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Isildur1 nur eine Marketing-Idee von Full Tilt?

Er kam, sah, siegte – und verlor am Ende Millionen. Isildur1 hielt die Highstakes Szene wochenlang in Atem. Dann kam der Millionenverlust gegen Brian Hastings, aber die Schlagzeilen rund um das Highstakes Phänomen blieben. Und langsam sieht das alles nach einer perfekten Inszenierung von Full Tilt aus.

Die Chronik von Isildur1: Von den 50/100 Tischen ging es steil bergauf an die 500/1000 Tische. Zunächst überwiegend No Limit Hold’em, dann Pot Limit Omaha. Millionengewinne gegen alle Pros, die sich an diesen Tischen tummeln, gespielt wurde nur Heads-up. Dann kamen die „schwarzen Freitage“ für Isildur1. Von den Gewinnen blieb nichts übrig. Kaum wieder die Bankroll in Ordnung gebracht, kam die vernichtende Schlacht gegen Brian Hastings, die ihm den Rest gab.

Soweit, so gut. Warum aber gibt es neben der Frage nach der Identität so viele Ungereimtheiten? Brian Hastings, Cole South und Brian Townsend sind allesamt Cardrunners und haben dadurch den Status der Full Tilt Pros. Hastings gewinnt $4.000.000 und der hat nichts besseres zu tun, als in einem Interview zu sagen, dass vor allem Brian Townsend unzählige Hand Histories gesammelt hat und sie diese zu dritt ausgewertet haben. Diese Analyse hätte Hastings zum Millionengewinn verholfen.

Full Tilt reagiert mit einer Strafe gegen Brian Townsend – ein Monat lang wird ihm der Status des „Red Pro“ entzogen und damit auch alle Annehmlichkeiten, die damit verbunden sind. Grund dafür ist eine Bestimmung in den AGBs von Full Tilt, die besagt: „The use of shared hand histories provides detailed information on opponents a player has little or no personal experience playing against, and is deemed to be an unfair advantage. Violating this policy is subject to the maximum penalties for prohibited software use. Players are not permitted to use the hand histories for hands that they have not personally participated in. Software designed to collect hand history information from games that the player did not participate in is prohibited.“

Full Tilt stellt rigorose Regelungen über das verbotene Sammeln, Austauschen und Verwenden von Handhistories auf und die einzige Strafe, die verhängt wird, trifft denjenigen, der die Handhistories gesammelt hat, nämlich Brian Townsend? Brian Hastings hatte den Nutzen, kassierte über $4.000.000 von Isildur1 und bekommt keine Strafe dafür?

Eine weitere Frage, die sich stellt, ist die Person Isildur1 selbst. Wochenlang wird dem Phantom hinterhergejagt. Tony G. stellt die Theorie auf, dass es Viktor Blom sein. Der verneint nach x-maligen fragen und die Suche geht weiter.

Jetzt, nachdem die Sache mit den Cardrunners durch ist, hat es Pokernews.com (Betreiber Tony G.) geschafft, Isildur1 ausfindig zu machen. Die Identität wird nicht preisgegeben, aber es gibt ein Interview – siehe http://www.pokernews.com/news/2009/12/pokernews-exclusive-isildur1-speaks-about-the-4-million-7714.htm.

Und der gibt sich fassungslos über den Umstand, dass Hastings die Handhistories verwendet hat, um ihn vernichtend zu schlagen. Die Konsequenz für Isildur1 daraus – er werde eine Anfrage an Full Tilt stellen und nicht mehr auf der Seite spielen.

Da bleiben doch einige interessantere Fragen offen. Warum gibt es keine Strafe für Brian Hastings, der die Handhistories verwendet hat um einen persönlichen Vorteil zu haben? Warum verstößt man wissentlich gegen AGBs und redet dann auch noch öffentlich darüber? Warum wird Townsend für einen Monat der Pro-Status entzogen? Ist das eine Strafe, einem Pro 30 Tage lang kein Rakeback zu bezahlen? Warum findet Pokernews gerade jetzt den großen Unbekannten Isildur1? Zu viele Ungereimtheiten tauchen hier auf. Alles Zufall oder doch eine perfekte Inszenierung von Full Tilt, um Aufmerksamkeit auf die Highstakes Tische zu lenken? Es könnte durchaus sein, dass Full Tilt in die Marketing Trickkiste gegriffen hat. Nur ist das tatsächlich Werbung, wenn man Verstöße gegen die AGBs mit einem Monat Rakeback-Entzug ahndet?


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