Die Merkur Group, die mittlerweile offiziell Merkur.com AG heißt und bis 2023 als Gauselmann AG firmierte, hat einen wichtigen Sieg vor Gericht errungen. Der Glücksspielanbieter behält die Spielbankenkonzession in Niedersachsen. Das Verwaltungsgericht Hannover musste klären, ob die Vergabe durch das niedersächsische Finanzministerium rechtmäßig war. Dies wurde nun bestätigt.
Keine Beanstandungen an Spielbankenkonzession für Merkur Group
In Niedersachsen gibt es zehn Spielbanken, die von Merkur geführt werden. Der Glücksspiel-Konzern mit Sitz in Espelkamp (Ostwestfalen) musste allerdings lange warten, bis das Verwaltungsgericht Hannover die Rechtmäßigkeit der Konzession für die Spielbanken in Niedersachsen bestätigte. Der Grund für das Verfahren waren Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Vergabe der Konzession.
Bei der Merkur Group wird das Urteil des Verwaltungsgerichts begrüßt. Aus Sicht des Glücksspielanbieters war es ohnehin nicht nachvollziehbar, dass der Vergabeprozess angezweifelt wurde. Die Merkur Group sieht sich als Glücksspielanbieter mit hohen Ansprüchen bei Themen wie Wirtschaftlichkeit, Standortentwicklung, Spielerschutz und Personalstrategie.
Gerade bei der Personalplanung hatte es jedoch öffentliche Bedenken gegeben. Viele Spielbanken-Mitarbeiter befürchteten, dass sie ihren Job verlieren könnten. Doch in einer aktuellen Stellungnahme bestätigte die Merkur Group, dass sich die bestehende Belegschaft keine Sorgen machen muss, da die bestehenden Arbeitsplätze erhalten werden. Zudem sollen neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
Das Gerichtsverfahren war bislang ein Hindernis für neue Investitionen in die niedersächsischen Spielbanken. Die Merkur Group hat nun freie Hand und kann die bereits bestehenden Planungen umsetzen. Geklagt hatte der frühere Konzessionsinhaber, der im Vergabeverfahren gegen die Merkur Group unterlegen war. Das Verwaltungsgericht Hannover bestätigt jedoch die Einschätzung des Finanzministeriums Niedersachsen, dass die Merkur Group die bessere Bewerbung hatte.
Der Übergang vom alten zum neuen Konzessionsinhaber soll möglichst reibungslos abgewickelt werden. Dafür will die Merkur Group mit der Landesregierung kooperieren. Das Ziel ist es, die niedersächsischen Spielbanken auf ein neues Niveau zu heben. In den nächsten Jahren wird sich zeigen, ob dieses Vorhaben gelingt.
Merkur Group ist größter deutscher Glücksspielanbieter
Paul Gauselmann hat die deutsche Glücksspielbranche geprägt wie kein anderer. Der Gründer der früheren Gauselmann AG und heutigen Merkur Group hat Merkur zur bekanntesten deutschen Glücksspielmarke gemacht. Der mittlerweile 90-jährige Unternehmer war bis vor wenigen Monaten sogar noch Vorstandssprecher der Merkur Group.
Die Spielbanken in Niedersachsen sind nur ein kleiner Teil des Portfolios, das der Konzern betreut. Zahlreiche Online-Casinos gehören ebenfalls zum Portfolio. Online und offline sind die Merkur-Slots enorm populär. Viele Glücksspiel-Fans suchen gezielt nach Online-Casinos, in denen die Spiele von Merkur verfügbar sind.
Auf dem deutschen Online-Glücksspielmarkt war Merkur lange Zeit nicht präsent, da es rechtliche Unsicherheiten gab. Mittlerweile betreibt die Merkur Group aber über diverse Unternehmen des Konzerns Online-Casinos mit deutscher Lizenz. Es ist jedoch auch möglich, in Online-Casinos ohne OASIS die Spielautomaten von Merkur zu spielen.
Das landbasierte Glücksspiel war und ist für die Merkur Group das Rückgrat des Konzerns. Das Online-Glücksspiel wächst allerdings, auch wenn in Deutschland die Umsätze zumindest in den legalen Online-Casinos rückläufig sind. International ist das Online-Glücksspiel aber auf Wachstumskurs.
Der Ausbau des landbasierten Glücksspiels und des Online-Glücksspiels ist der Kern der langfristigen Strategie der Merkur Group. Deswegen ist der Erfolg vor Gericht in Niedersachsen ein wichtiger Meilenstein für den Konzern.