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Glücksspielgesetz in Österreich – Poker soll Ausnahmeregelung bekommen

In Österreich steht nach zwei Jahren wieder eine Novelle zum Glücksspielgesetz an. Zwar wird diese mit gemischten Gefühlen erwartet, aber anders als in Deutschland könnte Poker hier nicht nur mit einem blauen Auge davonkommen, sondern sogar einen „legalen“ Status bekommen.

Rund um die Card Casinos in Österreich ranken sich viele Mythen. Seitdem Peter Zanoni in allen Instanzen Recht bekommen hat und mit seinen Concord Card Casinos auf der rechtlich sicheren Seite ist, sind viele Cardrooms gefolgt. Mittlerweile bieten sogar unzählige Cafehäuser und kleinere Bars und Clubs regelmäßig Poker an. Als Grundlage diente stets die behördliche Genehmigung als „Spielen ohne Bankhalter“. Genau diese Bezeichnung soll nun auch Einzug in das Glücksspielgesetz finden.

Das heißt, dass Poker zwar rechtlich gesehen ein Glücksspiel bleibt, aber außerhalb der lizenzierten Casinos angeboten werden darf, solange es nicht gegen die Bank gespielt wird. Noch nicht geklärt ist dabei aber, unter welche Abgaben-Regelung die Cardrooms fallen. Eine hohe Besteuerung könnte nämlich durchaus noch zum Stolperstein werden, denn dann würden die Card Casinos kaum überleben können.

Aktuell zeigen sich viele aber zuversichtlich, dass sich die österreichische Gesetzgebung endlich mit den Card Casinos arrangiert und Razzien wie zuletzt im Poker Royale in Kufstein bald der Vergangenheit angehören.

Verschärft werden dagegen die Bestimmungen rund um das Automatenspiel. Während Tirol und Vorarlberg das Automatenspiel außerhalb der Casinos komplett verbieten wollen, gibt es in den anderen Bundesländern eine Beschränkung der Automatenanzahl. Zudem sollen die Automaten auch zentral mit dem Bundesrechenzentrum verbunden werden.

Die Casinos Austria AG (CASAG) bekommt zudem Konkurrenz, zumindest bei der Bewerbung um die Casino-Lizenzen. Statt 12 sollen 15 vergeben werden, auch Novomatic, bwin und Century Casinos wollen sich bewerben. Ob die CASAG alle Lizenzen erhalten und damit weiterhin das Monopol innehaben wird, bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall will man auch den Casinos etwas Gutes tun und senkt die Spielbankenabgabe von 48 auf 30 Prozent. Der Ausfall soll über eine Erhöhung bei den Automaten wieder hereingeholt werden.

Noch ist nichts beschlossen, aber die Novelle dürfte demnächst in den Bundesrat zur Begutachtung gehen. Und im Bestfall dürfen die österreichischen Card Casinos bald ganz offiziell Poker anbieten.


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