Kolumnen

Wetten auf die Toranzahl in der neuen Bundeliga-Saison

Kurzer Blick zurück: In der letzten Bundesliga-Saison 2010/2011 fielen 2,92 Toren pro Spiel. Von den 306 Bundesliga-Partien der Vorsaison endeten 173 Spiele (56,54 %) mit drei oder mehr Toren, 133 Spiele mit zwei oder weniger Toren (43,46 %). Blick auf die einzelnen Vereine: Bayern (23:11), Stuttgart (22:12), Bremen (21:13) und Freiburg (21:13) wiesen gute Over-Werte auf, während Meister Dortmund (14:20) das einzige Team der Liga war, das mehr Under- als Over-Resultate erzielte, dank einer sensationellen Defensive (nur 22 Gegentore).

Jetzt aber richten wir den Blick auf die laufende Bundesliga-Saison und versuchen zu analysieren, wo sich neue Muster herausbilden oder alte Muster bestätigen:

In den 54 bisherigen Partien der laufenden Saison endeten 30 Spiele (55,55 %) mit drei oder mehr Toren, 24 Spiele mit zwei oder weniger Toren (44,44 %). Diese Werte sind also ganz in der Nähe der statistischen Daten aus der Vorsaison. Interessante Veränderungen gibt es aber beim Blick auf die einzelnen Mannschaften:

Freiburg ist das einzige Team, dass bislang nur Over-Spiele (6:0) gezeigt hat, starke Over-Statistiken haben auch noch Köln und Wolfsburg (5:1). Als weiterer Faktor sind auch die Statistiken über Heim- und Auswärtsspiele interessant. So zeigt Schalke nur auswärts den Hang zu torreichen Partien (3:0). Die Bayern spielen bislang in einer Extraklasse: In sechs Spielen kassierten sie nur einen Treffer, die Abwehr steht also exzellent. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass sie selbst für eine erfolgreiche Over-Wette drei Treffer erzielen müssen, wenn sie ohne Gegentor bleiben. Dies macht die Bayern speziell in Auswärtsspielen zu Wackelkandidaten für die Over-Wette. So lag z.B. die Betfair-Quote auf das Over beim Spiel Schalke-Bayern am 6. Spieltag bei 1,64 (61% Wahrscheinlichkeit), am Ende siegten die Bayern aber „nur“ mit 2:0. Dies zeigt, dass der Markt das Over der Bayern wegen ihrer Spielstärke übergewichtet. Aber: Ein Over-Team weist ein gutes Verhältnis zwischen Offensivpower und Defensivschwäche aus. Dies galt für die Bayern in der letzten Saison, scheint sich aber in dieser Saison durch die neue Ordnung im Defensivbereich nicht mehr in diesem Maße zu bewahrheiten.

Und was machen die Under-Kandidaten? Die Könige der Unterwelt sind ganz klar die Jungs aus Mönchengladbach. Lucien Favre hat aus der Borussia ein echtes Under-Spezialistenteam geformt. In den letzten zehn Ligaspielen der Vorsaison kam es nur noch zu einem einzigen Over-Resultat für die Borussia. Bei den ersten sechs Ligaspielen gab es wieder fünf Under-Resultate. Die Gladbacher haben mit nur drei Gegentreffern die aktuell zweitbeste Defensive der Liga. Auffällig im Under-Bereich ist sonst nur noch der 1. FC Kaiserslautern, der eine Under-Bilanz von 3:0 bei seinen Auswärtsspielen aufweist.


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