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Poker Gossip: Betrug bei der WSOP Heads-Up Championship?

Die Poker-Community diskutiert einige dubiose Zwischenfälle, die sich bei der $10.000 No-Limit Hold’em Heads-Up Championship der World Series of Poker 2015 ereignet haben sollen. Zwei Poker-Pros geben an, dass Valeriu Coca eine sehr seltsame und auffällige Spielweise hatte.

Den Stein ins Rollen brachte Connor „blanconegro“ Drinan, der nach seinem verlorenen Match in der Runde der letzten 32 auf Twitter schrieb: „Im HU an der Bubble raus. Die verrücktesten eineinhalb Stunden Poker meines Lebens. Fühle mich super-used“.

Auf Two Plus Two wurde das Thema aufgegriffen und nun haben sich Connor Drinan sowie sein Poker-Buddy Pratyush „Shane Gamble“ Buddiga zu Wort gemeldet. Drinan gibt an, dass er zunächst nichts sagen wollte, damit die Turnierleitung ermitteln kann.

Der Poker-Pro beschreibt sein Match gegen Valeriu Coca und einige seltsame Beobachtungen. Coca soll oft unnötig lange die eigenen Hole Cards gemischt haben. Zudem gab es seltsame Kopfbewegungen, wenn der Moldawier auf Drinans Karten geblickt hat. So als ob der Moldawier versucht hat, einen bestimmten Blickwinkel zu bekommen.

Des weiteren schien Valeriu Coca fast immer perfekt zu spielen und foldete akkurat, wenn er geschlagen war. Gleichzeitig callte Coca jede Conti Bet, wenn er eine bessere Hand hielt. Gegen Ende des Matches spielte Coca ultra aggressiv, foldete jedoch auffälligerweise, genau dann, als Drinan mit Assen eröffnete.

Drinan gab an, dass er nach dem Match erst schlafen wollte und sich nicht sicher war, ob er einfach ein schlechter Verlierer war. Als er jedoch am nächsten Tag mit Pratyush Buddiga, der in der Runde zuvor gegen Valeriu Coca rausflog, sprach, bestätigte Buddiga das seltsame Verhalten.

Doch damit nicht genug. Beide wandten sich an Matt Marafioti, der in der ersten Runde gegen Coca unterlag und auch der Kanadier teilte ähnliche Bedenken. Drinan warnte vor Tag 2 seinen Freund Byron Kaverman, der der nächste Gegner des Moldawiers war.

Kaverman konnte sich zwar nicht behaupten, hatte sich jedoch vor seinem Match an Jack Effel gewandt und sprach zudem mit Keith Lehr, Cocas Gegner im Halbfinale. Drinan gibt an, dass zu diesem Zeitpunkt Coca offenbar wusste, dass ihm alle auf die Finger schauen. Der Moldawier änderte sein Spielverhalten und schied aus.

Valeriu Coca scheint alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Als die ersten Gerüchte die Runde machten, wurde Drinan von einem tschechischen Poker-Pro angeschrieben und informiert, dass Valeriu Coca in vielen europäischen Casinos gesperrt ist.

Auf der Website PokerZive.cz gibt es sogar einen ausführlichen Artikel über Coca und in Foren wird behauptet, dass Coca zu den Freunden von Sergey Rybachenko zählt. Der Name des Russen taucht immer wieder in Verbindung mit negativen Geschichten auf, so soll Rybachenko unter anderem der Backer von Ivan Demidov gewesen sein.

Ob es einen Betrug gab, oder Valeriu Coca einfach nur der bessere beziehungsweise glücklichere Spieler war, kann schwer beurteilt werden. Was die Ermittlungen der Turnierleitung ergeben, schafft eventuell mehr Klarheit.

Nachtrag: Das jüngstes Statement zum Thema stammt von Turnierdirektor Jack Effel.


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