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WSOP-Skandal: Lebenslange Sperren nach Chip-Dumping-Eklat

  • Lebenslange Sperre: Jesse Yaginuma und James Carroll dürfen künftig nicht mehr bei WSOP-Events in Las Vegas antreten.
  • Negreanu spricht Klartext: Die Promo von ClubWPT Gold sei „das Schleimigste in 30 Jahren Poker“.
  • Kein Gewinner, kein Bracelet: Preisgeld aufgeteilt – aber der Imageschaden für die Pokerszene ist enorm.

Im Zuge der andauernden Kontroverse rund um das Millionaire Maker Turnier der World Series of Poker 2025 in Las Vegas wurden nun drastische Konsequenzen gezogen: Die beiden Finalisten Jesse Yaginuma und James Carroll wurden lebenslang von allen Caesars-Properties ausgeschlossen, und damit auch von zukünftigen WSOP-Events in Las Vegas. 

Jesse Yaginuma nach seinem Sieg bei der WSOP 2025.
Yaginuma wird Chip Dumping vorgeworfen.

 

Obwohl die World Series of Poker selbst in einem offiziellen Statement lediglich verkündet hatte, dass es keinen Bracelet-Sieger geben und das Preisgeld von jeweils 1.133.750 US-$ zwischen den beiden geteilt werde, bestätigten unabhängige Quellen nun die Sperren.

Hinterzimmer-Deal ohne Happy End

Im Zentrum des Skandals steht ein möglicher Deal zwischen den beiden Spielern, bei dem mutmaßlich absichtlich Chips abgegeben wurden, um dem anderen zum Sieg und damit zum 1-Millionen-Bonus von ClubWPT Gold zu verhelfen. Brisant: Laut Pokerlegende Daniel Negreanu sei auch der Drittplatzierte Josh Reichard angesprochen worden, sich an einer solchen Absprache zu beteiligen, habe dies aber abgelehnt. 

Yaginuma, der das Turnier nach einem Comeback gewann, äußerte sich im Interview mit ClubWPT Gold lediglich vage und sprach von einem „außergewöhnlichen Erlebnis“. Öffentliche Reue oder Erklärungen blieben bislang aus.

Negreanu kritisiert Anbieter und Promotion

In seinem Vlog äußerte sich Daniel Negreanu deutlich: Nicht die Spieler, sondern die aggressive Bonus-Promotion von ClubWPT Gold habe die Situation eskaliert. Er bezeichnete die Marketingaktion, bei der ein zusätzlicher Millionenbonus für den Turniersieg ausgelobt wurde, als „die schleimigste Promo der letzten 30 Jahre“. 

Dass der Veranstalter eine derartige Dynamik nicht vorhergesehen habe, sei entweder „unwissend oder inkompetent“. Kritisch sieht er auch die Außenwirkung auf die Pokerszene: Die ESPN-Berichterstattung über Betrug bei der WSOP habe der Branche massiv geschadet.

Während Poker-Profis und Fans fassungslos über die Vorgänge diskutieren, setzt ClubWPT Gold unbeirrt auf maximale Aufmerksamkeit: Nicht nur wurde der umstrittene Bonus an Yaginuma ausgezahlt, die Zahl der ausgelobten Gold-Rush-Tickets wurde sogar erhöht. In den sozialen Medien reagierte der hauseigene Creative Director mit Sarkasmus auf die Vorwürfe.


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