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Deutschland: PayPal muss Casinoverluste begleichen

Ein Spieler aus Deutschland verlor im Internet mehr als €9.600. Das Landgericht Ulm urteilte, dass Finanzdienstleister PayPal gegen das Mitwirkungsverbot verstieß.

Glücksspiel im Internet ist in Deutschland immer noch ein juristisches Problem. Die Anbieter stützen sich auf europäisches Recht, Gerichte pochen auf den Staatsvertrag. Fakt ist, dass trotz Verbote weiterhin gespielt wird.

Ein spannendes Gerichtsurteil gibt es aus Baden-Württemberg. Das LG Ulm urteilte in einem Rechtsstreit, dass Zahlungsdienstleister PayPal rund €10.000 an einen Spieler zahlen muss.

Das LG Ulm sieht PayPal in Rechenschaft, zu überprüfen, an wen Kunden ihr Geld senden: „Damit stehen die Zahlungsdienstleister in der Verantwortung, die betreffenden Transaktionen nicht durchzuführen“ so das Urteil, welches im Dezember gesprochen wurde.

Der Kläger verlor insgesamt €9.662,23 bei Online Casinospielen auf bet-at-home und 888poker. PayPal muss neben den Verlusten zudem €887,03 sowie Zinsen zahlen. Das Unternehmen zog bereits vergangenes Jahr die Reißleine und tätigt in Deutschland keine Transaktionen zu Glücksspielanbietern mehr.

Der betroffene Spieler reichte seine Klage 2018 ein und schrieb in einem Online-Forum, dass es ein großer Aufwand war. Es wird zudem erwartet, dass PayPal Berufung. Ob das Urteil des LG Ulm Signalwirkung hat, muss sich zeigen.


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