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Plant Ferguson eine Rückkehr in das Poker Business?

Chris Ferguson hat sich mit dem US-Justizministerium geeinigt. Diese Meldung machte vergangene Woche in der Poker Community die Runde. Juristen haben sich nun die Dokumente genauer angesehen und einige interessante Details hervorgehoben.

Bei den Anklagen im Rahmen des Black Friday sind schon einige Urteile gesprochen worden. Unter dem Strich kamen die Angeklagten gut davon. Vor allem Rafe Furst (November 2012), Howard Lederer (Dezember 2012) sowie Chris Ferguson (Februar 2013). Die ehemaligen Verantwortlichen bei Full Tilt Poker handelten mit dem Department of Justice (DoJ) gute Deals aus, was die Community sehr negativ aufgefasst hat.

Chris Fergusons Rechtsbeistand scheint besonders gut verhandelt zu haben, denn seinem Mandanten wurden kaum Steine in den Weg gelegt, wieder in der Online Poker Industrie aktiv zu sein. Chris Grove von Online Poker Report hat sich mit den Einigungen von Lederer (Dokument 11 Civ. 02564 KMW) und Ferguson (Dokument 11 Civ. 02564 LBS) genauer befasst und verweist dabei auf einige spannende Details.

Während Lederer zugestimmt hat, bis zu einer Gesetzesänderung nicht für eine Firma zu arbeiten, die Internet Glücksspiel (jeglicher Art) anbietet, beschränkt sich Ferguson darauf, dass er für keine Firma arbeitet, die „rechtswidriges Internet Glücksspiel“ anbietet.

Ferguson stimmt zwar zu, nicht für einen Online Poker Raum zu arbeiten, jedoch nur, bis etwaige Gesetze dies legitimieren (bspw. in Nevada oder New Jersey). Diesen Zusatz hat zwar Lederer ebenfalls unterzeichnet, doch Juristen sehen aufgrund der Formulierung der Einigung, für ihn eine schwerere Rückkehr.

Besonders spannend sind jedoch zwei weitere Punkte. Während Lederer Zugeständnisse im Vorwurf der Geldwäsche gemacht hat, kommt Ferguson mit blütenreiner Weste davon („without admitting any liability thereunder“). Hinzu kommt, dass Ferguson festgelegt hat, niemals etwas von einem Missstand bei den Problemen gewusst zu haben. Im Vergleich hat Lederer eingestanden, ab dem 15. April von den fehlenden Spielergeldern gewusst zu haben.

Beide Punkte sind nicht sonderlich beeindruckend, könnten jedoch das Zünglein an der Waage sein, wenn sich Chris Ferguson um einen neuen Posten bewerben, oder sich mit Regulierungsbehörden auseinandersetzten sollte. Zu guter Letzt kann man hier auch erwähnen, dass bei der Rückzahlung von Ferguson noch ausdrücklich daraufhin gewiesen wird, dass das Geld an die US-Spieler geht. Lederer bekommt keine ähnliche ‚Anerkennung‘.

Abschließen muss man noch hinweisen, dass Fergusons Einigung noch die Unterschrift von Richterin Kimba Woods benötigt, um offiziell zu sein. Allerdings gibt es bisher keinen Grund zur Annahme, dass es hier zu Problemen kommen soll.


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