Kolumnen

Champion, Austern Weinempfehlung, Wiederholung

Tja, da wiederholen wir leider die seltsame und nicht nur für Pokerspieler unschöne Zeit des letzten Winters. Die Kathedralen unserer Leidenschaft machen wieder dicht, schöne Events werden gecancelt und namhafte Turniere können nicht gewonnen werden.

Zumindest können wir uns trösten, dass wir in der spielmöglichen Zeit wieder Weltmeister geworden sind. Ich habe es ja vor sechs Wochen schon prognostiziert. Dass ein Deutscher der Champion wird, und dass nicht ich es sein werde. Das kann ich über für die kommende WSOP nächstes Jahr auch schon vorhersagen.

Ja, wir sind Weltmeister. Freude pur. Ja, Poker macht glücklich. Kaum jemand wird dem widersprechen. Außer natürlich den Bad-Beat-auf-dem-River-Bekommer. Ansonsten sind wir happy. Auf der Suche nach dem Einfluss des Flops auf die Psyche müssen wir feststellen, das Poker genauso glücklich schmeckt wie der flüssige Kern in einem Schokoladen-Soufflé. Oder wie eine rundum gelungene Currywurst. Oder wie Tofu. Also, wenn man den Tofu durch ein Schokoladen-Soufflé mit einem flüssigen Kern ersetzt. Poker in seiner Konsistenz und seinem eigenen Geschmack ist so gar nicht Tofu. Und kein stilles Leitungswasser. Poker ist Champagner, gepaart mit einem halben Dutzend Austern, denen man das Meer noch anschmeckt. Ja, so ist Poker. Kein Geschmack nach Briefmarkenkleber oder feuchter Plastiktüte. Poker ist keine Nahrungsergänzungsmittel; es ist die Hauptspeise. Verschieden variiert und angerichtet. Aber das alleinige Essen. Seligmachend. Effizienz für Körper, Geist und das Immunsystem. Vitamin C in diesen dunklen Zeiten. Scheiß Winter. Mindestens 15 Grad zu kalt.

Bleiben wir bei Genüssen, die das Leben schöner machen. Aufgrund mehrfacher Anfrage seitens meiner Leser; denen ich ja aus Verehrung nahezu jeden Wunsch erfülle; heute endlich mal wieder eine Weinempfehlung. Es handelt sich um einen deutschen Rotwein. Ja, tatsächlich. Ich habe ihn erst kürzlich bei meinem Lieblingsjapaner entdeckt und sofort meinen Vorrat aufgefüllt. Ja, doch, deutscher Rotwein. Ich war ja bekanntermaßen nie ein großer Freund von deutschen Rotweinen; aber dieser ist ein Knaller.
Sankt Georgenberg, Cuvee Maximum von 2017, meiner Meinung nach best of best unter den deutschen Rotweinen. Vom rheinhessischen Weingut Pfannebecker. Knapp unter 20 Euro für die schlanke Flasche. Ich rede nicht allzu viel über „den Duft nach roten Beeren und Kräutern oder über das Spiel von zweierlei Aromen im Mund und einer extremen Druckvolligkeit“. Ich sage ja wie sonst auch eher – lecker. Fucking lecker. Für einen deutschen Rotwein unfassbar.

Verbleiben will ich mit herzlichsten Grüßen an Thomas und Jessica. Natürlich müssen die beiden erwähnt werden. Prösterchen.

 


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