Kolumnen

Der Sachpreis ist heiß

Hinduismus, Buddhismus, Wurstsalat, Sachpreis. Gerne auch in einer anderen Reihenfolge.

Es wird mal wieder Zeit; hier folgt der Autor seiner inneren Stimme und seiner Stimmung; den Sachpreisevents zu huldigen. Poker erweist sich viel reicher, als es im ersten Überblick erscheint. Poker erweist sich als entsprechend global, pauschal und komplex. Ohne erst einmal zu unterscheiden zwischen Sachpreis, Buy In, High Roller, Verein, Amateure, Profis, Casino, Küchentisch. Ohne Wertung zwischen Fisch, Fortgeschrittener, Alleskönner und Armbandbesitzer. Denn erst einmal sind wir vor dem Spiel und vor dem Dealer alle gleich.

Viele spielen es aus Gründen der Freude, einige üben es als Beruf aus, einige gewinnen, den anderen ist der kleine Verlust egal, viele zocken sich um Haus und Hof. Manche machen es im Sportverein, anderen hingegen kann das Buy In nicht hoch genug sein. Aber auch das sind Werte, die das Pokern auszeichnet. Es existieren durchaus mehrere Parallelwelten; die dennoch gemeinsame Schnittstellen haben.

Immer größser, immer teurer werden die Events rund um den Globus. Mittlerweile sind 10.000 Dollar Buy In kein High Roller mehr. Mittlerweile, so scheint es manchmal, sind Preisgelder unter 89.400 Euro für den Ersten die Regel und werden mit Schulterzucken aufgenommen.

Poker ist aber mehr, auch das macht die Faszination aus. Multikulti bei den Spielern, multikulti bei den Eventorten und auch multikulti bei den Eintrittsgeldern. Und das hat nichts mit ungeilem Geiz zu tun. Sondern einfach eine Hommage an die Anfänge aller Pokerenthusiasten. Und eine Huldigung an die breite Masse der Spaß-und-Freude-Spieler. Den Spielern aus Leidenschaft, denen das Zusammensitzen mit anderen große Freude bereitet.

Poker ist kein Zustand, es ist ein fragiles Produkt gelungener Zivilisierung. In einer pluralen Komplexität. Auf Super-Mega-Doppel-High-High-Roller-Events ebenso wie bei Sachpreisturnieren. Die Triebfeder ist das Spiel. Die Triebkraft sind die Karten. Ich selber sehe das genauso, ich selber bin ja bekannter Befürworter von Sachpreisveranstaltungen. Von daher freue ich mich schon heute auf Leipzig, welches quasi vor der Tür steht. Die Deutsche Bracelet Meisterschaft, das größte Pokersportevent in Deutschland, das größte Sachpreisevent der deutschen Pokerszene.

Wie immer veranstaltet von der Poker-Bundesliga. Die nach der freundlichen Übernahme nun unter der Regie der Pokerfirma steht. Die alten Standorte; die Hochburgen der Sachpreisszene bleiben aktiv, werden ausgebaut. Und neue Standorte und Locations sollen dazukommen. Make Sachpreis big again. Back to the roots. Es wird, soviel darf heute schon verraten werden, einige neue, schöne Umsetzungen geben.

Wenn wir uns vorher nicht auf irgendeinem der vielen Events der Bundesliga treffen, lasst uns dann in Leipzig ein Glas zusammen trinken. Ein Familientreffen der besonderen Art. In der schönsten Zeit des Jahres kommen mehr als 1.000 Spieler nach Leipzig. Um der Kartenleidenschaft nachzugehen, um Gleichgesinnte zu treffen und um den Pokertraum zu leben. Und um meistens im vierten Level gegen eine deutlich schlechtere Hand rauszufliegen. Ja, man muss halt die Flips gewinnen. Sonst wird das nichts mit dem Final Table. Egal wo.

 


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