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Wahrheit und Spekulation

Da mir mehrfach vorgeworfen wird, gibt es nun auch von mir einen Blog über meine Geschichte mit Ali und Pero. Keine Kolumne, nichts redaktionell wertvolles, sondern einfach alles, was sich seit meiner Bekanntschaft mit den beiden ereignet hat. Das Urteil, ob ich jemanden schütze, überlasse ich jedem selbst.

Am 26. Dezember 2009 war ich zum ersten Mal im Kings Casino Rozvadov und habe dort das 50k GTD mitgespielt. Genau an jenem Tag herrschte extreme Anspannung, da Aleksander Abutovic und Roland Schuster Ali vorgeworfen haben, er habe bei der Tischauflösung 17k an Chips gehabt und sei mit 36k an einen anderen Tisch gekommen. Markus Fladung, damals noch Pokerverantwortlicher im Kings hat darauf die Videos geprüft und keinen Beweis gefunden. Als nur noch drei Tische waren, kam Ali an meinen Tisch. Er hatte in einer halben Stunde zwei Mal die Asse, ca. 5 bis 6 Mal ein Set getroffen, entsprechend den Tisch aufgeräumt und das Turnier dann auch gewonnen. Eine Woche später wurde er im Kings Casino laut Aussage von Markus Fladung wegen einer Auseinandersetzung im Cashgame gesperrt.

In der Zwischenzeit sah man Ali häufiger im Casino Bregenz, wo er drei Mal an den Final Table beim Freitagsturnier kam.

Bei der CAPT Seefeld 2010 kam Ali auf mich zu und erklärte mir, dass die Betrugsvorwürfe nicht stimmen. Er bestätigte, dass er wegen einer Schlägerei im Kings gesperrt wurde, aber nicht wegen nachgewiesenem Cheating. Bei der CAPT spielte er einige Turniere mit. Unter anderem saß er – ich glaube es war das Main Event oder das 1k – an jenem Tisch, der neben der Bar stand. Auch Pero Bukara war bei diesem Turnier anwesend.

Eine Woche später war ich wieder im Kings Casino. Noch vor dem Turnier kam Pero Bukara auf mich zu und fragte mich, ob ich nicht bemerkt hätte, was Ali in Seefeld angestellt hat. Er erzählte mir, dass bei besagtem Turnier ein Freund von Ali an der Bar gestanden hätte und den Gegnern von Ali in die Karten geschaut hätte. Er erklärte mir mit welchen Handzeichen dann die Karten an Ali weitergegeben worden sind. Meine Reaktion darauf war, dass ich umgehend Edgar Stuchly – Pokermanager der Casinos Austria – und Joe Fuchshofer – Pokermanager des Casino Bregenz – davon in Kenntnis gesetzt habe und diese Ali in Bregenz sofort unter Beobachtung gestellt haben. Nach einigen Gesprächen hat man Ali nicht mehr im Casino Bregenz gesehen, auch bei der CAPT war er nicht. Beim Turnier im Kings landeten Pero und ich im Heads-up. Ich hatte das Turnier meines Lebens, hintereinander Asse, Könige, Asse mit jeweils voller Auszahlung. Letztlich hat Pero nach über 1,5 Stunden Heads-up gewonnen.

Das nächste Mal war Ali bei der EPT Saalbach. Dort war auch Pero, beide im Cashgame. Da ich mich überwiegend im Turnierbereich aufgehalten hatte, habe ich zwar Pero, nicht aber Ali getroffen. Später wurde mir von einigen Spielern erzählt, dass Ali im Cashgame was abgezogen hat. Ich war nicht dabei und kann es nur auf Hörensagen schieben, allerdings stufe ich diese Personen als definitiv vertrauenswürdig ein.

Beim EPT Grand Final las ich das nächste Mal Alis Namen. Er kam ins Geld, aber belegte keinen nennenswerten Platz. Zwei Wochen später trat er bei der WPT Barcelona an. Durch Zufall erfuhr ich, dass auch Kadir Karabulut und Pero Bukara bei der WPT waren. Ich habe mir meine Gedanken gemacht und diese auch weitergegeben. Nämlich bei der 3 LT in Baden/Zürich an Thomas Kremser. Ich habe ihm von Ali und den Vorwürfen gegen ihn erzählt. Thomas versicherte mir, dass niemand bei den Tischen stand. Eine Woche später traf ich Manuel Blaschke im Casino Seefeld und habe auch ihn darauf angesprochen, ob jemand bei den Tischen stand und er das Gefühl gehabt hätte, dass ihm jemand in die Karten geguckt hätte. Auch er verneinte zu diesem Zeitpunkt.

Die nächsten Events waren die IPT und die Unibet Open, wo man von Ali und Pero las. Ich war bei beiden Events nicht anwesend und kann entsprechend dazu auch nichts sagen.

Als die EPT Tallinn kam und das Blogger-Team von Pokerboom.eu ausgeschlossen wurde, war ich natürlich hellhörig und wollte damals, dass Götz Schrage als Chefredakteur ein Interview mit Ali macht. Dieses kam aber nie zustande. Von anderer Seite wurde mir nicht nur über die Vorfälle in Tallinn berichtet, sondern auch dass Ali Spielern gedroht haben soll, wenn sie weiterhin Vorwürfe gegen ihn erheben. Auch hier schenke ich diesen Spielern Glauben.

Beim Full Tilt Event auf Zypern war mein Kollege Robert Werthan, der natürlich ebenfalls um alle Anschuldigungen gegen Ali und Pero wusste. Er hat mehrfach mit Pero darüber geredet, die Tische und auch die Blogger beobachtet, allerdings konnte er während dieser Woche keine Auffälligkeiten feststellen. Die meiste Zeit über waren mit Ausnahme der Pokernews-Blogger überhaupt keine Presseleute im Turnierbereich erlaubt, da sich einige einheimische Spieler darüber beschwert hatten.

Im CCC Wien habe ich bei den Austrian Classics Thomas Kremser getroffen und mit ihm über die Vorfälle in Tallinn geredet. Es war ein persönliches Gespräch, dessen Inhalt ich hier nicht wiedergeben werde. Aber er hat mir Dinge erzählt, die mich noch hellhöriger werden ließen. Im Rahmen des Turniers habe ich auch einige Spieler getroffen, die auch oft im Nürnberger Raum unterwegs sind. Diese haben für mich das „Missing Link“ gefunden. Nämlich wie kommt Eddy, der Blogger ins Spiel und wer ist das überhaupt. Dabei habe ich auch sehr viele Geschichten über Asch, Betrügereien bei Privatpartien und sonstige Vorfälle gehört.

Mein nächstes Zusammentreffen mit Pero gab es bei der Poker EM in Baden. Er kam alleine zu diesem Turnier und bevor er spielte, habe ich über eine Stunde mit ihm geredet und mir seine Sicht der Dinge angehört. Ich habe ihn mit den vielen Zufällen konfrontiert und habe von ihm noch mehr Geschichten aus alten Tagen gehört. Er erklärte mir seine Motivation, warum er bei der Poker EM sei – nämlich um zu beweisen, dass er alleine und ohne fremde Hilfe auch spielen kann. Dass durch Mauscheleien schließlich mein Kollege Manfred Löffler als „Helfer von Pero“ dastand, konnte ich dann nicht auf sich beruhen lassen. Genau diese Situation wollte ich mit meinem letzten Artikel klarmachen – Anschuldigungen richten sich manchmal auch gegen vollkommen Unbeteiligte und das richtet tatsächlich Schaden an.

Das letzte Mal hab ich Pero bei der EPT Wien getroffen. Dort durfte er nicht mehr antreten, da PokerStars ihn für die Live-Events gesperrt hat. Er kam auch zur EPT alleine, kein Pokerboom-Blogger und auch keine Freunde im Anhang. Mein letzter Dialog mit Pero:
Ich – „Ich weiß dass Du da mit drinnen hängst“ – Pero „Rosi Du kennst mich noch immer nicht“.

Das ist alles, was ich über Ali und Pero weiß. Ich kenne beide, aber Freundschaft definiere ich doch sehr viel anders. Mehr weiß ich nicht zu all diesen Vorfällen. Alles andere sind Spekulationen und daran werden wir uns nicht beteiligen.


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