nicht ratsam zu checken und andere das Ruder in die Hand nehmen zu lassen. Der Vorteil ist doch, dass die Gegner meistens irgendeine Made Hand oder einen dicken Draw haben und bereit sind damit viel Geld zu investieren. Perfekt ist es natürlich wenn man die Nuts floppt und die Draws des Gegners dominiert. Zum Beispiel floppt man mit JT89 eine Straight an einem 567 Flop. Bei dieser Konstellation dominiert man einen Gegner mit T843 komplett und er ist gewillt schon an dieser Stelle Geld zu investieren. Slowplay wäre in einem solchen Fall, der nicht selten vorkommt sehr kontraproduktiv.

Der Flop sagt noch nichts

Es ist zwar erstmal ein schönes Ergebnis den richtigen Flop zu treffen, aber gewonnen hat man damit meist noch nichts. Denn Turn und River können das Spiel komplett drehen und darauf muss man stets vorbereitet sein. Viele Spieler bewerten ihre Hand sehr oberflächlich am Flop. Sie haben Two Pair, ein Set, die Nutstraight oder was auch immer. Sogut wie niemand spricht bei der Handstärke von den möglichen Gefahren, die an Turn und River warten können. Ein Two Pair kann auf einem total trockenen Flop wie A95 in verschiedenen Farben sehr viel wert sein. Bei AKQ und zwei gleichen Farben aber auch gar nichts. In beiden Fällen hat man Two Pair, aber die Stärke ist extrem verschieden! Darum sollte man auch die Floptextur und vor allem die möglichen zukünftigen Entwicklungen ins Auge fassen und bewerten.


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