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Manuel Blaschke – Mein Spiel mit Ali bei der WPT

Manuel Blaschke saß mit Ali Tekintamgac am Final Table der World Poker Tour Barcelona. Nach dem Bekanntwerden der Betrugsvorwürfe gegen Ali und dem Ausschluss vom Finaltisch der Partouche Poker Tour hat Manuel seine Begegnungen noch einmal analysiert.

Ich habe mich über jeden meiner Gegner am Finaltisch informiert und natürlich auch über Ali. Dazu habe ich gelesen (gehört) das Ali Methoden hätte, „sich zu helfen“. Zuerst dachte ich, dass er am Finaltisch nichts „machen“ können wird. Bis wir zu viert waren, hatten wir auch keine nennenswerte Hand gegeneinander gespielt.

Ich empfand Ali nicht nur als einen sehr schwachen Spieler, sondern auch mit Abstand den schwächsten Spieler am Tisch. Er ging oft mit 5facher Potsize auf gefährlichen Flops einfach all-in.

Naheliegenderweise wollte ich so viele Hände als möglich gegen ihn zu spielen, da er für mich die leichteste Chance war zu verdoppeln.

Zu viert waren die Chipstände wie folgt:
Ali: 1,6 Mil
Ich: 1,5 Mil
Roberto: 850 k
Mats: 500 k

Blinds 20/40k und später 25/50k

In einer Pause wurde über einen Deal verhandelt. Da ich Ali und auch Roberto aber als eher schwache Spieler empfand und Ali und ich die beiden Chipleader waren, konnte ich mit dem Deal nicht einverstanden sein, zumal ich mit Sicherheit eine Value auf die beiden hatte.Wir spielten ohne Deal weiter.

Ich war sicher der aktivste Spieler und machte richtig Druck.

Dann hatte ich gegen Ali ca. fünf sehr seltsame Hände, in denen ich die Hälfte meines Stacks verloren hatte. Als Beispiel eine Hand: Ich open raise am Button, er callt im BB, Flop AKK, er checkt, ich bette und er geht wieder direkt all-in mit 1,6 Mil. Im Pot waren 300k(!)

So seltsame Moves waren noch ein paar Mal der Fall. Ich wollte einfach meinen Spot abwarten.

Interessant war auch die letzte Hand, Er raist am Button auf 100k, ich pushe mit ca 700k All-in, er überlegt ca. 20-30 Sekunden (!) und callt dann mit AA.

Ich war in diesem Moment richtig sauer über diesen Slowroll. Aber jetzt liegt es für mich auf der Hand, warum er mit so einer Hand so lange überlegt hat.
Warum ein Risiko eingehen, wenn man die Pots sicherer und ohne Showdown gewinnen kann? Ich glaube, wenn alles sauber abgelaufen wäre, hätte ich mit großer Wahrscheinlichkeit das Turnier gewonnen. Dieses „Spiel“ kostete mich vielleicht nicht nur die 240k und das Highroller Ticket, sondern auch einen sehr wichtigen Titel.

Mir ist völlig klar, dass ich keine Beweise habe für ein Cheating, allerdings bleibt ein verdammt schlechter Nachgeschmack übrig.

Liebe Grüße aus Wien

Manuel Blaschke


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