Die wichtigsten Werberichtlinien für Sportwetten: Rechtliche Anforderungen und Vorschriften 2025

Wie viel Werbung für Sportwetten ist eigentlich erlaubt und wo liegt die Grenze? Der Glücksspielstaatsvertrag regelt in Deutschland genau, wie Anbieter für ihre Angebote werben dürfen. Besonders im Fokus steht dabei die Online-Werbung für Sportwetten, denn sie erreicht ein breites und oft auch junges Publikum. Dieser Artikel zeigt, was erlaubt ist, welche Pflichten durch die Sportwetten Regulierung gelten und worauf Wettanbieter bei ihren Kampagnen achten müssen.

Rechtlicher Rahmen für Sportwetten-Werbung

Die rechtlichen Grundlagen für Werbebeschränkungen im Glücksspiel stützen sich auf unterschiedliche gesetzliche Quellen auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene.

Auf EU-Ebene gibt es keine einheitliche Regulierung von Glücksspielwerbung. Stattdessen gilt, dass die Mitgliedsstaaten ihre Regelungen weitgehend selbst festlegen dürfen, solange sie mit den Grundfreiheiten des EU-Vertrags vereinbar sind. Gleichzeitig müssen alle Werbemaßnahmen den grundlegenden Anforderungen des EU-Verbraucherschutz- und Wettbewerbsrechts entsprechen.

In Deutschland ist der Glücksspielstaatsvertrag 2021 (GlüStV 2021) die zentrale gesetzliche Grundlage. Er schreibt vor, wie Werbung für Glücksspiele und Online Sportwetten erfolgen darf. Besonders streng geregelt sind darin unter anderem die Werbebeschränkungen im Glücksspiel und das Sponsoring im Sport. Es kann hier zu regionalen Unterschieden kommen, da einzelne Bundesländer ergänzende Regelungen einführen dürfen, solange sie dem Staatsvertrag nicht widersprechen.

Rolle der Regulierungsbehörden

Zuständig für die Einhaltung der Werberichtlinien für Sportwetten ist seit dem 1. Januar 2023 die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL). Diese zentrale Regulierungsbehörde hat ihren Sitz in Halle und kontrolliert die Einhaltung aller Werberichtlinien, genehmigt Werbemaßnahmen, bekämpft illegale Anbieter und überwacht sensible Bereiche wie Online-Kampagnen oder Sponsoring in Sportveranstaltungen. Damit nimmt sie eine Schlüsselrolle im modernen Glücksspielrecht ein. Zusätzlich zur GGL unterliegen deutsche Glücksspiel Lizenzträger auch der OASIS und LUGAS Aufsichten. Spiele und Spieler werden daher reguliert und limitiert. Das können natürlich Wettanbieter ohne eine deutsche Lizenz ausnutzen und als Wettanbieter ohne OASIS Sperre, Spieler aufnehmen, die sonst bei lizensierten Anbietern in Deutschland nicht spielen konnten.

Werbung in Deutschland

In Deutschland ist Werbung für Sportwetten nur unter sehr strengen Voraussetzungen erlaubt. Der Glücksspielstaatsvertrag 2021 legt dazu ganz klare Regeln fest. Grundsätzlich darf nur für Angebote geworben werden, die über eine gültige Lizenz in Deutschland verfügen.

Besonders sensibel sind all jene Maßnahmen, die sich möglicherweise auch an Minderjährige oder gefährdete Zielgruppen richten. Die Werbung muss so gestaltet sein, dass sie ausschließlich volljährige Personen anspricht. Dazu gehört unter anderem eine technische Überprüfung des Alters auf Webseiten und in Apps, bevor die entsprechenden Inhalte angezeigt oder beworben werden dürfen.

Der Staatsvertrag wurde erstellt, um die Menschen hierzulande vor Spielsucht zu schützen. Genau aus diesem Grund sind aggressive Werbemaßnahmen strikt untersagt. Dazu zählen unter anderem Aussagen, die Glücksspiel als Lösung finanzieller Probleme darstellen oder den Eindruck erwecken, dass Gewinne wahrscheinlich oder sogar garantiert seien. Ein klassisches Beispiel für unzulässige, aggressive Werbung wäre ein Slogan wie: „Schnell Geld verdienen – mit nur einem Klick zum großen Gewinn!“

Auch psychologische Beeinflussung, wie etwa das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein oder exklusive Vorteile zu bekommen, sind verboten, wenn sie den Suchtfaktor verstärken könnten. Ein Beispiel für unzulässige emotionale Werbung wäre etwa: „Nur echte Fans tippen live – zeige, dass du dazu gehörst!“

Außerdem ist jede Werbung verboten, die Menschen zu einer spontanen Teilnahme verleiten soll oder mit Zeitdruck arbeitet. Die Werbung für Sportwetten darf niemanden drängen oder unter Druck setzen, sofort zu wetten. Die Vorschrift im Gesetz lautet, dass die Werbung sachlich und informativ sein muss. So soll verhindert werden, dass besonders Menschen mit einem erhöhten Risiko für Spielsucht durch übertriebene oder verharmlosende Werbung beeinflusst werden.

Werbung auf digitalen Plattformen

Werbung für Sportwetten im digitalen Raum ist besonders sensibel. Das ist nicht nur deshalb der Fall, weil sie schnell eine große Reichweite erzielt, sondern auch, weil sie häufig schwerer zu kontrollieren ist. Der Glücksspielstaatsvertrag 2021 enthält deshalb gesonderte Vorschriften für die Verbreitung auf Webseiten, in mobilen Apps und über soziale Netzwerke. Die wichtigsten Anforderungen betreffen dabei nicht nur Inhalte, sondern auch die technischen Rahmenbedingungen.

Online-Werbung für Sportwetten ist nur auf Kanälen erlaubt, bei denen sichergestellt ist, dass die Zielgruppe volljährig ist. Bei der Schaltung von Anzeigen in sozialen Medien müssen also gezielte Einstellungen vorgenommen werden, damit minderjährige Nutzer keinen Zugriff darauf haben.

Auch auf Webseiten oder innerhalb von Apps dürfen keine Inhalte vor der Altersüberprüfung gezeigt werden. Influencer-Marketing ist zwar grundsätzlich möglich, darf sich aber ebenfalls nicht an ein junges Publikum richten, weder direkt noch indirekt über jugendaffine Inhalte oder Persönlichkeiten.

Dazu kommt auch noch, dass digitale Werbemittel wie Banner oder Videos nicht mit Soundeffekten oder animierten Elementen hinterlegt sein und auch keine auffordernden Slogans enthalten dürfen, die zur Teilnahme verleiten. Die Anbieter sind zudem verpflichtet, alle Werbemaßnahmen genau zu dokumentieren, mit Angabe der Werbezeiten, der Zielgruppeneinstellungen und der genutzten Plattformen.

Sponsoring und Partnerschaften im Sport

​Sponsoring spielt im Profisport, vor allem beim Fußball, eine gewichtige Rolle. Es ermöglicht den Vereinen, finanzielle Mittel für ihre Infrastruktur, die Nachwuchsförderung und den Spielbetrieb zu sichern.

Viele Sportwettenanbieter haben sich dabei als prominente Sponsoren etabliert. In der Bundesliga unterhalten nahezu alle Vereine Partnerschaften mit Unternehmen aus der Glücksspielbranche. Laut einer Studie von Statista hatten in der Saison 2023/24 etwa 72 Prozent der Bundesligisten einen Wettanbieter als Sponsor.

Ein Beispiel ist der VfB Stuttgart, der im August 2023 eine Partnerschaft mit dem französischen Wettanbieter Winamax einging, die allerdings mit Ende der Saison 2024/25 wieder beendet wird. Solche Kooperationen sind für Vereine finanziell attraktiv, unterliegen allerdings ebenfalls gesetzlichen Regelungen.

Laut dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 muss sichergestellt sein, dass sich auch hier die Werbung nicht an Minderjährige oder gefährdete Gruppen richtet. Daher sind beispielsweise Trikotwerbungen für Kindergrößen ohne das Logo des Wettanbieters üblich, wie es der 1. FC Kaiserslautern mit seinem Sponsor Novoline handhabt.

Trotz der finanziellen Vorteile stehen solche Partnerschaften oftmals in der Kritik, vor allem bei den eingefleischten Fans der Vereine. Dabei werden immer wieder Bedenken aufgrund der Förderung von Spielsucht und der ethischen Verantwortung der Vereine geäußert.

Werbung im Fernsehen und Radio

Werbung für Sportwetten im Fernsehen und Radio ist in Deutschland erlaubt, allerdings nur unter klaren Bedingungen. Laut dem Glücksspielstaatsvertrag darf ein Spot zum Beispiel nicht direkt vor oder während eines Sportereignisses laufen, wenn genau für dieses Spiel geworben wird. Die Zuschauer sollen nicht in einem emotional aufgeladenen Moment zu schnellen Wetten verleitet werden.

Im Vergleich zu anderen Glücksspielarten gibt es bei Sportwetten etwas mehr Spielraum. Für Online Casinos oder Automatenspiele ist Werbung tagsüber zwischen 6 und 21 Uhr grundsätzlich verboten. Bei Sportwetten gibt es diese feste Uhrzeitregel nicht. Trotzdem müssen auch hier alle Werbespots so gestaltet sein, dass sie keine Kinder oder Jugendlichen ansprechen.

Früher war es üblich, dass bekannte Gesichter wie Oliver Kahn oder Lothar Matthäus in den Werbespots auftauchten. Heute ist das nicht mehr in jedem Fall erlaubt. Der Glücksspielstaatsvertrag verbietet Werbung mit aktiven Sportlern oder Vereinsfunktionären. Ehemalige Profis, die keinen offiziellen Posten mehr haben, dürfen aber weiterhin eingesetzt werden, wenn die Kampagne sonst allen Regeln entspricht und keine gefährdeten Gruppen anspricht.

Verbraucherschutz und ethische Überlegungen

Werbung für Sportwetten muss nicht nur gesetzlich erlaubt sein, sie sollte zudem auch verantwortungsvoll gestaltet werden. Der Verbraucherschutz steht dabei an oberster Stelle. Das bedeutet, dass kein Spot den Eindruck vermitteln darf, dass Glücksspiel harmlos ist oder sichere Einnahmen damit erzielt werden können.

Verbotene Inhalte in der Werbung

Deshalb sind emotionale Reize, Zeitdruck oder Versprechen von schnellen Gewinnen in Werbebotschaften verboten. Ebenso unzulässig ist es, das Glücksspiel als glamourösen Lifestyle darzustellen oder mit Glück, Erfolg und sozialem Aufstieg zu verbinden. Ein Beispiel für unzulässige Darstellung wäre etwa ein Werbeclip, in dem ein junger Mann in einem Lamborghini vorfährt, eine Designeruhr trägt und sagt: „So sieht Erfolg aus – dank meiner Sportwetten!“

Stattdessen fordert der Glücksspielstaatsvertrag, dass Werbung transparent und sachlich ist. Unter anderem durch gut sichtbare Hinweise auf Suchtgefahren und Unterstützungsangebote für Betroffene.

Auch die Transparenz und Fairness spielen eine wichtige Rolle. Alle Aussagen zu Gewinnchancen müssen nachvollziehbar sein, Casino Bonus Angebote dürfen keine versteckten Bedingungen enthalten. Damit soll sichergestellt werden, dass sich Konsumenten ein realistisches Bild machen können und nicht zu unüberlegten Entscheidungen verleitet werden.

Zukunft der Werbung für Sportwetten

Die Werbung für Sportwetten wird sich in den nächsten Jahren vor allem durch neue Technologien wie Künstliche Intelligenz stark verändern. Schon heute analysieren Programme, was die Nutzer genau interessiert, und zeigen daraufhin passende Werbung an. Wer sich oft Fußballspiele anschaut, bekommt zum Beispiel gezielt Hinweise auf Wetten zur Bundesliga. Solche personalisierten Werbeanzeigen könnten in Zukunft noch genauer und damit für Anbieter attraktiver werden, aber auch strenger zu regulieren sein.

Ein spannender Trend ist die Sprachsuche. Immer mehr Menschen nutzen Sprachassistenten wie Siri, Alexa oder Google Assistant, um nach Informationen zu suchen. Etwa durch Fragen wie: „Wo kann ich auf das nächste Spiel von Dortmund wetten?“

Für Anbieter von Sportwetten bedeutet das, dass ihre Werbung und Inhalte so gestaltet sein müssen, dass sie auch bei gesprochenen Suchanfragen gefunden werden. Gleichzeitig muss sichergestellt werden, dass auch diese Form der Werbung nur an Erwachsene ausgespielt wird und alle gesetzlichen Vorgaben erfüllt.

Auch im Fernsehen tut sich etwas. Dank „adressierbarer Werbung“ ist es möglich, dass Zuschauer zur gleichen Zeit unterschiedliche Werbespots sehen, je nachdem, wer gerade vor dem Bildschirm sitzt.

Bei all diesen Entwicklungen ist auch der Gesetzgeber gefordert. In den nächsten Jahren wird es voraussichtlich regelmäßig zu Anpassungen im Glücksspielstaatsvertrag kommen, um auf neue Werbemethoden, technische Möglichkeiten und gesellschaftliche Veränderungen zu reagieren. Das Ziel, Werbung zu ermöglichen, bleibt, aber stets unter der Bedingung, dass Schutz und Verantwortung an erster Stelle stehen.

Lesen Sie dazu auch den Beitrag zu unseren Online Casino Erfahrungen.

Fazit

Deutschland gehört mit Sicherheit zu den Ländern mit den strengsten Werberichtlinien für Sportwetten. Das zeigt sich in den klaren Regeln und umfassenden Verboten für die Anbieter.

Diese Konsequenz hat einen großen Vorteil: Der Schutz von Jugendlichen und suchtgefährdeten Personen steht klar im Vordergrund. Zudem schafft die Regulierung mehr Transparenz auf dem Markt, da nur lizenzierte Anbieter überhaupt werben dürfen. Das stärkt das Vertrauen der Nutzer und hilft dabei, illegale Angebote zurückzudrängen.

Doch es gibt auch Schattenseiten. Für Unternehmen bedeutet die Vielzahl an Vorgaben eine hohe bürokratische Hürde. Vor allem die kleineren Anbieter haben es dadurch schwer, rechtlich einwandfrei zu werben und gleichzeitig konkurrenzfähig zu bleiben. Auch die Unterscheidung zwischen Sportwetten und anderen Glücksspielarten wie Pokerseiten wirkt auf den ersten Blick nicht immer logisch, etwa bei den unterschiedlichen Werbezeiten im Fernsehen.

Trotzdem zeigt das deutsche Modell: Es ist möglich, Werbung zuzulassen und gleichzeitig verantwortungsvoll zu handeln. Der Gesetzgeber übernimmt hier eine wichtige Schutzfunktion, doch ganz ohne Mitwirkung der Gesellschaft geht es auch in Deutschland nicht. Besonders Familien mit minderjährigen Kindern sind gefordert, aufmerksam zu bleiben und klare Grenzen im Umgang mit Glücksspiel aufzuzeigen. Denn auch bei bester Gesetzeslage gilt: Verantwortung beginnt immer im eigenen Umfeld.

 

Quellen


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