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Quo Vadis, World Poker Tour

Wo führt der Weg der World Poker Tour (WPT) hin? So recht weiß das keiner. Nur dass die WPT vermehrt mit europäischen Locations liebäugelt, fällt langsam auf. Nach Venedig, Barcelona und Marrakesch (Nordafrika) kommt jetzt ein Event auf Zypern hinzu.

Noch ist die aktuelle Saison der WPT nicht zu Ende. Morgen Samstag, den 18. April 2009, beginnt das $25.000 World Championship. Nach dem schlechten Besuch bei den letzten Events und der kläglichen Performance in Foxwoods, blickt die Pokerwelt nun gespannt auf das Bellagio. Die Side Events waren so schlecht besetzt wie nie zuvor. Ob das bereits Vorboten für das World Championship sind?

Merit Hotel

Vielleicht sind die schlechten Besucherzahlen in Amerika mit ein Grund, warum die WPT wirklich auf Welt-Tour geht. Ein wenig überrascht aber der neue Stopp im Merit Hotel auf Zypern schon. Dieser wird von 6. bis 12. September 2009 stattfinden, das Buy-in wurde mit schlappen $10.000 + $300 festgesetzt. Auch wenn das Merit Hotel Fünf Sterne hat und die gesamte Anlage sehr schön anmutet – $10.000 sind eine Menge Geld. Und vor allem darf man auch davon ausgehen, dass zu diesem Zeitpunkt die EPT in Barcelona stattfindet. Und selbst wenn die EPT ein paar Tage früher ist – dieses Turnier zwischen die EPT Barcelona und die World Series of Poker Europe zu legen, ist schon eine mutige Entscheidung.

Ein bisschen fragwürdig sind diese europäischen Tourstopps generell. Denn eigentlich lebt die WPT ja davon, die letzten beiden Turniertage fürs Fernsehen aufzuzeichnen. Keiner der europäischen Stopps wird von der WPT aufgezeichnet, maximal vom Regionalfernsehen. Damit fällt bei den WPT-Stopps auch der Anreiz für die Stars weg. Bei Buy-ins in der Höhe von € 4.000 (Venedig), € 5.000 (Barcelona) und $10.000 (Zypern) richtet man sich aber doch auch an die Pros, die bekanntlich auf eine Fernsehkamera im Rücken sehr viel wert legen.

Die europäischen Pokerturniere sind bislang auch von der Finanzkrise verschont geblieben, zumindest großteils. Die EPT lebt von den vielen PokerStars Qualifikanten und hat damit immer eine gute Basis für gelungene Turniere. Die WPT hat dieses Fundament an Spielern nicht und versucht sie durch Partner wie Bwin (Venedig) oder Chilipoker (Marrakesch) zu gewinnen. Ob das jedoch der Weg aus der Finanzkrise für die WPT sein wird, ist doch eher fraglich. Vor allem ist es aber auch fraglich, ob man mit einem weiteren Ausbau des Turnierangebots im hohen Buy-in Bereich der Turnierlandschaft in Europa auch wirklich etwas gutes tut. Die WPT will es jetzt offenbar versuchen. Ob das zum Erfolgskonzept oder zur Bruchlandung wird, dürfen wie gespannt miterleben.


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