Kolumnen

Poker sportlich betrachtet

Ohne Laufen macht ein Triathlon keinen Spaß. Ohne Chips macht Poker auch keinen Sinn. Und den wenigsten keine Freude mehr. Wissen Menschen, die Triathlon machen, eigentlich, dass sie das nicht müssen? Anyway, jeder wie er will. Da sind wir Pokersportler doch recht großzügig.

Ja, richtig gelesen, Ihr Banausen von der Glücksspielkommission. Und von der EU. Und wer auch sonst immer dagegen ist. Nehmt das hier. Poker ist Sport. Gut, nicht so in der Art wie Bodenturnen, Synchronschwimmen und 3.000 Meter Hindernislauf. Aber so ähnlich. Etwas ähnlich. Gut, beim Gummistiefelweitwurf, beim Sackhüpfen und auch beim Extrembügeln kommt man sich im Sinne von Sport sportlicher vor, und auch verschwitzter, aber …

Doch, doch, Poker ist Sport. Langes Sitzen (im Idealfall), höchste Anspannung auch und vor allem geistiger Art gepaart mit der Angst vor Verlust und dem Jubel bei einer gewonnenen Hand – all das schüttelt den Körper durch mit Endorphin und vermutlich auch noch anderen Hormonen, deren Namen ich mir im langweiligen Biologieunterricht bei Fräulein Schmitz nicht gemerkt habe.

Die Angst des Torwarts vor dem Elfmeter. Bei uns heißt das River. Die Angst bleibt.
Offensives Spiel bedeutet bei uns Donken. Der sportliche Aspekt ist derselbe.
Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Da schau dir mal ein Multitableturnier mit unlimited Rebuy an. Ein jeder Spieler ist der bessere Bundestrainer – theoretisch ist jeder der Beste. Vor allem nach dem Spiel. Wenn Sportangeln als Sport gilt, dann schaut euch mal die Fische bei einem PLO- Multitableturnier mit unlimited Rebuy an.

Beim Pokern gibt es letztendlich auch nur den Sieg. Oder die Niederlage. Wie beim HSV. Taktik ist alles. Vor dem Spiel ist nach dem Spiel. Oder umgekehrt. Das Runde muss mehr werden. Die nächste Hand ist die schwerste.

Also, Fazit, Poker ist Sport. Irgendwie.
Danke für die werte Aufmerksamkeit.


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