Main Event Day 2b: Der “neue” Phil Hellmuth

Hellmuth bei der WSOP: 41 Finaltische, 75x im Geld und elf Bracelets. Er ist zweifellos einer der besten im Texas Hold ‘Em. Und irgendwie war es trotzdem immer so, dass er – wenn ich ihn mal an TV-Tischen gesehen habe – furchtbares Poker gespielt hat. Vielleicht war das über die Jahre auch ein rein subjektiver Eindruck, aber ich sah den Kerl unzählige male checken, um dem Gegner seine Outs billig zu geben und seine am Flop vorne liegende Hand zu zerstören. Von den Cash Game TV-Formaten mal ganz zu schweigen, dort zahlt er so gut wie immer drauf. Wird der Kerl einfach überschätzt?

Die „langfristige“ Antwort muss lauten: Nein. Elf Bracelets können einfach kein Zufall sein. Seine Reads waren immer schon erste Sahne, aber bei seiner Starthandauswahl war im bunten Feld der Internet-Wunderkinder in letzter Zeit nicht viel zu holen für ihn. Sein letztes Bracelet datiert aus dem Jahr 2007, seit dem gibt es eine Durstrecke, für einen erfolgsverwöhnten Spieler wie Phil aber durchaus alarmierend. Heuer brach außerdem sein zehn Jahre andauernder Streak von mindestens einem Finaltisch pro WSOP. Auf diesem durchaus lesenswerten Blog-Eintrag (http://www.philhellmuth.com/news/poker-blog/?id=2978) gibt Phil weitere Gründe an, die seinen Anti-Lauf erklären. Gründe, die man gerne vergisst als Amateur fernab von Vegas und angewiesen auf TV-Zusammenschnitte: Die armen Profis sind halt auch nur Menschen, kassieren Bad Beats, bringen nicht immer ihr A-Game und wissen dann halt auch nicht, wie ihnen geschieht. Wie wir jetzt wissen, trifft Phil dafür Leute wie Michael Phelps und 50 Cent als Ausgleich. Seine Frau fasst die Situation folgendermaßen zusammen: „You have all the cake, but what you really want is some meat.’ – ‘Yes, what I really want is a WSOP bracelet or a WPT title, but the cake is fun too.”

Nach diesem kurzen Exkurs in Phil’s Privatleben nun zurück zum grünen Filz und Phil’s Performance, die ihn heuer in die Geldränge des Main Events geführt hat: An Tag 1c war nicht viel los für Phil, wie gewohnt dominierten Ausbrüche à la „idiot from northern Europe“, zu bewundern im folgenden Clip. (ab 4:13)

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Tag 2 war da schon besser für ihn, vor allem fällt seine im Vergleich zu den letzten Jahren deutlich loosere Auswahl der Starthände auf. Es scheint, Phil hat sich ein Stück Richtung „modernes“ Poker bewegt. 87s, 6-Bet mit QQ oder ein Re-Re-Raise mit 92s – so macht es wirklich Spaß, Hellmuth beim Pokern zuzusehen.

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