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BW Meisterschaft – Der Weg ist das Ziel

Letztes Wochenende war ich zum ersten Mal im Casino Baden-Baden zu Gast. Anlass war die Baden-Württembergische Meisterschaft, über die es zu berichten galt. In den letzten Jahren hat das Casino Baden-Baden keine bedeutende Stellung in der Pokerszene eingekommen, aber das könnte sich vielleicht bald wieder ändern.

Die erste BW Meisterschaft im letzten Jahr war, sagen wir mal – suboptimal. Das Feedback war entsprechend schlecht. Dieses Jahr wollte man alles besser machen. Und ja, es ist geglückt. Vieles kann man sicherlich noch optimieren, aber die Ansätze sind sehr gut.

Als Seven Card Stud noch das Spiel der Wahl war, da war auch Baden-Baden noch ganz groß. Langsam bröckelte der Pokerglanz vom Casino ab und die Pokeraction ging gen Null. Doch offenbar man hat das Problem erkannt und eine vollkommen neue Richtung eingeschlagen.

Geboten wurde ein € 1.000 No Limit Hold’em Turnier mit einer sehr angenehmen Struktur. Und das auch noch im vielleicht schönsten Casino überhaupt. Das Gebäude alleine ist wirklich einen Besuch wert und wenn man auch nur einen Kaffee oder Cocktail an der Bar nimmt.

Die Turnierleitung hatte Pokerchef Arno Ernst, unterstützt wurde er von Herrn Jung. Weil das Dealerteam von Baden-Baden nicht groß genug ist, wurden auch Kollegen von Stuttgart und Konstanz zur Verstärkung geholt. Die Leistung der Dealer war im Bereich „ok“, der eine etwas schwächer, dafür der andere auch ein wenig besser. Grobe Fahrlässigkeiten gab es aber weder durch Dealer noch durch die Turnierverantwortlichen. Dass im heutigen Pokerzeitalter so etwas wie der Tournament Director oder die Clock Grundausstattung für ein Turnier sind, hat sich nach diesem Wochenende dann auch bis nach Baden-Baden durchgesprochen. Als sehr positiv muss man auch hervorheben, dass die Turnierleitung zu jeder Zeit auch ein offenes Ohr für die Anliegen der Spieler hatte und diesen sofern nur irgendwie möglich auch nachkam.

Da es ja bekanntlich nicht nur ums Turnier selbst geht, sondern auch um die Annehmlichkeiten rund herum, sei auch die gastronomische Versorgung erwähnt. Für eine Fee von € 100 wurden die Turnierteilnehmer mit alkoholfreien Getränken, Kaffee, Wein und Bier versorgt. An beiden Tagen gab es ein Buffett, das sich wirklich sehen lassen konnte. Ebenfalls lobend hervorzuheben war der Service. Auch die kostenlosen Getränke wurden freundlich und zügig serviert, die leeren Teller nach dem Buffet auch noch mit einem freundlichen Lächeln abgeräumt.

Ein wunder Punkt ist leider das Cashgame. Fünf Cashgame Tische mit den Blinds 2/4 und 5/10 waren durchaus gut. Aber die Rakestruktur grenzt an schweren Raub. Da in allen drei Spielbanken in Baden-Württemberg dieselbe Collection genommen wird, sollte man da vielleicht gemeinsam darüber nachdenken, ob des dem Spiel und auch dem Casino nicht dienlich wäre, diese zu überdenken.

Auf jeden Fall aber war die Veranstaltung einer BW Meisterschaft würdig. Den Spielern hat es gefallen und das Feedback war sehr positiv. Im nächsten Jahr wird es wieder eine Meisterschaft geben und diese wird garantiert noch besser als die diesjährige, vor allem ohne Krawattenzwang. Der Weg, der in den baden-württembergischen Casinos eingeschlagen wurde, ist ein sehr guter. Und vielleicht erstrahlt das Casino Baden-Baden bald wieder im alten Pokerglanz. Mich würde es freuen.


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