Kolumnen

Staker gesucht

Wenn ich Poker sage, meine ich Kunst. Kunstvoll von mir vorgetragenes Spiel mit unvergleichlicher Kreativität. Wie Skulpturen von Michelangelo oder Kompositionen von Dieter Bohlen. Vermächtnisse der berühmtesten Kupferstecher dieser Welt.

Alles andere – die Spieler, die Casinos, die anderen Hände – sind nur flüchtige Eindrücke und schnell vergessen. Die Wirklichkeit hat keinen Bestand. Nur die Kunst bleibt bestehen. Kunst, die einem den Atem nimmt, die uns schwindelig macht und die Erinnerungen bleiben. Erinnerungen an das Schöne, an das Vollkommene. Zu erkennen auch an am Unterschied zwischen Leichtsinn und Leichtigkeit.

Auch ich will wieder Kunstwerke schaffen, auch ich will unbedingt als einer der größten Kartenkünstler in den Olymp aufgenommen werden. Ich möchte mich hochpokern. Aus diesem Grund suche ich noch Geldgeber und Anteilseigner. Für das Main Event der diesjährigen WSOP. Wir reden über Gesamtkosten (inklusive des Buy-Ins, Flug, Hotel und Wein) von nicht einmal 20.000 Euro. Oder Dollar. Dafür gebe ich auch 35 Prozent meiner Gewinne ab. Oder, großartig und –zügig wie ich nun mal bin, 38,5 Prozent. Vom Nettoendbetrag. Nach Abzug des Deals im Heads Up, nach großzügigem Trinkgeld für die Dealer und nach Abzug der steuerrelevanten Zahlung direkt vor Ort an die Finanzbehörde Nevadas.

Ernstgemeinte, nur ernstgemeinte Angebote bitte hier per Kommentar oder per Fax an mein Management.

Wer anders mit mir Geld verdienen will, dem seien Wetten empfohlen. Die Quoten auf den Main-Eventsieger sind draußen. Für Daniel gibt es 125, für Tom 200. Meine Quote wird gerade noch errechnet; sie dürfte bei ungefähr 750.250 für 1 liegen. Immerhin noch niedriger als die Quote für „Westermann wird Spieler des Jahres“ in der kommenden Fußballsaison. Nur der Udo. Also ich.

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