News

Concord Million II – Heiße Diskussionen um den Re-Entry

Am vergangenen Montag hat die Concord Card Casino Gruppe den Modus der Concord Million II verändert und damit hitzige Diskussionen ausgelöst. Schon im Vorfeld habe ich oft mit dem verantwortlichen Turnierdirektor über das Format Concord Million diskutiert und auch letzte Nacht eine langes Gespräch geführt.

Ich finde es keinen „Betrug“ am Spieler, wenn der Re-Entry bei der Concord Million II im Oktober erlaubt wird. Die Änderung wurde rechtzeitig vor Turnierbeginn bekanntgegeben und jeder Spieler hat die freie Entscheidung, ob er mitspielt oder nicht. Gekaufte Tickets können selbstverständlich zurückgegeben werden. Der garantierte Preispool von € 1.000.000 bleibt. Daran wird nicht gerüttelt und das ist meiner Meinung nach weit wichtiger, als Re-Entry oder klassisches Freezeout.

Mein Gespräch mit Johnny Lütkenhorst drehte sich gestern um die von uns geübte Kritik, dass die Limitierung auf 2.000 Tickets mit der Re-Entry Option kontraproduktiv sei und die Auszahlungsstruktur zu kopflastig. Eine Entscheidung, ob die Concord Million II auch hier angepasst wird, fällt in Kürze.

Zu den Vorwürfen, die Einführung des Re-Entry sei Betrug. Die Concord Card Casino Gruppe garantiert ein Preisgeld von € 1.000.000. Sollte es – wovon man zum jetzigen Zeitpunkt ausgehen kann – zu einem sechsstelligen Overlay kommen, dann wäre das nicht nur das Ende der Concord Million, sondern es hätte auch weitreichende Konsequenzen für alle anderen Turniere. Schließlich zahlt man solche Beträge nicht aus der Portokasse. Würden die CCCs am ersten Starttag den Modus von Freezeout auf Re-Entry ändern, dann wäre das ein Skandal, ebenso wie ein Entfallen der Garantiesumme, wie es bei der Partouche Poker Tour war. Beides ist aber hier nicht der Fall, also ist es weder Betrug noch Skandal.

Warum ich für ein Aufheben der maximalen Teilnehmerzahl von 2.000 bin? Es kommt dem eigentlichen Re-Entry Wunsch der Spieler nach. Beim aktuellen Modus ist ein Re-Entry nicht möglich, wenn der Tag ausverkauft ist. Hat ein Spieler eine weite Anreise, bustet in Level 1, so kann er sich nicht mehr einkaufen. Werden die Tickets freigegeben, so kann er neuerlich das Buy-In leisten und die weite Anreise war nicht nur für eine Stunde, sondern doch für länger. Dass ein CAP innerhalb der Casinos bleibt, versteht sich dabei allerdings von selbst. Das CCC Simmering hat nur 27 Turniertische zur Verfügung und es werden – im Falle eines Massenansturms an Tag 1C nicht plötzlich 40 sein. Welchen Starttag man wählt, sollte man also dennoch gut überlegen.

Ich habe oft erlebt, dass Spieler sich gegen einen Re-Entry ausgesprochen haben und dann die ersten waren, die sich wieder eingekauft haben. Seit zwei Jahren haben sich Re-Entry (Second Chance Turniere) etabliert und zusehends an Beliebtheit gewonnen. Die WPT setzt mittlerweile auf die Re-Entries. Bei der WPT Malta war die Turnierausschreibung so, dass ein Re-Entry von Tag 1A auf Tag 1B möglich war. Das Casino hat am ersten Starttag dann aber ebenfalls Re-Entries zugelassen, was im übrigen unter anderem von Marvin Rettenmaier ausgenutzt wurde. Ist das ein Skandal oder hat das Casino im Sinne der Spieler gehandelt?

Zur Garantiesumme: Es steht nicht zur Diskussion, dass das „garantiert“ durch „erwartet“ ersetzt wird. Das machen andere Veranstalter wie eine ISPT. Peter Zanoni und die Concord Card Casino Gruppe garantieren das Preisgeld von € 1.000.000. Die Summe wurde auch nicht heruntergesetzt, wie es in anderen Casinos schon passiert ist. Der Deal der Concord Million bleibt – € 550 Buy-In, € 1.000.000 Preisgeld garantiert.

Die kopflastige Auszahlungsstruktur finde ich persönlich nicht prickelnd. Spieler, die eine weite Anreise nach Wien haben, verbrauchen ihren „Gewinn“ von € 1.000 für die Reisekosten und damit ist das Finalwochenende in Wien quasi wieder ein neues Turnier. Durch den Re-Entry kommt hinzu, dass sie vielleicht bereits zwei Mal das Buy-In geleistet haben, damit würden sie in Wien mit einem „Minus“ starten. Bei einem Minimum-Cash von € 1.500 würde dies schon anders aussehen. Das würde es auch für Spieler attraktiver machen, die Concord Million II zu spielen. Das ist meine Meinung, aber sicher nicht meine Entscheidung. Dafür ist das Concord Card Casino zuständig.

Der Vorwurf, wir wären „Concord-lastig“ in unserer Berichterstattung, bringt mich ehrlich gesagt zum Lachen. Mal sind wir CASAG-lastig, dann wieder Kings-lastig, dann wieder PokerStars und so weiter. Wir werden für unsere Berichterstattung weder von dem einen noch von dem anderen bezahlt, auch nicht in Turniertickets. Wenn wir Turniertickets erhalten, geben wir diese gerne an unsere Leser weiter und verlosen sie in Gewinnspielen. In keinem Fall wird eines dieser gesponserten Tickets für den Eigenbedarf verwendet, Mitarbeiter von Pokerfirma sind zudem von den Gewinnspielen selbstredend ausgeschlossen.

Ich kann nicht über einen Skandal bei der Concord Million schreiben, wenn es keiner ist. Die Verantwortlichen haben eine Unternehmensentscheidung getroffen und diese rechtzeitig bekannt gegeben. Keinem Spieler ist durch diese Entscheidung ein Schaden entstanden. Ob die Entscheidung eine gute oder eine schlechte war, wird die Teilnehmerzahl bei der Concord Million II zeigen.


Abonnieren
Benachrichtige mich bei
12 Comments
Inline Feedbacks
View all comments