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Uni-Professor sieht Online-Poker als Bedrohung für die Weltwirtschaft

In den USA gibt es wieder einmal Gegenwind in Sachen Online Gambling bzw. Online Poker. John W. Kindt, seines Zeichen Universitätsprofessor in Illionis sieht in Regulierung und Freigabe des Online-Marktes eine Bedrohung für die Weltwirtschaft, die noch gefährlicher sein wird, als die aktuelle Wirtschaftskrise.

Erst vor kurzem gab es bei den Befürwortern von Online-Poker wieder großes Aufatmen. Denn der Termin, an dem die Kreditkartenunternehmen und Banken genaue Vorschriften für die Vorgehensweise bei Transaktionen mit Online Gaming Anbietern bekommen hätte sollen, ist um ein halbes Jahr verschoben worden. Zwar trat der Unlawful Internet Gambling Enforcement Act (UIGEA) bereits im Oktober 2006 in Kraft, seitdem gab es aber keine Richtlinien für die Geldinstitute, wie sie mit diesem umgehen sollten. Immer wieder kam es zu Verzögerungen und auch der letzte Termin mit 1. Dezember 2009 wurde wieder um sechs Monate verschoben.

Das bedeutet zugleich Hoffnung für den Gesetzesentwurf von Senator Barney Frank, der sich für eine Regulierung der Online-Glücksspiele einsetzt. Lizenzmodelle und Besteuerung sind der Kern dieser Gesetzesvorlage und mittlerweile hat Frank bereits viele Befürworter.

Genau das stößt nun dem Uni-Professor John W. Kindt sauer auf. Denn er sieht den Gesetzesentwurf als Basis für eine ernsthafte Wirtschaftskrise. Wenn es den Amerikanern erlaubt ist, online um Geld zu spielen, dann werden sie es tun. Anstatt Geld zu investieren, sei es nun in Einkäufen, Wertanlagen oder einfach auf Sparkonten, würde nur noch sinnlos auf irgendwelchen Online-Gambling Seiten Geld verschleudert. Dies schwäche die Wirtschaft so ungemein, dass es zu einer katastrophalen Wirtschaftskrise kommen würde.

Wie hoch die Gefahr der Spielsucht sei, zeigen viele Studien. Da werden jüngere Menschen als doppelt so anfällig eingestuft als ältere. Die Schätzung liegt bei vier Prozent bereits spielsüchtiger junger Leute, rund zehn Prozent seien bereits an der Schwelle zur Spielsucht. Durch die Öffnung des Glücksspielmarktes würde diese Zahl rapide nach oben gehen. Zudem steige mit auch die Gefahr, durch Geldprobleme in ein kriminelles Milieu abzurutschen, von Geldwäsche und sonstigen Machenschaften ganz abgesehen.

Dass genau dies durch die Lizenzierungen der Online-Anbieter verhindert werden soll und zudem auch noch Steuereinnahmen für den Staat generiert werden, lässt Kindt als Argument nicht zu. Viel mehr erweckt auch die Bezugnahme auf Barney Franks Rolle bei den Börsenregulierungen den Anschein, dass es sich um eine persönliche Fehde zwischen Kindt und Frank handelt. Die Kosten, die das Ansteigen der Süchtigen und der Kriminialitätsrate mit sich bringe, und auch das Fehlen der Kaufkraft der Einzelnen seien um ein Vielfaches höher als die Steuernahmen. Dramatisch bringt Kindt auch den Vergleich mit harten Drogen. Diese seien zu Recht aus der Gesellschaft verbannt und genau so solle es auch mit dem Online-Glücksspiel bleiben. Ob das der Senat bei der Abstimmung über Barney Franks Gesetzesentwurf auch so sieht, bleibt abzuwarten.


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