- Deutscher Sieger: Christopher Nguyen gewinnt das 100.000-€-Super-High-Roller der EPT Monte-Carlo 2025.
- Rekordpreisgeld: Der erste Platz bringt Nguyen 2.022.000 € – die höchste Summe, die je bei diesem Event ausgeschüttet wurde.
- Mut zum Risiko: Im 3-Handed-Play lehnt Nguyen einen Deal ab und spielt um die komplette Auszahlung.
Im noblen Sporting Club in Monte-Carlo wurde am sechsten Tag der European Poker Tour Geschichte geschrieben: Der 25-jährige Christopher Nguyen, in Deutschland geboren und mittlerweile in Österreich wohnhaft, triumphierte beim prestigeträchtigen 100.000-€-Super-High-Roller-Turnier. Gegen ein hochklassiges Feld von 74 Entries sicherte er sich den größten Scheck seiner Karriere: 2.022.000 €. Das Turnier war mit 7.179.480 € dotiert, elf Spieler schafften es schlussendlich auf die Preisränge.

Schon im Vorfeld galt Nguyen als Geheimfavorit: Nach seinem fünften Platz bei der WSOP Paradise im Dezember 2024 und seiner starken Form in Online-Cashgames hat er sich in der Live-Szene zunehmend etabliert.
In Monte-Carlo spielte er einmal mehr mit viel Mut und Durchhaltevermögen – und bewies Nervenstärke, als er ein Angebot für einen Three-Way-Deal ablehnte: „Let’s play. I want to play“, war seine entschlossene Antwort.
Starke D-A-CH-Bilanz: Zwei Deutsche im Finale
Aus deutschsprachiger Sicht war es ohnehin ein besonderes Finale: Mit Christopher Nguyen und Leon Sturm erreichten gleich zwei deutsche Spieler den Finaltag. Sturm, der als Chipleader mit 95 Big Blinds ins Geschehen startete, hatte zunächst einen guten Lauf und eliminierte Mikita Badziakouski. Im weiteren Verlauf verlor er dann aber gegen Seth Davies, als sein A-J gegen Pocket 6er den Kürzeren zog – Platz 5 und 551.380 € waren der dennoch verdiente Lohn.
Besser lief es dann für Nguyen. Nachdem er Örpen Kisacikoglu (A-4 < 8-8) auf Platz 4 nach Hause schickte, kam es im Dreikampf mit Camosci und Davies zu einem echten Showdown. Auf dem Tisch lagen 8♦️7♣️K♣️7♠️J♥️. Davies pushte mit A♦️7♦️ auf dem River, Camosci callte mit 8♣️7♥️ – und lag mit dem Full House klar vorne. Davies verabschiedete sich auf Platz 3 mit 931.900 €.
Viel Wirbel im Heads-Up – Nguyen mit dem besseren Ende
Im Heads-Up kam es zu einem intensiven Schlagabtausch zwischen Nguyen und Camosci, bei dem beide Spieler zwischenzeitlich in Führung lagen. Dann schien das Ende des Events gekommen zu sein: Nguyen ging mit K♦️5♣️ all-in, Camosci callte mit K♥️4♥️ – der Flop brachte zunächst drei Karo für Nguyen, doch Turn und River retteten Camosci mit einem Paar Vierer zurück ins Spiel.
Nur wenig später drehte Nguyen das Match dann aber doch endgültig: Zunächst lag der Deutsche mit J-3 gegen die Pocket Eights von Camosci hinten, doch der Flop mit 6-2-4 und die 5 auf dem River verhalfen ihm zu einer Straight – und damit zum Titel.
Die Ergebnisse am Final Table:
Platz
Name
Nationalität
Preisgeld
1
Christopher Nguyen
Österreich
2.022.000 €
2
Enrico Camosci
Italien
1.304.500 €
3
Seth Davies
USA
931.900 €
4
Örpen Kisacikoglu
Türkei
716.900 €
5
Leon Sturm
Deutschland
551.380 €
6
Mikita Badziakouski
Belarus
438.300 €
7
Artur Martirosian
Russland
350.700 €
8
Klemens Roiter
Österreich
280.400 €
9
Jason Koon
USA
224.400 €
10
Benjamin Tollerene
USA
179.500 €
11
Paulius Plausinaitis
Litauen
179.500 €
Nguyen beißt sich immer weiter an der Spitze der europäischen Pokerszene fest und könnte bald zu den reichsten Pokerspielern Deutschlands zählen. Im weiteren Verlauf des Jahres wird er sicher bei dem einen oder anderen Turnier zu sehen sein.