Spektakuläre Razzia gegen illegales Glücksspiel in Houston

Houston in Texas hat nicht unbedingt den Ruf, eine der besten Destinationen für Glücksspiel zu sein. Aber vielleicht gilt das auch nur für den legalen Glücksspielmarkt. Bei einer spektakulären Razzia mit 700 Polizisten und anderen Beamten wurden allein 2.000 illegale Spielautomaten sichergestellt. Derzeit laufen bereits Klagen gegen 16 Personen.

Glücksspiel und Geldwäsche im großen Stil in Houston

Bei einer der größten Polizeiaktionen in der Geschichte von Ost-Texas gelang ein massiver Durchbruch im Kampf gegen das illegale Glücksspiel. Die Aktion wurde vom U.S. Immigration and Customs Enforcement geleitet. Unterstützung lieferten die amerikanische Steuerbehörde IRS, das Houston Police Department, das FBI, die lokale Staatsanwaltschaft, das Bureau of Alcohol, Tobacco, Firearms and Explosives und die Drug Enforcement Administration.

Schon an dieser Auflistung wird deutlich, dass es sich um eine gigantische Razzia gehandelt hat. Allerdings ging es nicht allein um illegales Glücksspiel. Der riesige Aufwand bei der Razzia und die Beteiligung zahlreicher Bundesbehörden dürfte auch der Tatsache geschuldet sein, dass anscheinend auch Geldwäsche im großen Stil betrieben wurde.

Nach aktuellen Erkenntnissen wurden mindestens 22 Millionen USD, die mit dem illegalen Glücksspiel erwirtschaftet wurden, in der Folge gewaschen, um das Geld dem normalen Wirtschaftskreislauf zuführen zu können. Neben den 16 Angeklagten wurden 31 illegale Einwanderer festgenommen, zunächst aufgrund von Verstößen gegen Einwanderungsgesetze und wegen illegalen Waffenbesitzes.

Beschlagnahmt wurden 2.000 Spielautomaten, 100 Rolex-Uhren und 11 Millionen USD von Bankkonten und als Bargeld. Dazu wurden Immobilien und Fahrzeuge im Wert von 5 Millionen USD sichergestellt. Weitere 6,5 Millionen USD wurden von anderen Bankkonten aus dem Umfeld der Täter nach der Razzia beschlagnahmt.

Neben den 16 Angeklagten gibt es zwei Hauptverdächtige, die auf der Flucht sind. Bei allen Angeklagten und den beiden Flüchtigen handelt es sich um Einwohner der Stadt Houston. Die Anklagen lauten auf kriminelle Verschwörung, Betrieb eines illegalen Glücksspielangebots und staatenübergreifende kriminelle Aktivitäten. Zudem laufen bereits Anklagen wegen Geldwäsche. In einzelnen Fällen könnten in den nächsten Wochen weitere Anklagepunkte hinzukommen.

Allein die Anklagen wegen Geldwäsche können zur Verurteilung von bis zu 20 Jahren Gefängnis führen. Einige Angeklagte müssen sich zudem wegen Bestechung verantworten. Einem Undercover-Beamten soll ein Bestechungsgeld in Höhe von 500.000 USD bezahlt worden sein. Bei einer umfangreichen Pressekonferenz wurden viele interessante Details genannt, die nahelegen, dass es sich um einen wasserdichten Fall handelt.

Bemerkenswerte kriminelle Energie rund ums Glücksspiel

Der Fall in Houston hat eine spektakuläre Größenordnung. Allein der Betrieb von 2.000 illegalen Spielautomaten ist mit zahlreichen logistischen Herausforderungen verbunden, die für viele legale Glücksspielanbieter grenzwertig wären. Die Motivation ist allerdings hoch, denn es ist möglich, viel Geld mit illegalen Spielautomaten zu verdienen.

Bei der Pressekonferenz zur Razzia in Houston wurde nicht thematisiert, ob die Spielautomaten manipuliert waren. Vermutlich vielen dazu noch Erkenntnisse. Aber es wäre keine Überraschung, wenn die Slots-Maschinen nicht nur deutlich höhere Einsätze als gesetzlich erlaubt ermöglichen. Fast immer zeigt sich bei Untersuchungen in derartigen Fällen, dass illegale Spielautomaten die Spieler erheblich benachteiligen.

Illegales Glücksspiel auch in Deutschland großes Thema

Im neuen Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD steht, dass die Koalitionäre den Kampf gegen das illegale Glücksspiel verbessern möchten. Vielleicht sind die illegalen Glücksspielanbieter in Deutschland nicht ganz in der Größenordnung, die in Houston zu bewundern ist, aktiv. Aber der Schwarzmarkt ist auch für die deutsche Glücksspielbranche ein immenses Problem.


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