WSOP Events weltmeister

Werthans Stories of Poker Vol 1

Entgegen aller Prophezeiungen, dass nämlich bei der WSOP 2011 weniger Spieler als in den vergangenen Jahren teilnehmen werden, können die Events Rekorde verbuchen. Beim Omaha high/low, zum Beispiel nahmen über 950 Spieler teil. Es war das größte Omaha-Turnier aller Zeiten.

Beim 10k Pot-Limit Hold’em Championship nahmen auch 249 teil, ebenso eine Rekordmarke. Aber irgendwie logisch. Die Befürchtung war ja, dass wegen des schwarzen Freitags die Online-Casinos keine amerikanischen Spieler schicken, bzw. keine Tickets für die WSOP ausspielen. Der Denkfehler lag aber darin, dass Pokerstars zum Beispiel ohnehin immer nur Main-Eventtickets auspielte und Everest-Poker zumeist für Event #54. Die amerikanischen Spieler haben, um ans große Geld zu kommen jetzt eben nur die WSOP. Freuen wir uns auf richtig fette Preispools.

Klotzen nicht kleckern, ist auch dieses Jahr die große Überschrift der WSOP. In den vergangenen Jahren hätte der Feature-Table diese Bezeichnung nicht tragen dürfen. In diesem Jahr baute der Veranstalter eine Tribüne, die fast den Eindruck eines Box-Ringes macht. 168 Sitzplätze und etwa 250 Stehplätze stehen den deutschen Railbirds zur Verfügung. Jetzt ist nur noch ein Deutscher am Finaltisch notwendig und die Stimmung im „Stadion“ lässt ein BRD-ENG Fussballspiel wie einen Bingoabend im Red Rock Casino wirken.

Anton Allemann strahlte wie ein Atomkraftwerk, zumal er seine liebste Pokervariante, nämlich 2-7 Single Draw, im Rahmen der WSOP spielen konnte. Insider meinen sogar, dass dies das einzige 2-7 Single Draw Turnier der Welt überhaupt ist. Eines der geilsten Pokerspiele ist es auf jeden Fall. Wozu aber die WSOP spielen, wenn das echte Geld in Bobby’s Room und in der Box im Rio’s herumliegt. Anton nimmt an einer eher illustren Rundeteil, die schon seit 4 Tagen durchlaufend und mit eher kleinem Einsätzen gespielt wird. $200/$500 und Straddle vom Button mit $1.000. Das ist aber nicht das Ende der Straddelei – nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Recherchierterweise sitzen in der Runde Robert Willis, ein Bauingenieur aus Michigan, Andrew Robl, Phan, David Benyamine Tom Dwan und klarerweise Anton Allemann. Robert Willis ist auf jeden Fall der große Gewinner der Runde. Nach Tag drei saß er mit ca. 800.000 an Barem und Schuldscheine in der Höhe von knapp zwei Millionen am Tisch. Von Anton waren aber nur 2k dabei. Also break-even für seine Verhältnisse. Phil Ivey war nicht in der Runde– wahrscheinlich ist er pleite weil Full Tilt ihn nicht bezahlt – der Arme.

Andy Krause ist für drei Dinge bekannt. Einerseits sagte er immer seine Meinung, in einer manchmal erschreckenden Ehrlichkeit, andererseits dafür, dass er mit den amerikanischen Kellnern beinhart schwäbisch spricht. Die Überraschung ist aber, dass er verstanden wird. In wie weit schwäbisch mit breitem Nevada-Slang verwandt ist, soll der werte Leser und Linguistiker selbst herausfinden. Dem Werthan ist das unverständlich – beides: schwäbisch und nevadisch. Krause ist aber auch dafür bekannt, dass er keine Interviews gibt. Werthan allerdings will dies nicht akzeptieren und fordert Andy zu den seltsamsten Wetten heraus. Der Einsatz ist immer Interview oder nicht Interview. Armdrücken ist zwar dem Werthan seine stärkste Disziplin (siehe den muskulösen Oberarm) allerdings konnte Andy Krause durch Technik und schwäbischen Zwischenrufen den Werthan aus dem Konzept bringen und gewann die erste Challenge mit knappen Vorsprung. Wir bleiben dran.

Ein seltsamer Trend dürfte sich heimlich und schleichend in die Pokermodewelt schleichen. Nämlich die der blöden Frisuren. Alessio begann diesen Trend vor geraumer Zeit, dass er aber Nachahmer findet ist durchaus als ein „no go“ zu bezeichnen. Wie auch immer…ihnen soll es Spass machen. Wenn Werthan jemals einen Finaltisch der WSOP erreichen sollte, ist er bereit sich, die Haare in 18 Farben und gepunktet zu färben – vielleicht dachte sich Alessio dasselbe, denn am Finaltisch des Stud-Events saß er nämlich.


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