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Ärger im Pokerparadies Schweiz

Eigentlich sollte man meinen, dass die Schweizer seit dem neuen Geldspielgesetz und den Genehmigungen durch die Kantone mittlerweile im Pokerparadies leben. Doch weit gefehlt, denn obwohl fast an jeder Ecke legal gepokert werden kann, gibt es reichlich Ärger im Paradies.

Bis zum Pokerverbot 2010 gab es viele Clubs und Veranstaltungen – und zwei Lager. In dem einen war Rino Mathis mit Pokeraction.ch, im anderen Marc Horisberger mit quasi allem anderen. Durch das abrupte Pokerverbot schien sich alles zu relativieren und im Laufe der Jahre hatten eigentlich alle – Veranstalter und Spieler – das gemeinsame Ziel, Poker außerhalb der Casinos wieder zu erlauben.

Mit dem Geldspielgesetz kamen nach und nach dann auch die kantonalen Bewilligungen und die Kluft in der Pokerszene wurde wieder größer. „Jeder ist sich selbst der nächste“ steht beim Pokerspiel bekanntlich über „Gemeinsam sind wir stark“ und so ist die Schweizer Pokerszene mittlerweile mehr als zwiegespalten und das nicht nur sprachlich. Die Gründe dafür sind vielfältig, aber ein Grund ist auch der SPOV, der Schweizer Poker Verband.

Seit seiner Gründung 2017 hat der Verband Unterstützer, Mitläufer, aber auch harsche Gegner. Einmal mehr eskalierte es nun bei der Generalversammlung im April, wo mit harten Bandagen an allen Fronten gekämpft wurde. Während Martin Bertschi nun auch öffentlich einmal mehr mit seiner Anti-Liebe für Rene Ruch (Präsident) und Maureen Blöchlinger (Vizepräsidentin) in einem doch sehr emotionalen Blogeintrag Stellung bezog, sitzen anderen mit dem Popcorn vor den Bildschirmen und warten auf weitere Eskalationen.

Die Steine des Anstoßes:
– Rene Ruch ist selbst nicht mehr aktiver Clubbetreiber (Queenspoker hat seit Dezember 2022 geschlossen)
– Maureen Blöchlinger sei mehr in den (Poker)Ferien als für die Clubs/Spieler da
– Legal – oder – Nichtlegal, das ist die allergrößte Frage

Dieser letzte Punkt ist der eigentliche Streitpunkt. Es gibt Clubs, die sich sehr strikt an die Vorgaben der Kantone halten. Und es gibt Clubs, die das ein bisschen lockerer sehen. Namen seien hier nicht genannt, aber formulieren wir es charmant – wie auch in anderen Ländern finden die Spieler Wege und Möglichkeiten, fehlendes Pokerangebot der Casinos zu umgehen.

Nun hat der SPOV als Vertreter der Clubs strikte Richtlinien, die einige Verbandsmitglieder auch streng eingehalten sehen wollen. Dass Martin Frank als doch sehr angesehenes Mitglied der Schweizer Pokerszene freiwillig sein Vorstandsamt Anfang Mai zurückgelegt und zur „Konkurrenz“, der SPSA überlief, heizte die Kontroversen nun noch mehr an.

Das Thema ist mehr als weitläufig und sprengt den Rahmen einer jeden kurzen Zusammenfassung. Deshalb werden wir uns bemühen, in einem angemessenen Zeitrahmen Statements von allen Beteiligten zu bekommen und Euch ein bisschen mehr Einblick in die Schweizer Pokerwelt zu gewähren.

Gepokert wird übrigens sehr viel. Egal, ob der Club nun zum SPOV oder zur SPSA gehört. Oder es doch ein Casino in der Schweiz oder Liechtenstein ist. Und das ist eigentlich noch immer das Allerwichtigste.

 

 

 


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