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Debatte um WSOP-Mitarbeiterevent entfacht erneut Diskussion

  • Namensänderung entfacht Debatte: Aus dem Casino Employees Event wurde das Industry Employees Event – mit unklarer Teilnehmerdefinition.
  • Dealer und Medienvertreter im Zwiespalt: Viele fordern klare Regeln, wer wirklich teilnehmen darf, um das Event fair zu halten.
  • Vorschläge zur Lösung: Ein eigener Wettbewerb für Content Creator oder ein offizielles Media-Badge-System stehen zur Diskussion.

Obwohl das erste Blatt bei der diesjährigen World Series of Poker (WSOP) noch nicht einmal gespielt wurde, sorgt das neu benannte „Industry Employees Event“ bereits im Vorfeld für reichlich Diskussionsstoff. Das ehemalige „Casino Employees Event“, das ursprünglich zur Würdigung von Dealern und anderem Casinopersonal ins Leben gerufen wurde, hat durch eine erweiterte Zulassungspolitik nun auch Poker-Medienvertreter, Streamer und Content Creator im Fokus – und das gefällt nicht allen. Während manche diese Öffnung als angemessen empfinden, sehen viele darin eine Verwässerung des ursprünglichen Veranstaltungsgedankens.

WSOP Logo
Über die WSOP-Regeländerung wird heiß diskutiert.

 

Die Geschichte dieses Events reicht zurück bis ins Jahr 2000, als ausschließlich Poker-Dealer teilnehmen durften. In den Folgejahren wurde es auf alle Casinobeschäftigten ausgeweitet, bevor 2004 auf No-Limit Hold’em umgestellt wurde. Mit der Zeit wurde es gängig, dass auch Live-Reporter mitspielten – einige sogar mit Erfolg: Chad Holloway gewann 2013 das Bracelet. Doch als sich immer mehr professionelle Spieler unter dem Deckmantel „Medienvertreter“ anmeldeten, wuchs die Kritik.

Content Creator vs. Casinopersonal

Die Kritik entzündet sich aktuell an der Frage, wer eigentlich zur Pokerbranche gehört – und wer nur nach einer bequemen Chance auf den Sieg sucht. WSOP-Veteranin Leyla Rogers, eine Dealerin aus Las Vegas, bringt es auf den Punkt: „Es sollte eine Möglichkeit für echte Angestellte sein, einmal im Jahr ohne Pros zu spielen.“ Sie spricht sich für Live-Reporter aus – nicht aber für Pokerprofis mit YouTube-Kanal. 

Fehlende Regeln – fehlende Fairness

Das zentrale Problem: Die WSOP hat bislang keine klaren Teilnahmevorgaben definiert. Der Begriff „Industry Employee“ lässt zu viel Interpretationsspielraum. Die GPI Rising Star Award-Gewinnerin Abby Merk forderte deshalb öffentlich, dass nur echte Casinobeschäftigte teilnehmen sollten – ruderte aber nach Gegenwind zurück und akzeptierte zumindest Live-Reporter. Auch YouTuber Frankie C verweigert eine Teilnahme aus Respekt vor den Dealern. Vorschläge wie ein separates Event für Content Creator oder ein standardisiertes Media-Badge-Verfahren liegen auf dem Tisch, wurden aber noch nicht umgesetzt.

Die Debatte ist also alles andere als beendet – und dürfte spätestens mit Beginn des Turniers am 27. Mai erneut hochkochen. Denn die Poker-Community ringt weiterhin um die Frage: Wer gehört wirklich zur Branche – und wer nutzt Lücken im System zum eigenen Vorteil aus?


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