Kolumnen

Wie Stefan Huber mit „YrrsiN“ „Sound“ macht

Stefan Huber hat eine neue Frisur. Seine Haare sind jetzt viel kürzer und sein Geflecht oder eben dieser studentenhafte Schnitt, womit er früher sein geologisches Studium glaubhaft zu machen schien, ist weg. Er sieht viel besser aus.

Stefan kenne ich nicht gut. Seinen Bruder Michael Huber überhaupt nicht. Doch beide spielen Poker und dies machen sie online gleich gut. Beide stehen auf Full Tilt Poker und Pokerstars auf 380’000 USD im Plus. Jeder! Die Familie Huber hat da schon einiges ausgecasht und vielleicht hat ja Mama oder Papa Huber den beiden Söhnen einige Spielergene mitgegeben.

Nur Stefan Huber steht da noch weiter vorne als Michael, weil er es auch live an den Tischen hinkriegt. Dies ist nicht selbstverständlich, dass die Onlinecracks es auch live schaffen. Mit 400’000 USD steht er auf der Schweizerischen All Time Money Liste auf „The Hendon Mob“ auf Platz 6. Mit seinen etwa 6000 US Dollars wird sein Bruder, der einstige Chipleader der EPT Berlin, Michael Huber, noch als Deutscher Spieler geführt. Ob er dies so will…. „Keiner“ weiss es wirklich.

Naja, ich kann ja auch ein wenig Poker spielen und mein Hang zur Verbesserung meines Spiels ist notdürftig auch da. Ich will besser werden; mehr Hände spielen und weniger Fehler machen. Daher hatte ich mich seit anfangs Jahres mehr auf das Onlinespiel verlagert. Meine Bankroll will ich mir erspielen und eben dieses aggressivere Spiel einmal lernen.

Die Optimierung meines Lernprozesses wollte ich mir durch Literatur (Onlinevideos, Gedrucktes) verschaffen. Mein lang ersehnter Wunsch, mal eine Session mit den Onlinecracks abzuhalten, wurde mir immer wieder verwehrt. Zu gern wollte ich diesen Typen einfach mal über die Schulter schauen, mit welchen Mitteln sie sich bewegen.

Endlich war es dieses Jahr bei der CAPT Bregenz soweit, und ich konnte mit Stefan Huber und Johannes Holstege aufs Zimmer. Auf dem Bett von Ronny Kaiser, welcher für „Cheval d’amour“ am Teamwettbewerb die Kohlen aus dem Feuer holte, packte ich dann meinen 19 Zoll Laptop mit HD-Auflösung aus. Mein Gerät wurde von den Jungs sofort unter die Lupe genommen und als ich dann sah, dass Herr Huber und Herr Holstege auf einem 15 Zoll Gerät ihre vielen Tische bewirtschafteten, wurden mir diese vorgängigen Blicke etwas erklärlicher. Sie bemerkten jedoch schnell, dass meine Supermaschine einen zu klein dimensionierten Akku drin hat, lächelten etwas verschmitzt und konzentrierten sich wieder auf ihr Setup.

Dann ging es los. Stefan Huber startete die Clients von Fulltilt und Pokerstars
und meldete sich an allen Texas Holdem No Limit Turnieren mit 24$ aufwärts an. Zu meiner Verwunderung lief da außer Holdem Manager keine weitere Software hintendran.

Ich zockte auch mit und spielte mein bekennendes „Lowball Poker“ und ab und zu fragte ich Stefan, wie er die Situation beurteile. Eine sofortige Stellungsnahme kam immer und ich konnte diese Situationen meistens auch immer gewinnen. Als ich dann mit zwei Assen limpte und diese dann auch verdient verlor, musste ich eingestehen, dass ich noch einiges zu lernen habe. Ich verabschiedete mich nach dieser Blamage und ging an die Playersparty, um meinen Frust zu ertränken.

Stefan Huber spielt jetzt drei Jahre Poker. Er ist so gut und soweit gekommen, weil er sich immer wieder verbesserte und sein Spiel angepasst hat. Er setzt sich mit anderen Onlinespielern zusammen und diskutiert sein Spiel. Zudem ist er ein großer Knowhowträger mit einer eigenen Meinung und sehr nahbar. Arroganz liegt ihm fern und seine zugängliche Art gibt ein sehr sympathisches Bild von ihm ab. Ab und zu trifft man ihn sogar an kleineren Liveturnieren wie bei der Swiss Pokermaster Tour.

Dass sich auch das Schweizer Fernsehen für ihn interessiert war nur eine Frage der Zeit. Die Rundschau hat über ihn einen kleinen Beitrag gedreht und ich bin mir sicher, dass Stefan Huber dieses Jahr noch ein paar Mal mehr so richtig mit guten Resultaten glänzt.

Den Film gibt es hier zu sehen: http://videoportal.sf.tv/video?id=ceaae2fc-040b-4caa-ae6c-ef52d8bfa69c;DCSext.zugang=videoportal_sendungsuebersicht

Cheers,
Martin


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