Pokerstrategie

Rope-A-Dope und der Hammer

Im Poker gibt es zwei Ansätze wie man mit einer guten Hand gegen einen Aggressor vorgeht. Man kann sich für den Rope-A-Dope Ansatz entscheiden und dem Gegner die Führung überlassen. Oder aber man geht „over the top“ und bringt den Hammer ins Spiel.

Rope-A-Dope
Dieser Name stammt ursprünglich aus dem Boxsport, als Muhammad Ali sich zusammen schlagen ließ und immer von den Seilen aufgefangen wurde. Das machte seinen Gegner mürbe, bis er zum finalen Schlag ansetzen konnte. Er ließ den Gegner sprichwörtlich K.O. gehen, indem er ihn die Arbeit machen ließ.
Analog dazu geht es am Pokertisch ähnlich zu. Mit der Rope-A-Dope Taktik lassen Sie Ihren Gegner die Führung übernehmen und signalisieren damit Schwäche. Er glaubt, Sie hätten wenig bis gar nichts auf der Hand und er könne ordentlich Gas geben. In Wirklichkeit sind Sie aber stark und lassen ihn seine ganzen Chips als Außenseiter in die Mitte schieben.
Eine einfache Situation ist zum Beispiel die, dass Sie im Big Blind bei einer No-Limit Hold’em Partie mit Ass König sitzen und ein Spieler aus später Position erhöht. Der Rest foldet und Sie treten nur gegen den Raiser an. An dieser Stelle callen Sie und symbolisieren eine mittelschwache Hand bzw. eine breite Hand-Range. Denn diesen Raise würden Sie mit vielen Händen callen. Ihr Gegner kann Sie damit nicht lesen und auf eine starke Hand setzen.
Treffen Sie dann das Ass im Flop, ist dies eine ideale Situation Ihre Rope-A-Dope Taktik fortzusetzen indem Sie nur Check-Call spielen und Ihrem Gegner die Führung überlassen. Nicht selten sitzt er mit einem schwächeren Ass wie Ass Dame oder Ass Bube gegenüber und verliert einige Chips.

Der Hammer

Alternativ zur Rope-A-Dope Taktik gibt es den Hammer. Wenn Sie einen saftigen Raise oder Reraise ansetzen und „over the top“ gehen, packen Sie sprichwörtlich den Hammer aus und stellen Ihren Gegner vor eine harte Entscheidung. Nach Einsatz des Hammers ist die Hand auch meist beendet.
Angenommen Sie sitzen wieder im Big Blind und sehen sich einem Raiser aus mittlerer Position gegenüber. Dieses Mal halten Sie 88. An dieser Stelle ist Rope-A-Dope ein eher gefährliches Unterfangen, denn Ihre Hand ist zwar stark, aber sehr verwundbar. Hier bietet sich eher der Hammer an, also ein saftiger Reraise, der die Hand schon vor dem Flop beenden sollte. Gelingt Ihnen das, haben Sie auch keine Overcards am Flop zu befürchten.

Fazit
Mit einer starken Hand und einem aggressiven Gegner am Tisch, stellt sich immer die Frage ob man lieber den Hammer auspackt, oder den Rope-A-Dope Ansatz versucht. Während der Hammer zwar erstmal einige Chips riskiert, beendet er die Hand meist sofort wenn man noch in Führung ist. Man geht also das Risiko ein viele Chips zu verlieren, vermeidet aber „ausgedrawt“, also noch geschlagen zu werden. Beim Rope-A-Dope Ansatz hingegen riskiert man anfangs wenige Chips, hält den Pot klein, geht dafür aber auch das Risiko ein „ausgedrawt“ zu werden.


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