Turbulente Zeiten bei Entain plc. CEO Jette Nygaard-Andersen ist zurückgetreten. Investoren äußerten kürzlich klare Kritik an der Dänin und ihren Entscheidungen. Als Interim-CEO wird Stella David das Ruder übernehmen.
Entain, das Mutterunternehmen von bekannten Marken wie Ladbrokes, partypoker oder BetMGM, gab gestern bekannt, dass Nygaard-Andersen ihr Amt mit sofortiger Wirkung niederlegt.
Eine Begründung seitens Entain gab es nicht. Jette Nygaard-Andersen kommentierte jedoch, dass sich die Firma nach den Verhandlungen mit dem Crown Prosecution Service (CPS) nun in einer „sicheren [und] stabilen“ Position befindet und es sich für sie die Option bietet, neue Möglichkeiten zu verfolgen.
Jette Nygaard-Andersen beerbte Anfang 2021 Shay Segev und wird jetzt von Stella David abgelöst. David war bisher die nicht-geschäftsführende Direktorin und wird als Interim-CEO die Geschicke leiten. Die Aktie reagierte positiv auf den Wechsel.
Wenig überraschend waren es immerhin die Investoren, die Nygaard-Andersens Führungsstil jüngst kritisieren. Jette Nygaard-Andersen zeichnete in ihrer Amtszeit elf verschiedene Übernahmen in einem Gesamtwert von mehr als €2,2 Milliarden ab.
Unter ihrer Führung einigte sich Entain auf eine Rekordstrafe mit der britischen Regierung. In den kommenden Jahren muss das Glücksspielunternehmen mehr als €700 Millionen an Strafen zahlen. Allerdings muss erwähnt werden, dass die Strafgelder das Resultat eines Bestechungsskandals aus Zeiten vor Nygaard-Andersen sind.
Die turbulenten Zeiten für Entain scheinen aber dennoch nicht vorbei zu sein. In den Verhandlungen mit dem CPS stimmte das Unternehmen zu, ausgewählte Märkte zu verlassen.
Zumindest, wenn diese nicht in den kommenden zwölf Monaten regulieren. Konkret geht es um Länder, die sich zwar bemühen, es jedoch keinen Fortschritt gibt. Unter anderem stehen Mexiko, Brasilien, Chile sowie Peru zur Debatte.