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Manfred Rehms Ausflug ins CCC

Sieben Plätze haben gefehlt

Manfred Rehm
Manfred Rehm

Am Samstag, den 3. Januar, starteten meine Frau und ich mit dem ICE zu unserem Ausflug nach Wien. Nach dem Hotel-Check-In (sehr empfehlenswert, das preisgünstige, direkt am Westbahnhof gelegene Designhotel „Flemming`s“) machten wir uns auf, das Casino zu suchen. Da wir uns über die Brehmstraße näherten, fanden wir unter der angegebenen Adresse lediglich dunkle, verschlossene Türen mit Kameraüberwachung, so dass wir uns überlegten, ob man hier nur durch geheime Klopfzeichen Zutritt erlangen kann. Geht man die Straße weiter um die Ecke, gelangt man dann aber zum seriösen Eingang und wird freundlich willkommen geheißen.

Dann ging es auch schon los. Ich bekam einen Platz am Tisch 2, den ich den ganzen Abend behalten sollte. Mein Plan bestand darin, erst einmal den Tisch zu beobachten und mich nicht in größere Pötte verwickeln zu lassen. Der Plan hielt gerade mal bis Level 2, als ich im Big Blind mit einen Flop von umsonst sehen darf – Nuts. Erst mal nicht anspielen dachte ich – und richtig, der loose Chipleader bettet für mich 500. Erster Fehler: nur gecalled. Turn ein – nichts passiert – halt Straße etwas verlängert. Ich spiele 1500 an und wundere mich über 2 Caller. River eine unscheinbare . Alles Roger – noch mal Anspiel 2000 und plötzlich das Reraise auf 4000. Verwirrt calle ich dies, um natürlich beim Showdown in die grausamen Augen der Dame mit ihrem Begleiter, der Zehn, zu blicken. So was von peinlich. Nicht nur, dass ich 65% meines Anfangsstacks verloren hatte – nein, jeder am Tisch wusste nun, dass sie es mit einem absoluten Anfänger zu tun hatten. Gedanken schießen mir durch den Kopf: „Du wirst hier doch nicht als einer der Ersten ausscheiden – welche Blamage“.

Was tun, viele technischen Möglichkeiten hatte ich keine mehr. Bluffs, Infobets und Resteals sind nun unmöglich. Bleibt nur noch auf günstige Situationen zu hoffen. Die erste kommt ziemlich bald in Level 3 in Form der Asse. Ein Bet von 450 findet 2 Caller. Der Flop bietet jedoch trotz meines getroffene Sets Flush- und Straigthmöglichkeiten, so dass ich mit einer Overbet auf 2000 dem ganzen ein Ende mache. Endlich wenigstens ein gewonnener Pot.

Im Level 4 kommt meine Chance. Ich limpe mit einem Paar 5en und sehe den Traumflop . Wieder kein Anspiel und der loose Chipleader erledigt den Bet für mich. Diesmal bekommt er sofort mein Allin und er called mich mit seinem König. Jetzt wollen wir bloß keine Wunder sehen. Und so kann ich verdoppeln. Ironie am Rande: der frühe Chipleader ist dann lange vor mir mit derselben J high Straight, die er gegen mich gewonnen hatte, ausgeschieden.

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Eingang CCC

Neues Ziel – zumindest das Dinnerbreak noch zu erleben. schwer genug bei bald einsetzenden Antes, aber ich kann ca 8500 Chips in die Pause retten.

In Level 7 finde ich am Button und spiele 750 an. Ich bekomme einen Caller. Flop mit zwei Kreuz. Der Caller spielt 2000 an und ich schiebe meinen restlichen Stack mit dem Semibluff in die Mitte. Nach endlosem Überlegen foldet mein Gegner. Geht schon mal gut los, aber bis zur nächsten Pause nach Level 8 nagen die Blinds wieder kräftig an meinen Chips.

So ist die Taktik klar, ich suche wieder eine Gelegenheit zum Aufdoppeln. Diese kommt in Level 9, als ich UTG meine Chips mit den roten 7ern reinstelle. Es kommt ein Snapcall und mein Gegner zeigt mir die 8er. Das Glück ist auf meiner Seite, als am River das vierte Herz aufgedeckt wird. Hoch auf 20000!  Wenig später verliere ich wieder 4000, als ich nach einem Raise mit JJ auf 2000 gecalled werde. Der Flop ist A high und ich lasse mich meine Neugier auf dem River noch mal 2000 kosten.

Mit den steigenden Blinds und Antes kann ich mehr schlecht als recht meinen Stand halten und so gibt es in Level 10 das nächste Allin. Ich pusche aus erster Position mit nur um von den Assen höchstpersönlich gecalled zu werden. Ich habe mich innerlich schon verabschiedet, da bringt der Flop QJ und am Ende sogar den Flush. Back in Business mit knapp 26000.

Im Level 11 finde ich AK im Bigblind und reraise eine satte Einstiegsbet von 6000 eines anderen Shortstacks All-in. Der Gegner macht einen „Goodfold“ mit A und schlechterem Kicker. Direkte Hand danach: Selbiger Shortstack puscht seine letzten 10000 Allin und ich finde im Smallblind erneut AK. Er deckt KT auf und meine Glücksserie endet in einem geriverten Straigth. Schade, anstatt über 40000 back to 20000.

Es gelingt mir noch einige Zeit, meinen Stack durch ein paar Blindsteals und einen Resteal konstant zu halten, aber ab Level 12 finde ich keine Gelegenheiten mehr, die Blinds fressen mich auf. In Level 13 bei Blinds 1500/3000 und Antes von 300 habe ich gerade mal noch 14000, als ich beschließe, mit fliegenden Fahnen unterzugehen.

Ich pusche aus erster Position mit und werde zweifach gecalled. Der Flop bringt eine Ass und die kurze Hoffnung gegen KQ und ein mittleres Paar anzutreten. Die Hoffnung stirbt, als ein Gegner beschließt, die stille Collusion zu beenden und mit AK bettet. Ausgeschieden um 2 Uhr 30 mit Platz 22. Schade, da nur noch wenige Plätze zum Preisgeld gefehlt haben.

Aber es war für mich dennoch ein tolles Ergebnis für mein erstes Live-Turnier. Sehr beeindruckt hat mich auch die tolle Turnierorganisation insbesondere durch die immer freundliche und kompetente Floorfrau Uschi.

Nachdem ich ja nun am zweiten Tag spielfrei war, haben wir den Tag genutzt, um uns in Wien umzusehen. Wir waren am Stephansplatz und auf dem Donauturm. Ich bin beeindruckt und muss sagen, nach allem was ich gesehen habe, braucht sich Wien vor keiner anderen Stadt Europas verstecken.

So endet nun mein Bericht. Die Turnierteilnahme hat mit viel Spaß gemacht, wobei ich sagen muss, dass ich selber keine 330 Euro Startgeld aufgebracht hätte. Aber es gibt ja auch kleinere Turniere und natürlich Gewinnspiele auf pokerfirma.de 🙂

Wir wünschen Euch weiterhin viel Erfolg bei Euren Projekten, behaltet euren Enthusiasmus.

Manfred und Maria Rehm


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