GGPoker: Aufregung um das Poker Integrity Council

Erst vor kurzem hat GGPoker die Gründung des Poker Integrity Council (PIC) bekanntgegeben, schon sorgt man mit der ersten Aktion für Aufregung.

Die GGPoker Pros Jason Koon und Fedor Holz (als Vertreter von Odin) bilden gemeinsam mit Andrew Lichtenberger, Seth Davies und Nick Petrangelo das PIC, das gemeinsam angezeigte Vermutungen von Cheating oder Bots analysiert und eine Entscheidung trifft. Die Analyse, ob Cheating vorliegt oder nicht, ist sehr schwierig und deshalb hat man sich Leute geholt, die in der Spielanalyse und GTO absolut versiert sind.

War die Gründung des PIC Anfang Juli noch als sehr positiv gesehen worden, so gibt es nun die erste Aufregung. Durch die Vorwürfe gegenüber Bryn Kenney,  steht auch GGPoker in der Kritik, nichts gegen Chip Dumping und Cheating und Collusion zu unternehmen. Mit der Installierung der PIC erwarteten sich viele, dass gegen Kenney und andere Stables vorgegangen werden würde, doch im Gegenteil. Via Reddit kam die Aufforderung an bereits gesperrte Spieler, sich an GGPoker zu wenden, um die Situationen neu zu prüfen.  Schon 2020 gab es so eine Aktion, als im Zuge der (Ent)Sperrung von Tobias Duthweiler kräftig Staub aufgewirbelt wurde. 

Kritisiert wird nicht nur, dass man offenbar schon gesperrten Cheatern nun eine zweite Chance geben will, sondern dass der Fokus des PIC nur auf den High Rollern liegt. Bots und Collusion sind vor allem auf den kleineren Limits zu finden und diese Spieler fühlen sich aktuell im Stich gelassen. Der Einsatz von RTA und Solver-Programmen ist sicherlich in höheren Limits weiter verbreitet, da es schon viel Wissen braucht, um diese Programme live und gut zu nutzen. Collusion findet man dagegen schon von den Micro Limits an und hier wünschen sich viele, dass man diese Situationen untersuchen würde.

Seth Davies erklärt in seinem Tweet andere Absichten des PIC:

Auch hier sieht man aber die klare Intention, dass es nur um die High Stakes Community geht. Diese ist zwar ein wichtiger Bestandteil der Poker Community, macht aber bekanntlich doch nur einen sehr kleinen Teil aus. Interessant ist auch der Fakt, dass viele gefeierte Pros wie auch Justin Bonomo oder Daniel Cates schon gegen Regeln verstoßen haben (Multi Accounting, Ghosting). Umstritten bleibt auch Bryn Kenney, der nicht nur bei der WSOP live vertreten war, sondern auch weiter auf GGPoker spielt.

Aktuell wird viel Staub aufgewirbelt und die vielen Reaktionen in den verschiedenen Foren und auf Twitter zeigen, dass das Thema viele (be)trifft. Das PIC von GGPoker mag ein Anfang sein, aber um die Sicherheit und Integrität von Poker (live und online) zu wahren, wird es doch deutlich mehr Sicherheitsmechanismen benötigen.


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