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Die Sechs-Angelegenheit wurde in Wien erfolgreich gelöst

Wenn ein Frühsommersonntag seinen Ausklang findet, dann liegt im Pokerraum ein zarter Geruch von Sonnencreme und Aftersun-Lotion.  Im Hinterzimmer des Cafe Europas in Wien wurde auf den Tag genau sieben Monate vor Weihnachten der Grundstein für ein sehr frühes Geschenk gelegt.

Fünfundvierzig Pokerbegeisterte trafen sich, um die sechs Plätze zur Vorausscheidung für die Everest Poker „6inVegas“ Aktion zu erkämpfen und die Runde war eine komprimierte Ansammlung aller jener, welche wir auch sonst in unseren Hauscasinos finden. Der, der jede Hand kommentiert, völlig egal ob es seine war oder die am Nebentisch, der Pokerentertainer mit Unterhaltungswert weit über seinen Tisch hinaus, der der jede Hand, die er verlor mit großen Pathos betrauerte, und der, der, aussieht wie Michael Körner. Fast hätte das Turnier auf unbestimmte Zeit verschoben werden müssen, weil die gastronomische Versorgung bis wenige Minuten vor dem „Shuffle up and deal“ nicht gewährleistet wurde und ein unversorgter Pokerspieler ist unmöglich in der Lage vernünftiges Poker zu spielen. Doch die bezaubernde Sky wurde gefunden, die Kontrahenten mit Erfrischungen versorgt und ab dem Moment gab es keine Ausreden mehr für einen Pokerabend der Begabten.

Götz Schrage ließ seine seit Jahren bestehenden Kontakte zur Elite der Casinos spielen und der schönste Wiener Cardroom, das Montesino, aber auch das beste Niederösterreichische Casino, Poker Royale, stellten ihre souveränen und charmanten Dealer für dieses Turnier ab.

Dass die Option mit sechs Freunden und Everest Poker nach Vegas zu kommen, sogar eine Wegstrecke von dreihundertvierzig Kilometer auf sich  nehmen lässt, bewies Michael „maxwels“ Hallmann, der dann leider doch als Elfter, also fünf Plätze zu früh, ausschied, nachdem er lange Zeit als der Chipleader gegolten hatte.

Wie so oft bei Freerolls wurden an den meisten Tischen anfangs nur die Karten gespielt und etwas später, als die Spieler glaubten sich durchschaut zu haben, schon auch mal die Gegner, das Board und der Pot.

Das Spiel von Auslese und Peinlichkeit, gehört zum Poker. Kein Klischee spielt es so gnadenlos aus wie das, das sich ultraprogressiv gebärdet und im gleichen Atemzug Lügen straft, weil der nächste Spieler, der analytische, der der lauerjägerhaft auf seine Beute wartet und im richtigen Moment zuschlägt, ebenso erfolgreich ist.

Ein Gruppe, die alle Facetten des Pokerns bot, stellte sich gestern nach fünf Stunden und 55 Minuten mit dem ehemaligen PR-Mann des Montesinos Gerhard Moser, dem Poker Royale Floorman Norman Timm, dem Miteigentümers des „Cafe Heumühle“ Eddie Polak, dem vazierenden Kartengeber Markus Schachl, dem Pokerfirma.de Fotographen Phillip Radon undName gelöscht zusammen.

Am Bubble erwischte es Nenad Jojovic, der Mann, der des Öfteren fünfzig Tische gleichzeitig spielt und sich dabei mit zwei Mobiltelefonen in drei Sprachen unterhält. In manchen Pokerkreisen wird überlegt, ob er nicht aus Unterforderung den Tisch räumen musste.

Nächsten Sonntag im Wiener Montesino geht die Vorausscheidung weiter. Dann die Stunde der Wahrheit, dann trennt sich ein sensationell gutes Team von den neunzehn sehr Guten.

Unsere Kolumnistin Silke Burghardt sagte mal in einem Gespräch: „Je mehr Rationalität es beim Poker gibt, desto weniger Harmonie.“ Der gestrige Abend hat bewiesen, dass es beides geben kann – ganz viel Spaß und richtig gutes Poker. Chapeaus an alle die dabei waren.


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