WSOP Events weltmeister

Hannes Speiser im Interview: „Weltmeister 2020 zu sein, das hätte schon was“

Hannes „Black Fortuna“ Speiser spielt am Dienstag, den 15. Dezember, im King’s Resort Rozvadov um den Sieg beim $10.000 WSOP Main Event. Im Pokerfirma Interview wollen wir ihn ein wenig vorstellen.

Pokerfirma: Zunächst mal Glückwünsch zum Erreichen des Final Tables bzw. auch schon zum Payjump, denn ein Spieler hat ja abgesagt.

Gewinnen kann er – Hannes Speiser beim IPC High Roller 2019

Hannes Speiser: Danke – und danke, wobei ich es schade finde, dass ein Spieler nicht kommt. Wenn man schon so ein Turnier spielt, dann sollte der Final Table auch komplett sein.

Pokerfirma: Kommen wir kurz zum „Pokerspieler Hannes Speiser“. Wie bist Du zum Pokern gekommen, wie lange spielst Du schon?

Hannes Speiser: Begonnen habe ich tatsächlich wie so viel in Homegames vor rund zwölf Jahren. Dann waren es kleine 10, 20 Euro Turniere und heute ist es eben ein $10.000 Turnier.

Pokerfirma: Live- oder online? Turnier oder Cash Game?

Hannes Speiser: Definitiv online und definitiv Turnier. Das mit dem Cash Game hat nicht so funktioniert. Wenn dann mal ein richtiger Fish wo sitzt, dann schon, aber gegen die Regulars bin ich dann doch nicht gut genug – bzw. müsste ich viel mehr an meinem Spiel arbeiten.

Pokerfirma: Dan Bilzerian ist ja jetzt neu bei GGPoker. Wenn nun Fedor Holz und Dan Bilzerian an diesem Cash Game Tisch sitzen würden, würdest Du Dich hinsetzen?

Hannes Speiser: Ja, definitiv, wenn das Limit passt und auch meine Bankroll dazu. Ich weiß zwar auch nicht viel über Dan, aber das was ich so kurz gesehen habe, denke ich schon, dass es lukrativ wäre.

Pokerfirma: Siehst Du Dich eigentlich als Poker Pro?

Hannes Speiser: Vor einiger Zeit hätte ich noch ja gesagt, aber ich denke ich müsste doch mehr Zeit in mein Spiel investieren.

Pokerfirma: Hannes Speiser, der Nicht-Pokerspieler. Du hast studiert…

Boxen – mehr als nur Leidenschaft

Hannes Speiser: …wobei das nach so vielen Jahren auch nicht mehr wirklich zählt….

Pokerfirma: …also doch die klassische Pokerspieler Karriere. Oder strebst Du die Karriere als Boxer an?

Hannes Speiser: Ja, Boxen ist schon interessant. Wobei das zu Corona-Zeiten auch schwer ist. Die Gyms haben schon wieder gefühlt ewig geschlossen, Private Training ist auch nicht möglich.

Pokerfirma: Ist ein öffentlicher Kampf wie gegen Daniel Rezaei geplant? Es hieß ja, dass Manig Loeser Dich herausgefordert hatte.

Hannes Speiser: War bzw. ist, aber wegen Corona und den fehlenden Trainingsmöglichkeiten weiß ich es nicht genau. Manig ist in England, ich denke auch er wird es schwer haben zu trainieren. Mal schauen, wie die Situation mit Corona im Januar/Februar sein wird.

Pokerfirma: Das wäre auf jeden Fall eine Show, wenn ihr beide gegeneinander antreten würdet. Der Livestream würde garantiert einige Zuseher anlocken.

Hannes Speiser: Ja, aber warten wir ab, wann und wie wir überhaupt gegeneinander antreten können.

Pokerfirma: Kommen wir wieder zurück zum Pokern bzw. zum WSOP Main Event. Hast du Dich direkt eingekauft?

Hannes Speiser: Nein, qualifiziert. Ich glaube es war ein $500 Satellite.

Der Final Table des internationalen WSOP 2020 Main Events

Pokerfirma: Warum spielt man dieses $10k Event? Die Größe vom Feld war – sag ich mal – wie zu erwarten, und auch die Stärke der Teilnehmer. Trotz der vielen Satellites waren es doch überwiegend bekannte Spieler.

Hannes Speiser: Das stimmt, aber es ist doch das WSOP Main Event 2020. Man spielt es einfach aus Prestigegründen. Und auch weil es ein Freezeout Turnier ist. Ein starkes Feld mit unlimited Re-Entry Option wäre deutlich unattraktiver.

Pokerfirma: Dass die WSOP für das finale Heads-up $1.000.000 sponsert, ist kein Anreiz?

Hannes Speiser: Das Preisgeld und auch die Million sind natürlich nice to have, aber die eigentliche Motivation war schon der Titel. Das hätte schon was, „Weltmeister 2020“ zu sein.

Pokerfirma: Dass der Final Table live gespielt wird, findest Du …

Hannes Speiser: … hätte nicht sein müssen. In diesen Zeiten hätte man ruhig alles online spielen können. Seit ich mich für das Finale qualifiziert habe, habe ich meine Sozialkontakte nochmal reduziert, um mich ja nicht mit Corona anzustecken. Ich bestellte nicht mal mehr was zu essen, sondern koche selbst. Und das mit Las Vegas ist ja noch einmal eine andere Herausforderung, dort hinzukommen. Wobei da auch Unterstützung von GGPoker kommt. Aber über das will ich erst nachdenken, wenn es wirklich so weit kommen sollte.

Pokerfirma: Du sagtest ja, dass Du online bevorzugst. Wie siehst Du Online-Poker – kommt da nochmal der große Boom jetzt?

Hannes Speiser: Möglich. Aber generell sehe ich Online-Poker schwierig. Der Skandal rund um Fedor Kruse und die RTA-Solver hat schon gezeigt, dass es Risiken gibt. Die Bots, die immer mehr werden, sind sicher auch ein Grund, dass Online-Poker sich nicht mehr so stark entwickeln wird. Aber ich muss auch sagen, mit GGPoker macht das Spielen schon auch Spaß. Die Software ist richtig gut, mit Abstand besser als bei der Konkurrenz. Ich denke, die Anbieter müssen viel in die Sicherheit investieren, damit Online-Poker attraktiv bleibt.

Pokerfirma: Vielen Dank für Deine Zeit und wir drücken Dir die Daumen, dass Du am 30. Dezember im Rio in Las Vegas um die Million spielst!

Hannes Speiser: Danke!

Meanwhile im King’s Resort – Die Vorbreitungen für den Final Table laufen:

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