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Online Poker USA: PokerStars droht $750 Millionen Strafe

Der Rechtsstreit im Commonwealth of Kentucky spitzt sich zu und kann für PokerStars richtig teuer werden. Ein Richter stimmte zu, dass der Poker Room $250 Millionen an den Bundesstaat zahlen muss. Dieser Betrag kann sich sogar verdreifachen.

Keine guten Nachrichten für Amaya. Die Mutterfirma von PokerStars muss vielleicht tief in die Tasche greifen, denn wie nun bekannt wurde, entschied Richter Thomas Wingate am 20. November, dass der Bundesstaat Kentucky Anspruch auf $290 Millionen hat. Den Löwenanteil von $250 soll PokerStars zahlen, wobei die genauen Summen noch festgelegt werden. Die Zahl wurden durch die geschätzten Einnahmen, die PokerStars von 2006 bis 2011 (UIGEA bis Black Friday) einspielte, festgelegt.

Der Rechtsstreit kann auf 2008 zurückdatiert werden. Damals versuchte das Commonwealth of Kentucky insgesamt 141 Domains zu beschlagnahmen. Mit wenig Erfolg, denn zum einen fehlten dem Bundesstaat die Mittel, zum anderen verstieß das Urteil – welches im Übrigen ebenfalls von Richter Wingate gesprochen wurde – gegen Bundesrecht. PartyPoker zahlte damals $15 Millionen und auch PokerStars einigte sich auf eine Zahlung von $6 Millionen.

Lange Zeit hörte man nichts mehr von dem Rechtsstreit, doch vor zwei Wochen stieg die Poker Players Alliance in die Klage ein. Die PPA reichte einen Antrag ein, um als Nebenkläger gelistet zu werden. Was hinter diesem Schachzug steckt, macht nun deutlich mehr Sinn.

Zum einen macht das nun publizierte Urteil klar, dass das Geld nicht an die Spieler gehen wird, sondern in den Kassen des Bundesstaates sowie den Taschen der Anwaltskanzlei Hurt, Crosbie & May landen wird. Die PPA will sicherstellen, dass dies nicht geschieht, sondern die rund 14.000 Pokerspieler im Bundesstaat Geld erhalten.

Doch die PPA erfüllt noch eine zweite Funktion. Wenn die PPA als Mitkläger sich auf eine Zahlung von $250 Millionen einigt, dann könnte das PokerStars bis zu einer halben Milliarde sparen. Ein Gesetz, bezüglich illegales Glücksspiel, besagt, dass die Schadenssumme verdreifacht werden kann, wenn man sich nicht vorher einigt.

Anwalt William Hurt, der die Klage vertritt, wirft auf diesem Grund der PPA vor, von PokerStars finanziert zu werden und gibt an, dass bisher noch keiner der Spieler jemals versucht hat, sich an der Klage zu beteiligen. Die PPA streitet vehement ab und nachdem die Summe von $250 Millionen bekannt wurde, werden sich sicherlich einige Spieler melden.

Amaya hat sich mit einem Presseschreiben gemeldet und gibt an, dass der Rechtsstreit in ihren Augen keine Grundlage hat. Sollte man jedoch zur Kasse gebeten werden, dann will man sich das Geld von den ehemaligen Besitzern, sprich Scheinberg und Co, holen.

In einem ähnlichen Fall in Illinois erhielt PokerStars in diesem Jahr Recht, da ein Bundesstaat nicht im Namen von einzelnen Spielern vor Gericht gehen und deren ‚Verluste‘ einklagen kann. Anmerken muss man hierbei, dass das Gesetz hier tatsächlich von Personen spricht. Das letzte Wort ist also noch lange nicht gesprochen.

Hier das Statement von Amaya im Original: „Montreal, Dec. 17, 2015 – Amaya Inc. (NASDAQ: AYA; TSX: AYA) today provided clarity regarding a dispute in the Commonwealth of Kentucky relating to certain activities of the PokerStars business during a period between 2006 and 2011, approximately three years prior to Amaya’s acquisition of the brand.  Amaya believes the action is frivolous and without merit.

This civil proceeding was initially filed in 2010 under an antiquated 18th century Kentucky statute. The Commonwealth claims that it is entitled to recover alleged losses of Kentucky residents who played real-money poker on the PokerStars website during the period between October 12, 2006 and April 15, 2011.  A similar action filed against PokerStars in Illinois was dismissed by that court earlier this year.

During the five year period at issue, PokerStars generated aggregate gross revenues in the Commonwealth of Kentucky of approximately US$18 million. Nonetheless, the Commonwealth sought an award as high as US$290 million and requested it be trebled. The trial court subsequently indicated that this amount is incorrect and has not yet entered a final order awarding damages. Any such final order would be subject to appeal.

Amaya intends to vigorously dispute any liability that may be ordered at the trial court level, and believes that there are a number of compelling legal arguments reserved for consideration, including, without limitation, the lack of standing to bring this proceeding in the name of the Commonwealth and the Court’s failure to properly apply the law.

 To the extent the PokerStars entities may be ultimately obligated to pay any amounts pursuant to a final adjudication following exhaustion of all appeals and other legal options, Amaya intends to seek recovery against the former owners of the PokerStars business.


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