Kolumnen

Die Wahrheit – Sensationen im Doppelpack

Politisch prägt die Farbe Schwarz die einschneidensten Ereignisse: Zuerst verliert die CSU bei der Landtagswahl in Bayern die absolute Mehrheit, was bei vielen jenseits aller Vorstellungskraft lag und dann gewinnt Obama die US-Präsidentschaftswahl. Wenn mir das vor 2 Jahren einer vorhergesagt hätte, würde ich ihn genauso ausgelacht haben wie einen, der 1987 den Mauerfall innerhalb 2 Jahren prognostiziert hätte.

Sportlich geht’s schwarz weiter: Lewis Hamilton gewinnt die Formel 1 und China richtet die Olympischen Spiele aus. Ein rabenschwarzes Szenario, wenn man bedenkt, wie hier die gesamte Welt vorgeführt worden ist. In einem Land, wo Menschenrechte mit Füssen getreten werden, wird mit Hilfe der (in ihrer Freiheit beschnittenen) Weltpresse eine an Widerlichkeit schwer zu überbietende PR Show abgezogen. Angesichts der vorher abgegebenen Versprechungen mit Sicherheit der Bluff des Jahres!

Womit wir schon beim Thema wären. Denn auch im Poker gibt es im Jahr 2008 zwei Sensationen zu vermelden:
Als erste große Sensation im Pokerbereich kann die Gründung der Pokerfirma bezeichnet werden. Hier haben die intellektuelle Ausbeutung und Verwehrung basisdemokratischer Rechte bei Pokerolymp zu einer Abwanderung der Macher geführt, die auch gleich die artikulationsfähigen Pokerspieler mitgenommen haben. Als im Prinzip loyaler Charakter habe ich mir die Entwicklung bei Pokerolymp die letzten 3 Monate noch angeschaut (präventiv aber keine neuen Artikel eingestellt), um jetzt für die Pokerfirma zu schreiben.
Leider hat die kleingeistige Geschäftsführung meinen Abschiedsbrief nicht veröffentlicht, so dass ich nur hoffen kann, dass meine Stammleser mich auch so finden. Entscheiden Sie selbst

Sag zum Abschied laut Servus

Nach etwa einem Jahr Zugehörigkeit zu Pokerolymp möchte ich mich hiermit abmelden. Für die gewohnheitsmäßigen Hinterfrager, aus denen wie ich hoffe meine Leserschaft besteht, kurz eine Darlegung meiner Grunde:

Die Hauptattraktion bei PO war, dass hier Großteile der deutschsprachigen Pokerelite als Autoren tätig waren. Ich war also in guter Gesellschaft. Dem ist nicht mehr so! Nach einem permanenten Exodus ist es einsam geworden auf dem Olymp. Auch Feeds, wie z. B. der Blog von Kenna James,
sind kein Ersatz für originär deutschsprachige Artikel.

Des Weiteren hat die Auslagerung der PO-Community in Pokerring das Handling der Seite erschwert. Auch lässt mich der kommerzielle Hintergrund dieses Verkaufs an der ursprünglichen Unabhängigkeit von PO zweifeln. Und wenn sich die Parameter ändern, sollten die Mitwirkenden wenigstens davon in Kenntnis gesetzt werden.

Wer Gefallen an der „Wahrheit“ hatte wird meine Artikel zukünftig unter www.Pokerfirma.de und im Royal Flush Magazin finden. Der Letzte macht das Licht aus.

Phillip Marmorstein

Gesunde Systeme halten ein wenig Kritik aus. Bei PO ist das offensichtlich nicht der Fall. Hier haben, im Gegensatz zum Normalfall, die Kapitäne zuerst das sinkende Boot verlassen, zurückgeblieben sind nur gewisse Nagetiere.

Die zweite Poker-Sensation ist die Geburt meines Sohnes Jason Kyle Marmorstein am 19. Juni 2008. Um Ihnen zu erklären, welche revolutionären Auswirkungen das auf die Pokerwelt haben wird, muss ich etwas weiter ausholen.

Ich habe 3 Kinder aus erster Ehe. Bedauerlicherweise musste ich unlängst feststellen, dass meine Tochter(19 J.) raucht. Wenn´s wenigstens Zigarren wären, wäre es halb so schlimm, aber Zigaretten sind schädlich und schlichtweg widerlich. Daraufhin befragte ich meine beiden Söhne. Der ältere meinte: „Nur nach dem Geschlechtsverkehr, also maximal 12 pro Tag.“ Der jüngere ( 13 J.) war empört über mein Vertrauensdefizit: „Aber Papa, rauchen hab ich doch schon mit 8 aufgehört.“
Dieser schon in jungen Jahren zu vernünftigen Entscheidungen befähigte Stammhalter ist folglich auch ein talentierter Pokerspieler. Er spielt am liebsten Heads-up Sit´n´gos, bei denen er durch brachiale Aggression auch gute Erfolge erzielt.

Diese Beobachtung führte bei mir zu folgender Fragestellung: Ist es möglich, dass der genetische Code, den ich weitergebe, sich in zunehmendem Alter verändert, also mein persönlicher Reifungsprozess in die Doppelhelix eingebaut wird? Und welche Rolle spielt die genetische Anlage des Fortpflanzungspartners? Führt eine gleiche Ausrichtung vorhandener Merkmale zu einer Potenzierung derselben?

Leider wurde die für diese Thematik wichtige Grundlagenforschung, die der von der SS geleitete Verein Lebensborn E. V. (http://de.wikipedia.org/wiki/Lebensborn_e.V.) durchführte, brüsk durch den Einmarsch der Alliierten zum Stillstand gebracht. Glücklicherweise können wir aber davon ausgehen, dass unter der Präsidentschaft von Barack Obama an dieser Thematik weitergearbeitet wird.

Wie, das verstehen Sie nicht? So naiv können Sie doch wirklich nicht sein!
1988 bewarb sich David Duke, Parlamentsmitglied von Louisiana und Vorsitzender des Ku-Klux Clan (http://de.wikipedia.org/wiki/Ku_klux_clan) um die Präsidentschaft der USA. Ein Versuch, der kläglich scheiterte. Doch die Clanmänner haben dazugelernt und einen Kandidaten an die Macht gebracht, den man mit ihnen niemals in Verbindung bringen würde: Einen Neger!!
Nur so lässt sich erklären, dass Barack Obama noch keinem Attentat zum Opfer gefallen ist. Er steht unter dem Schutz des Clans! Mit den ab Januar zur Verfügung stehenden Regierungsgeldern ist es nur eine Frage der Zeit, bis zum Thema Rassenhygiene und Fortpflanzungsverbesserung verlässliche Forschungsergebnisse vorliegen.

Trotzdem gab es in den vergangenen Jahrzehnten im Privatsektor erfolgreiche Versuche der menschlichen Genoptimierung. Dazu 2 Beispiele:

1. Ihnen ist sicher schon aufgefallen, dass sich die Protagonisten der Unterhaltungsindustrie unverhältnismäßig oft untereinander verheiraten und vermehren. Der offensichtliche Grund ist die Verbesserung schon vorhandener Erbanlagen. Die Stimmen der Sänger werden besser, die schauspielerischen Leistungen intensiver und der abgehobene Lebensstil noch abgehobener.

2. Tiger Woods! Die Kreuzung zwischen der Kraft des Afroamerikaners und der Geschmeidigkeit der Asiatin hat folgerichtig zu der potentesten Golfmaschine geführt, die bis dato bekannt ist. Bei seinem Einkommen wird es an Nachahmern nicht fehlen!

Zur Sache:
Jasons Mutter Lieu ist Vietnamesin. Ich habe sie im Victoria Casino London kennengelernt, wo sie professionell Poker gespielt hat. Vietnamesen sind das verzockteste Volk, das mir bekannt ist. Als sie mich ihrer Familie als neuen Lebenspartner vorstellte, wollte ihr Vater wissen, was ich beruflich mache. Auf die Antwort „Berufsspieler“ schlug mir, statt der gewohnten Skepsis und Ablehnung, eine Welle der Sympathie und Begeisterung entgegen. Als mich letzten Herbst Lieu informierte, dass sie jetzt ihre biologische Funktion erfüllen wolle, stimmte ich begeistert zu. Wenn meine Theorien stimmten, würde die Kombination der, evolutionär verfeinerten, vietnamesischen und meiner, durch Lebenserfahrung komprimierten, Erbmassen einen Gaming-Superstar hervorbringen.

Das wäre auch im Hinblick auf meine Altersversorgung beruhigend, da mein Therapeut bei mir unlängst latente Anlagen zur Yachtpyromanie festgestellt hat (vgl. BlaBla Verlag Baden-Baden 2002; Sinnlose Gespräche am Pokertisch : „Die teuersten Hobbies der Welt“. Original Mitschnitte aus dem Casino Baden-Baden ).

Nach Jason´s Geburt hieß es jetzt nur noch seine Anlagen genau zu beobachten und wo nötig zu fördern. Ich wurde nicht enttäuscht!
Schon nach wenigen Tagen konnte ich feststellen, dass das Babygeschrei, welches sich bei anderen Kindern wie „wäh wäh“ anhört, bei Jason als ein deutliches „raise raise“ wahrzunehmen ist.
Mit 4 Wochen hatte ich ihn auf meinem Schoß, während ich online pokerte. Gebannt folgte Jason der Action und gab nur sporadisch ein „raise raise“ von sich. Im Verlauf der nächsten Wochen konnte ich 2 Dinge feststellen: Wenn Jason quengelte, konnte man ihn am besten durch Online Poker beruhigen und seine „raise“ Rufe schienen immer öfter an passenden Momenten zu kommen.
Ich beschloss, versuchshalber seiner Führung zu folgen. Der Erfolg war eindeutig! Mit Jasons Hilfe steigerte ich meine online Performance während seines dritten Lebensmonats um satte 900%. Instinktiv setzt er den Raise an der richtigen Stelle.
Auch ansonsten entwickelt er sich prächtig, nur vielleicht ein wenig frühreif. Hier ein Bild von unserem Oktoberfestbesuch vom 5. 10. 2008

Jason beim Oktoberfest

Hier stößt Jason gerade angewidert die dritte Maß von sich. Na gut, es war Paulaner, nicht sein Lieblingsbier Löwenbräu, aber das Löwenbräu Festzelt war überfüllt. Vielleicht war es ja zu etwas gut, denn seither hat er kein Bier mehr angerührt.

Ich kann es kaum erwarten bis Jason eigenständig sitzen kann (noch etwa 2 Monate ), denn dann kann er alleine spielen. Ein großdimensioniertes Touchpad ist bereits in Arbeit. Es hat nur 3 Funktionen, Raise, Call und Fold die auch unterschiedliche Flächen einnehmen. Raise 90%, Call 1% und Fold 9%. (ab März 09 auch im Fachhandel als :Raisy-Daisy Baby Poker Pad erhältlich)

Selbstverständlich bekommt Jason dann auch eigene Accounts: JASON 0,6. Pokerwelt erzittere!
Ich habe schon mal einige Hochrechnungen zum zukünftigen Einkommen von Jason gemacht, mit mehr als zufriedenstellenden Resultaten.
Davon ausgehend, dass er bis zu seinem 20. Lebensjahr pokert (danach hat er vielleicht andere Interessen) unter Berücksichtigung einer durchschnittlichen täglichen Spielzeit von 3 Stunden, bin ich, extrem konservativ geschätzt, auf ein Einspielergebniss von € 370 Mio. gekommen. Es kommen rosige Zeiten auf mich zu (hab mir gleich ein paar Yachtkataloge kommen lassen).

Auch Sie haben Glück, denn ich bin kein Egoist. Anlässlich meines ersten Artikels für die Pokerfirma habe ich beschlossen 20% von Jasons Action zu verkaufen. In Stückelungen von jeweils 1% können die ersten 20 Leser notariell verbriefte Anteilsscheine für läppische € 200.000 erwerben. Abgabe in der Reihenfolge der Anfragen, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Also Beeilung, denn wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

Phillip Marmorstein


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