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Osama Bin Laden ist der Schuldige

Ali Tekintamgac wurde vom Final Table der Partouche Poker Tour ausgeschlossen. Er soll betrogen haben. Aber da steckt ganz sicher Osama Bin Laden dahinter. Der braucht Geld für die Al Kaida und hat in Ali T. den perfekten Verbündeten gefunden, um endlich Millionen zu beschaffen.

So absurd der letzte Satz klingt, genauso absurd sind Vermutungen, die aktuell durch die Pokerwelt geistern. Jeder hat mit jedem und eigentlich sind alle bei Ali beteiligt gewesen. Von Millionenbetrügern und unzähligen Komplizen ist mittlerweile die Rede.

Da bleiben wir von Pokerfirma.de doch lieber bei den Fakten und die besagen nur eines – Ali T. wurde vom Final Table ausgeschlossen. Grund dafür ist, dass ein ehemaliger Dealer aus Nürnberg sich unter falschen Voraussetzungen eine Zulassung als Blogger besorgt und durch Handzeichen Ali die Hole Cards der Gegner mitgeteilt haben soll. Die französische Staatsanwaltschaft ermittelt und bislang wurde keine Anklage gegen Ali erhoben. Das sind die einzigen Fakten die es dazu gibt.

Alles andere sind Spekulationen und die nehmen die skurrilsten Dimensionen an. Beispiele gefällig? Pero Bukara soll Thomas Kremser in Barcelona dafür bezahlt haben, dass Ali den WPT Titel gewinnen konnte. Oder – Andreas Krause hat auch nur das Main Event auf Zypern gewonnen haben, weil ein Dealerteam von Deniz Yavuz vor Ort war.

Wie in der Online Pokerszene, gibt es auch immer wieder bei Live-Turnieren Skandale. Da war das Desaster von Asch, Hasan der Falschspieler aus Hamburg oder auch die Rebuy-Affaire in Dortmund. Wo es um Geld geht, da wird betrogen. Auch beim Poker. Da darf man gerne auch Emotionen zeigen und wenn es einen selbst betrifft, darf man auch noch ein paar Gefühle mehr an den Tag legen.

Aber einfach wahllos Personen beschuldigen, ist keine Lösung. Wie heißt es bei den Ärzten?

„Lass die Leute reden und hör ihnen nicht zu
Die meisten Leute haben ja nichts Besseres zu tun
Lass die Leute reden, bei Tag und auch bei Nacht
Lass die Leute reden, das hab’n die immer schon gemacht“

Nur dass im kleinen Kosmos der Pokerwelt dieses kopflose Reden noch mehr Schaden anrichtet, als Ali T. mit seinem Betrugsversuch. Kaum gibt es einen Skandal, berichten auch die pokerfremden Medien gerne darüber. Niemand soll in Schutz genommen werden, der tatsächlich und nachweislich Dreck am Stecken hat. Aber Zusammenhänge konstruieren, die es nicht gibt, und Szenarien erfinden, die sofort wieder in sich zusammenfallen, bringt Poker in der Öffentlichkeit nicht weiter. Die Pokerszene ist erwachen geworden und viele haben ein wachsames Auge auf das Geschehen am Pokertisch. Wenn jemand betrügt, dann soll und wird er auch seine gerechte Strafe bekommen und kein Casino wird ihm mehr Zutritt gewähren. Ein gesundes Maß an Misstrauen schadet sicherlich auch nicht. Aber aus Sensationslust oder einfach nur aus Langeweile und unter dem Schutz der anonymen Welt des Internets heraus, Gerüchte zu streuen und dabei nicht nur den Ruf, sondern vielleicht auch die Existenz von Unternehmen zu gefährden, geht eindeutig zu weit. Denn auch jede bewußte Lüge ist schon ein kleiner Betrug. Bleiben wir alle bei den Fakten und dann wird auch sicher nicht der Ruf der Pokerjournalisten gefährdet sein.


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