Kolumnen

Auf eine Zigarette mit Michael Keiner

„Herr Keiner, ich hörte dich vor kurzen eine Theorie sagen, weshalb es vernünftig ist, sich so früh als möglich in ein Turnier auf der WSOP einzukaufen.“

„Der erste Punkt ist ganz klar. Du bekommst einen besseren Tisch, das heißt einen Tisch der später aufgelöst wird, du wirst nicht so oft gemoved. Dann eine Sache, die ich nicht ganz erklären kann, aber oft festgestellt habe ist, wenn du dich später einkaufst, hast du viel mehr gute Spieler als wenn du dich früher registrierst (zum Beispiel, findet man oft eine Stunde nach Beginn des Turniers Spieler wie Daniel Negreanu, David Williams, Mike Matusow, Howard Lederer und Phil Ivey an einem Tisch). Warum das so ist, weiß ich nicht, das ist eine reine Erfahrungsgeschichte. Aber es sind zwei Gründe.“

„Okay, jetzt gibt es aber Meinungen unter den Spielern, die einerseits sagen, dass die sich deshalb so spät einkaufen, eben weil sie an einem Tisch sitzen wollen…“

„Wie schön, vorprogrammierte Collusion….“

„Da können wir jetzt nichts dagegen tun. Eine weitere Theorie besagt, also die von Carsten Joh, dass es durchaus von Vorteil ist, an so einem Tisch zu kommen, zumal wenn ein Negreanu oder ein Matusow an so einem Tisch sitzen, dann wollen die in kürzester Zeit aufdoppeln und spielen Draws, sehr aggressiv und wenn ihnen das nicht gelingt, dann geben sie das Turnier auf und gehen zum nächsten rüber.“

„Also diese Erfahrung hab ich nicht gemacht. Natürlich, da sind Einzelfälle. Wenn ein Gus Hansen ankommt und der hat eher Lust ein hohes Cash-Game zu spielen, dann kann das schon mal passieren. Aber die Jungs da haben so viele Sidebets am laufen, die geben nicht einfach so ein Turnier auf, die warten schon auf ihre Spots. Diese Erfahrung habe ich einfach nicht gemacht.“

Am Tisch Negreanu, Lederer, Williams, Matusow und Ivey (versteckt)

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