News

Full Tilt Poker/PokerStars: Was passiert mit den Schulden der Pros und den Phantomgeldern?

Die Schließung von Full Tilt Poker durch die AGCC hat letztes Jahr mehr ans Tageslicht gebracht, als man je vermutet hätte. Dazu gehörten auch die rund $130.000.000 an nicht durchgeführten Abbuchungen und die Darlehen an die diversen Pros.

Als die Alderney Gambling Control Commission (AGCC) letztes Jahr den Stecker bei den Full Tilt Servern zog, stürzte die ehemalige Nummer 2 der Online-Rooms schneller als ein Kartenhaus in sich zusammen – Schneeball-System, Schulden über Schulden und noch mehr Schulden. Kaum ein Tag verging im ersten Monat nachdem die Server abgeschaltet worden waren.

Rund $130.000.000 der Full Tilt Schulden waren „Phantomgeld“. Das lag daran, dass von August 2010 weg auf Spielerkonten Gutschriften vorgenommen wurden, aber die Abbuchungen bei den Geldinstituten nicht durchgeführt werden konnten. Man wusste um dieses Problem und hatte zum Teil auch schon begonnen, diese Gelder von den Spielern einzufordern, wenngleich auch mit mäßigem Erfolg. Laut Vereinbarung mit dem Departement of Justice (DOJ) hat PokerStars nun die Berechtigung, diese Gelder von den Spielern einzufordern. Da das Transferproblem allerdings in den USA bestanden hat, ist es ehr fraglich, ob PokerStars die Schulden von den Spielern tatsächlich eintreiben kann.

Ebenfalls nicht unerheblich sind die „Darlehen“, die Full Tilt an die diversen Pros vergeben hat. Tom Dwan erhielt von Full Tilt rund eine Million Dollar und das meiste davon ist noch offen. Bei ihm bestehen wenig Zweifel, dass er das Geld zurückzahlt, garantierte er auch eine Million Dollar für die Spieler, wenn Full Tilt nie wieder online gehen würde. Auch PokerStars Pro Barry Greenstein kam ins Kreuzfeuer. Er hatte noch rund $400.000 offen, die er bezahlen wollte, wenn andere Schulden ihm gegenüber wieder ausbezahlt hätten. Greenstein hat sich mit PokerStars bereits über den offenen Betrag geeinigt. Mit rund $16.500.000 wurden die Spielerdarlehen damals beziffert, Phil Ivey, David Benyamine, Erick Lindgren, Mike Matusow und noch einige Red Pros mehr gehörten zu den Begünstigten.

Offen bleibt nun auch, wie es sich mit Ray Bitar, Chris Ferguson, Howard Lederer und Rafe Furst verhält. Die als „Ausschüttungen an die Eigentümer“ bezeichneten Zahlungen schockierten die Spieler, denn da war von Beträgen wie zum Beispiel $85.000.000 für Chris Ferguson die Rede. Die Vereinbarung mit dem DOJ berechtigt PokerStars alle Gelder einzufordern, in der Realität wird sich das aber vermutlich eher als schwierig herausstellen.


Abonnieren
Benachrichtige mich bei
1 Kommentar
Inline Feedbacks
View all comments