Kolumnen

Ostare locum, cum valet ingenium

In all den langen Jahren meiner erfolglosen Karriere hatte ich noch nie eine lateinische Überschrift. Umso mehr freut es mich, heute meine geliebten Leser daran beteiligen zu können. Ja, heute ist ein guter Tag in der Geschichte des Pokerns.

Die Herkunft ist kein Hindernis, wenn genug Talent vorhanden. Heißt die Headline übersetzt. Zumindest so was in der Art.

Wenn nicht genug Talent vorhanden ist, muss halt das Glück helfen. Aber darüber reden wir heute nicht. Heute geht es um Talent. Um Talent, welches jedem, der sich an den Tisch mit dem grünen oder blauen Filz setzt, gleichermaßen in die Wiege gelegt worden ist. Denn – Poker ist für alle gleich. Poker ist für alle. Poker macht gleich. Jeder bekommt zwei Karten. Oder vier. Oder fünf. Manchmal auch sieben.

Natürlich, manche haben rein genetisch bedingt etwas mehr Talent als der andere. Aber, bitte, was kann an zwei Karten in der Hand so schwer sein? Natürlich, manche lernen mehr und häufiger und intensiver über das Spiel. Aber, bitte, das können wir denen nicht zum Vorwurf machen. Uns liegt es ebenfalls frei, täglich mehr als 17 Stunden in dieses Spiel und seine Welt abzutauchen. Uns fortzubilden, zu lernen, zu verstehen.

Aber zurück zum Ursprung. Dem Talent. Einer kann besser tanzen als der andere, einer kann besser malen als der andere. Dem einen ist Mathematik in die Wiege gelegt worden, dem anderen ein Hang zu Marlboro und Dosenbier. Dennoch ist niemand von uns gänzlich untalentiert, um Poker zu spielen. Dumm poppt gut und dumm spielt nicht schlecht.

Manche haben halt Fähigkeiten, die nicht durch Ausbildung erworben sind, sondern schon in die Wiege gelegt wurden. Ich persönlich glaube das Poker hierzu nicht gehört. Niemandem hat der liebe Gott die Befähigung mitgegeben, besser zu bluffen als der andere. Mir zumindest nicht. Dafür hat er mich mit Eloquenz, Charme und extrem gutem Aussehen gesegnet.


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