Seit Pokerfirma.de über mögliche Probleme im gelobten Intellipoker-Land berichtet hat, sind die Foren voll mit Spekulationen über Jan von Halles Zukunft. Aber auch Intellipoker selbst wird zunehmend von den eigenen Usern kritisiert. Statt uns wilden Gerüchten hinzugeben, haben wir konsequent weiterrecherchiert und sind dabei auf sehr Interessantes gestoßen.
Dass PokerStars der große Finanzier von Intellipoker ist, weiß man. Als Geldgeber hat man aber auch das Recht, seine Investition regelmäßig zu prüfen, vor allem wenn diese ein Fass ohne Boden zu sein scheint. Im Dezember gab es dann wohl die erste Buchprüfung, die unseren Informationen nach nicht völlig ohne kritische Fragen abgelaufen sein soll. Rund zwei Monate später ist Jan von Halle nun nicht mehr Intelli-Chef, was Raum für diverse Rückschlüsse lässt. PokerStars hat geduldig zugesehen und lange auf das Erreichen versprochener Ziele gewartet. Jan von Halles Aussage nur noch als Berater tätig zu sein, passt komplett ins Bild, denn schließlich muss ein Nachfolger eingearbeitet werden.
Doch ganz so rund läuft derzeit nur wenig bei Intellipoker. Ein geplanter Deal mit Pokerbooks, der mit Februar beginnen hätte sollen, wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Ebenso fällt auf, dass die eigenen User mit Intellipoker hart ins Gericht gehen. Schon lange wird in Zusammenhang mit Intellipoker nur von „gekauften Usern“ gesprochen. Eine quasi bezahlte Kommentierfunktion machte sinnvolle Diskussionen unmöglich und ließ einige Intelliuser auch wieder abwandern.
Die Umgestaltung der News von einem allgemeinen Nachrichtenmagazin zur ausschließlichen PokerStars-Werbemaschinerie fand bei den wenigsten Anklang. Die Blogger-Front nahm überhand, wobei man nicht mehr genau wusste, mit welcher Berechtigung manche ihre Weisheiten zum Besten gaben und weiterhin geben.
Erst vor kurzem ist Intellipoker in ein neues, riesiges Büro in Hamburg gesiedelt. Details dazu finden sich in einem Blogeintrag von Granufink (siehe Intellipoker-Blog) . Der ein oder andere darf sich doch berechtigt fragen, ob ein Blogger tatsächlich einen Billard-Tisch braucht, um über eine falsch gespielte Hand in Early Position schreiben zu können.
Unsere Recherche lässt vermuten, dass noch einige Leichen im Hamburger Büro liegen (ist ja Platz genug) und darauf warten, ausgegraben zu werden. Das raue Lüftchen wird langsam zu einer ständigen steifen Brise. Mit Spannung darf diese Woche das angekündigte offizielle Statement von Jan von Halle erwartet werden.