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WSOP-Skandal: Kein Sieger, kein Bracelet beim Millionaire Maker

  • Kein Bracelet: Die WSOP vergibt erstmals in ihrer Geschichte keinen Titel – wegen eines Chip-Dumping-Skandals.
  • Geteiltes Preisgeld: Yaginuma und Carroll erhalten je 1.133.750 US-$, obwohl Yaginuma offiziell gewann.
  • Negreanu empört: Pokerstar kritisiert öffentliche Hysterie und fordert klare Regeln für externe Boni.

Die World Series of Poker (WSOP) hat mit einer historischen Entscheidung auf den Chip-Dumping-Skandal beim 1.500-US-$-Millionaire-Maker-Event reagiert: Es wird keinen offiziellen Sieger und kein Bracelet geben.

Jesse Yaginuma nach seinem Sieg bei der WSOP 2025.
Yaginuma wird Chip Dumping vorgeworfen.

 

Grund dafür sind Ermittlungen wegen mutmaßlichen Chip-Dumpings zwischen den Finalisten Jesse Yaginuma und James Carroll. Obwohl Yaginuma das Heads-up nach einem 9:1-Rückstand gewann und sich scheinbar seinen vierten WSOP-Titel sowie einen 1-Millionen-US-$-Bonus von ClubWPT sicherte, wurde die Integrität des Spiels in Zweifel gezogen.

Die WSOP gab am Montagabend um 20:20 Uhr (PT) bekannt: „Um die Integrität des Spiels und unsere Turnierregeln zu wahren, wird kein Gewinner anerkannt und kein Bracelet vergeben.“

Stattdessen wird das Preisgeld aufgeteilt – beide Finalisten erhalten jeweils 1.133.750 US-$ (ca. 959.000 €) anstelle der ursprünglich vorgesehenen 1.255.180 US-$ (ca. 1.062.000 €) für Platz eins und 1.012.320 US-$ (ca. 857.000 €) für Platz zwei.

Verdacht auf Absprachen wegen ClubWPT-Bonus

Der Auslöser des Skandals war ein siebenstelliger Bonus, den Yaginuma nur im Falle eines Turniersiegs beanspruchen konnte. Dieser Anreiz könnte laut vielen Profis potenziell absichtliches Chip-Dumping durch Carroll begünstigt haben. In sozialen Netzwerken wurde das Verhalten der beiden Spieler intensiv diskutiert. Zahlreiche Hände wurden öffentlich analysiert, und der Verdacht auf ein „abgekartetes Spiel“ wurde laut.

Obwohl Yaginuma jede Absprache bestritt, werfen die Entwicklungen Fragen über externe Boni und deren Einfluss auf das Spielgeschehen auf.

Reaktionen aus der Community – Negreanu zeigt sich „angewidert“

Auch Pokerlegende Daniel Negreanu äußerte sich deutlich zu der Affäre. In seinem Vlog zeigte er sich „angewidert“, sowohl über die Vorwürfe selbst als auch über die mediale Hysterie. Gleichzeitig verwies er auf die laufende Untersuchung durch das Nevada Gaming Control Board (NGCB).

Negreanu hielt sich mit abschließenden Aussagen zurück, deutete jedoch an, dass die aktuelle Praxis externer Boni überdacht werden müsse. Auch die Nicht-Anerkennung eines Siegers werfe grundsätzliche Fragen zur Bedeutung des Bracelets auf.

Zukunft ungewiss: Regeländerungen erwartet

Die Situation sorgt für heftige Diskussionen und wird vermutlich langfristige Folgen haben. Ob die WSOP künftig Deals zulässt oder externe Bonusprogramme verbietet, bleibt offen. Klar ist: Ein solcher Vorfall ist in der über 50-jährigen Geschichte der WSOP bislang einmalig.


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