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Negreanu kontert Betrugsvorwürfe bei der WSOP 2025

  • Regeldebatte: Neue WSOP-Vorschriften verbieten Handys ab den letzten drei Tischen – Negreanu gerät trotzdem in die Kritik.
  • Klares Statement: Der GGPoker-Profi weist Vorwürfe von Sonderbehandlung in seinem Vlog energisch zurück.
  • Content vs. Integrität: Poker-Community diskutiert über Sinn und Ausnahmen des Filmverbots bei der WSOP.

Daniel Negreanu geriet nach seinem zweiten Platz beim 10.000-US-$-Omaha-8-Championship-Event bei der WSOP 2025 ins Kreuzfeuer der Kritik. Der Grund: In sozialen Netzwerken wurde ihm unterstellt, gegen das seit diesem Jahr geltende Handy- und Filmverbot an den letzten drei Tischen verstoßen zu haben. 

Daniel Negreanu vor Geldstapel.
Negreanu sorgt mit seinen Äußerungen für Diskussionen.

 

Die neuen Regelungen wurden infolge des „Laptopgate“-Skandals im Vorjahr eingeführt, als Jonathan Tamayo während des WSOP-Main-Event-Finales mutmaßlich Coaching über ein Laptop aus dem Publikum erhielt.

Negreanus klare Ansage: Kein Regelbruch

Negreanu reagierte prompt und energisch in seinem täglichen Vlog. Er betonte, sich strikt an die Regeln zu halten und keine Sonderbehandlung zu erhalten: Während der Action sei sein Handy ausgeschaltet, genutzt werde es ausschließlich in den Pausen oder außerhalb des Turnierbereichs.

Auf die ironische Frage von Matt Berkey, ob es wohl eine „bevorzugte Behandlung“ gäbe, antwortete Negreanu, dass er noch nie Medienakkreditierungen erhalten habe, niemals Hände mit aktiver Beteiligung filme und selbstverständlich das Gerät wie alle anderen beim Erreichen der letzten drei Tische abgebe.

WSOP mit unklarer Kommunikation

Für zusätzliche Verwirrung sorgte die WSOP selbst: Während des Omaha-8-Finales veröffentlichte sie einen Beitrag auf X, in dem stand, dass Geräte an den Finaltischen oder Streaming-Tischen ausnahmslos verboten seien – allerdings unter dem Vorbehalt, dass man „nach eigenem Ermessen“ Geräte verbieten könne. 

Kritiker werfen der Organisation daher Inkonsequenz und Spielraum für Ausnahmen vor, der zu Ungleichbehandlung führen könnte. Besonders die Ausnahme für Teilnehmer von Online-Events auf WSOP.com wird scharf kritisiert, da sie trotz Verbot weiter auf ihre Geräte zugreifen dürfen.

Während einige Stimmen im Netz Negreanu Voreile unterstellen, äußern sich viele andere solidarisch: Seine aufwendig produzierten Vlogs seien eine Bereicherung für die Pokerwelt und würden das Spiel über die Grenzen von Las Vegas hinaus populär machen. 

Die WSOP verteidigt ihre verschärften Regeln mit dem Argument des fairen Wettbewerbs und verweist auf die Risiken durch Real-Time Assistance. Dennoch stellt sich die Frage, wie künftig mit Ausnahmen, Medientätigkeiten und der Gratwanderung zwischen Contentproduktion und Spielintegrität umgegangen wird.


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