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Potsdam Deepstack – Viele Chips, wenige Teilnehmer

Das diesjährige Winter-Deepstack Turnier der Spielbank Potsdam war eine mehr als enttäuschende Veranstaltung. Gerademal zehn Spieler waren bereit, das Startgeld in Höhe von 200 € + 10 € Fee zu zahlen. Das seit Längerem angekündigte Event musste somit als Single Table Turnier durchgeführt werden.

Seit dem 15. November 2010 konnte man sich für das Turnier einkaufen. Als ich mir gegen Ende November ein Turnierticket besorgte, wurde ich schon etwas stutzig. Ich war nämlich der erste, der ein Ticket erwarb. Für diese Veranstaltung hatte die Spielbank Potsdam negative Erfahrungen des letzten Deepstack-Turniers im April 2010 vermeiden wollen. Damals hatten sich sehr viele Spieler angemeldet, und es hatte sich eine sehr lange Warteliste gebildet. Tatsächlich erschienen sind damals nur 27 Spieler. Die übrigen Angemeldeten hatten es nicht für nötig gehalten, telefonisch abzusagen und das „ausgebuchte“ Turnier fand an nur drei Tischen statt, weil viele Interessenten von der Warteliste nicht mehr anreisen wollten.

Um derartige Entwicklungen nicht erneut zuzulassen, versuchte die Spielbank diesmal vorbeugen: Interessenten sollten sich vorher einkaufen, im Fall des Nichterscheinens würden dann die Entry-Fee einbehalten und 50 € vom Startgeld würde in den Preispool fließen. Wer also gezahlt hatte und dann absagte oder nicht auftauchte, würde von seinem Eingezahlten nur 150 € zurück bekommen. Eine solche Regelung war im April auch von Seiten einiger enttäuschter Turnierteilnehmer angeregt worden.

Und genau diese Bedingung erwies sich heuer als eine Art Bumerang. Das Interesse, sich vorher definitiv anzumelden war nämlich mehr als gering. Als ich vor einer Woche anfragte, wie viele Anmeldungen es denn gäbe, hatte sich – neben mir – nur ein Einziger weiterer Teilnehmer „committed“.

Und so fand ich um 18:30 Uhr nur einen von drei Turniertischen vorbereitet. An den neun Plätzen war jeweils der Startstack von 10.000 Chips aufgebaut. Der Floorman meinte dazu, dass viele Interessenten in den letzten Wochen äußerst zurückhaltend geblieben waren, als sie erfuhren, es hätten sich erst zwei Teilnehmer angemeldet.

Um 19:00 Uhr entschied man, den Turnierbeginn um 30 Minuten zu verschieben, weil offenbar noch zwei Interessenten im Anmarsch waren. Letztlich „erbarmten“ sich dann noch Torsten Kühn und Sascha Lehne. Erst durch deren Teilnahme kam ein Turniertisch mit zehn Teilnehmern zustande

Bei Blindzeiten von 30 Minuten kam es bereits im ersten Level – bei 20/40 – zum ersten Bustout und Michael Zühlke konnte seinen Stack verdoppeln. Die zweite Casualty passierte nach 50 Minuten im Level 2.

Danach wurde es dann zäher. Erst nach 3 Std 40 min verließ der Nächste den Tisch und die sieben Übriggebliebenen lieferten sich mit nahezu ständig ausgeglichenen Chipstacks ein stundenlanges Ringen, ohne dass jemand ausschied. Vier von den zehn angemeldeten würden ins Geld kommen.

Bubbleboy wurde Michael Zühlke. Er hatte vorher einen Deal abgelehnt. Direkt im Anschluss einigten sich die verbliebenen vier auf einen Deal. Die Stacks waren immer noch nahezu gleichauf, es war früh um 01:00 Uhr und die Teilung à 500 € pro Teilnehmer war durchaus vernünftig, denn man hätte mindesten den zweiten Platz erreichen müssen, um gegenüber dem Deal einen Profit zu erzielen. Das Endergebnis nach Auslosung der Platzierungen war dann:

1.    Rainer Gottlieb
2.    Carmen Bunn
3.    Torsten Kühn
4.    Sascha Lehne


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