Das Glück des Eisler – Teil 1

Zu Beginn möchte ich mich für das tolle Feedback zu meiner ersten Kolumne bedanken – freut mich, wenn es euch gefällt!
Das Thema der zweiten Ausgabe, ist nicht minder brisant: Das leidige oder eigentlich erfreuliche Thema GLÜCK! Ich sehe schon einige die faulen Tomaten und stinkenden Eier rausholen. Aber da müssen wir jetzt alle durch 🙂

Was ist Glück eigentlich? Google bietet 34.200.000 Suchergebnisse, zu viele für meinen Geschmack. Schauen wir mal, was wikipedia für eine Definition bietet:

Das Wort „Glück“ kommt von mittelniederdeutsch gelucke (ab 12. Jahrhundert) bzw. mittelhochdeutsch gelücke. Es bedeutete „Art, wie etwas endet/gut ausgeht“. Glück war demnach der günstige Ausgang eines Ereignisses. Voraussetzung für den „Beglückten“ waren weder ein bestimmtes Talent noch auch nur eigenes Zutun. Dagegen behauptet der Volksmund eine mindestens anteilige Verantwortung des Einzelnen für die Erlangung von Lebensglück in dem Ausspruch: „Jeder ist seines Glückes Schmied“. Die Fähigkeit zum Glücklichsein hängt in diesem Sinne außer von äußeren Umständen auch von individuellen Einstellungen und von der Selbstbejahung in einer gegebenen Situation ab.

Aja! Also ich bin jetzt noch nicht schlauer. Wenn ich mir es recht überlege, war für mich Glück immer kein Pech zu haben. Damit kann ICH jetzt mal leben, ich hoffe ihr auch. Das Schöne am Glück ist überhaupt, dass man es entgegen einem Sprichwort nicht erzwingen kann, es ist eher das sprichwörtliche Vogerl, das einem zufliegt oder auch ein Regenbogen, der einem aus dem Arsch scheint (bunte Gummibärchen helfen übrigens nicht dabei – sorry Haribo!)

Ein legendäres Austropoplied aus den 80er Jahren, hat auch noch einen sehr schönen Ansatz:

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=wq_cA1XSVHM[/youtube]

„Wenn du das Glück gerecht behandelst, dann verlässt es dich nie“. Doch damit genug der Philosophiererei und das Phrasenschwein ist auch schon voll! Worum es hier eigentlich geht, ist der Grund für den großen Erfolg des Pokers: Der Glücksfaktor! Oder warum spielen wir nicht alle Schach? Richtig, weil Ivo Donev und Harry Casagrande uns bei jedem Spiel den Hintern versohlen würden!

Zurück zum Glück: Jeder versucht es zu minimieren, es wegzureden, es schönzureden es schlechtweg zu ignorieren, aber es holt einen immer wieder ein (Mind-Note: Gerecht behandeln und so) und das allerteuflischste daran: Glück ist nicht gleich verteilt und Glück hat auch kein Gedächtnis. 10 x Asse verloren? Kann auch das nächste Mal wieder passieren. Wieder mal einen Coinflip bei einem großen Pot verloren? C´est la vie! Alle erfolgreichen Pokerspieler haben das Glück als das akzeptiert ist, was es ist. Die Grundlage des Spiels, das Salz in der Suppe, der Grund, warum ich das hier schreibe und ihr das lest. Es ist die Essenz des Spiels.

Womit wir wieder bei den Schafen wären: Mein Mail Account und unsere Facebook Seite gehen förmlich über in solchen Posts:

Wie soeben telefonisch besprochen übersende ich Ihnen in der Beilage, Kopien
der Spielhände aus der DURCHWEGS hervorgeht, dass IMMER am River
durch programmierte Manipulationen von Win2Day das Spiel verloren geht.
(schickt 33 Hände von 300.000 gespielten Händen, wovon in der Regel 77% Chancen am Turn nicht gewinnen)

Oder diesen Post: Kann mir mal einer sagen, warum immer, wenn ich auf nen tisch sitze und ein pocket paar bekomme, ein zweiter auch ein pocket paar hat?! ich mein das kann ja nicht mehr zufall sein^^

Oder gar solche: Da spielst du stunden, weißt das viele mit wenig callen, also warte ich auf den flop auf die nuts .Werde mit nichts gecallt runner runner und das so so so so oft….Also das sind ja keine loosen spieler die spielen einfach kein poker…Das ist ja mein geld – da verlier ich lieber gegen ein bad beat oder durch eigene schwächen aber nicht gegen lucker!!

Da es für solche Leute kein Glück im Poker gibt, ist immer wer anderer Schuld: Vorzugweise die (international verifizierte) Shuffling Engine, der Croupier im Casino, das Wetter, die lauten Nachbarn und auf jeden Fall das Radl, das in China gerade umgefallen ist. Besonders das! Das muss es sein, das Radl! Wenn es nach links gefallen wär, dann wäre sicher kein Ass mehr am River gekommen.

Womit wir dann auch mal zum Titel kommen sollten: Es gibt einfach Leute, die mehr Glück beim Pokern haben als andere. Diesen „Glücksbrunzan“ will niemand das vorhandene Talent absprechen, aber bei einer Coinflip Statistik würde sich jeder Statistiker über eine Ausprägung der Varianz freuen und selbst, wenn man sich hundertmal einredet: „Das geht nicht so weiter“, „Na warte du nur, du kommst schon noch in mei Gassen“, das Glück hat nun mal kein Gedächtnis …

Ein sehr gutes Beispiel sind hier 100 Pokerspieler: 50 Experten, 50 Einsteiger. Wenn jetzt alle ihr bestes Poker spielen, werden dann die 50 Experten auf den Plätzen 1-50 liegen? Natürlich nicht. Aber wen von den 50 Experten trifft es? Und was, wenn gerade DU es bist? Vogerl und so ……

Im zweiten Teil der Kolumne geht’s dann endlich um den Eisler und den Christoph und den Gustav Gans und wie sie alle heißen, die von Mutter Natur mit dem Glücksgen ausgestattet wurden. Und als kleine Hausübung bis zur nächsten Kolumne darf sich jeder nun für sich selbst überlegen:

Glück ist für mich ……………………………………………………………………………


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