Kolumnen

Erich, Leon, Jessica. Und Ich.

Poker läuft also wieder. Fast überall. Nahezu alle Casinos sind offen und erreichbar.
Zeit also für die Newcomer in diesem phantastischen Strategiespiel (für den Fall, das jemand von der Finanzbehörde mitliest) sich mit dem richtigen Benehmen am Tisch auseinanderzusetzen. Der Pokerknigge. Hilft auch im richtigen Leben. Mit der Nachbarin; oder der Großmutter.

* Einfach mal zwischendurch lautstark checken, obwohl noch vier andere Spieler vor einem dran sind. Selbiges gilt für ein Raise.
* Man kann sich besser auf das Spiel konzentrieren, wenn man seine Karten weggeschmissen hat (natürlich mit der falschen Seite nach oben). Dann einfach mal lautstark in die Überlegungen des Spielers auf Platz 4 „Call doch, der hat niemals ne Dame“ reinrufen.
* Natürlich (siehe oben) ist es nett und fair, seine Karten immer offen wegzuschmeissen. So wissen die Mitspieler wenigstens, was nicht mehr kommen kann.
* Gerne gesehen ist es auch, wenn man jede Hand kommentiert. Vor allem die, die man nicht gespielt hat. Schließlich wollen die anderen ja was von einem lernen.
* Hierzu eignen sich nach der gespielten Hand unter anderem Sprüche wie „War doch klar“, „logisch hatte der nen Buben“, „Das kannste doch nicht callen“ oder auch „vielleicht wäre ein anderes Hobby ganz gut für dich“.
* Geben Sie einfach permanent die falsche Setzhöhe an. Bei Blinds von 1000/2000 beispielsweise macht ein Raise auf 775 voll viel Freude. Gefolgt von alten Bauernweisheiten wie „Ich hab noch 12 Prozent, das muss ich bezahlen“.
* Alle fünf Minuten sollte man den Dealer oder Floorman mal bitten, ne Pause einzulegen, weil „man dringend mal pissen“ müsste.
* Es macht tiefen Eindruck, hackevoll und nach Eigenurin duftend an den Tisch zu kommen. Beim Hinsetzen „Na, ihr Fische“ lallend verstärkt den ersten guten Eindruck noch.

Apropos, Alkohol. Ich würde gerne mal wieder einen Wein trinken. Oder zwei. Mit Erich. Und über die guten alten Zeiten nachdenken. Als wir noch ohne Strümpfe bei ner lustigen Runde Seven Card zusammengehockt haben. Und ohne Schlüpfer.

Kommen wir mit den News der letzten Woche zum wohlverdienten Ende.
Keine Neuigkeiten gibt es von Thomas; er schwimmt und schwimmt und schwimmt. Keine guten Neuigkeiten hingegen gibt es von Jessica. Ihr Downswing scheint anzuhalten; sie gewinnt nur noch 75,3 Prozent aller Turniere, an denen sie teilnimmt.
Leon gewinnt beim PLO Cash Game die Rekordsumme von fast 740.000 Euro in nur einer Hand. Am selben Tag habe ich 11,60 Euro im Samstagslotto gewonnen. Eure Armut kotzt mich an.
Happy Birthday übrigens an den Champ. Der Weltmeister ist wieder ein Jahr älter geworden. So geht’s aber jedem; auch so Fischen wie mir.

 

 


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