Pokerstars

Jetzt auch noch eine Poker-Casting Show – muss das wirklich sein?

Die Frage ist leicht zu beantworten – ja. Sicher nicht, weil es zu wenige Poker Pros gibt und sicher auch nicht weil sich die Erde nicht mehr weiter drehen würde. Aber mit den vielen Casting-Show Formaten kann „Das PokerStars.de Ass“ sicher mithalten und erstmals bekommen die Zuseher nicht nur Pokerhände zu sehen, sondern auch einen Einblick in die Pokerwelt – und das ist gut so.

Wenn man mit wenig Erwartung an die Sache heran geht, dann fällt die Enttäuschung nicht ganz so groß aus. Ganz ehrlich habe ich mir vom PokerStars Casting sehr wenig bis gar nichts erwartet. „Ein weiteres Format, das die Welt nicht braucht“ war der einzige Satz, der in diesem Zusammenhang in meinem Kopf verankert war. Auch falle ich nicht in die Kategorie „Casting-Fanatiker“ und habe mit DSDS schon bei Staffel 3 Schluss gemacht.

PokerStars.de assIm Vorfeld zur PokerStars Show wurde schon viel diskutiert, was denn das wirklich werden könnte. Weil Neugierde mein zweiter Vorname ist, schaltete natürlich auch ich gestern Nacht den Fernseher an. Ohne Taschentücher, Chips und Popcorn, viel mehr mit einer Riesentasse Kaffee.

Da waren sie nun die 18 Kandidaten, die mit Spannung die Jury, bestehend aus PokerStars Pro Sandra Naujoks, Sophia Thomalla und Thomas Lamatsch, erwarteten. Die 18 Aspiranten hätten verschiedener nicht sein können. Schade nur, dass man mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit feststellen konnte, wer sich über die Freerolls qualifiziert hatte, und wer über das Vorcasting von Red Seven in die Show gekommen war. Sicherlich spannend wäre gewesen, wenn man eine Zusammenfassung der Kandidaten, die sich bei der Produktionsfirma beworben hatten, ein kleines „Best of“ gebracht hätte.

Das Thema der ersten Sendung verriet schon, um was es ging – „Maulwürfe“. Ein kleines Kennenlernen, eine Stunde Zeit, sich zu unterhalten. Und dann die Stunde der Wahrheit, wer denn Pokerprofi sei und wer mit Pokern gar nichts zu tun hatte. Wer einmal bei der EPT von Mark Karten ausgeteilt bekommen hat, der weiß, dass der auch Markus Feurle kennt. Dann kann man das auch in der Show zugeben. Denn schließlich ist es ja nicht so, als hätte den Feurle noch keiner in der deutschsprachigen Pokerszene gesehen und noch nie was von ihm gehört.

Die Kandidaten waren jedenfalls so gewählt, dass auch in den kommenden Folgen für kontroverse Meinungen gesorgt sein wird. Ob einer von denen tatsächlich das Zeug zum Profi haben wird, bleibt abzuwarten. Denn ein Turnier, das gespielt wird, sagt noch gar nichts. Auch wenn Sandra und Thomas das Geschehen an den Monitoren überwachten, hat ein Sit & Go keine Aussagekraft. Aber irgendein Auswahlkriterium musste es ja geben.

Zehn der 18 Angetretenen durften am Ende in den Privatjet nach Amerika einsteigen. So gab es gleich acht Bubble Girls und Boys und das war die wohl wichtigste Lektion, die die Castingteilnehmer schon mal gelernt haben – Bad Beats gehören zum Pokern. Selbst wenn man alles richtig macht, gewinnt man am River nicht immer.

Was hätte man sich von der ersten Show erwarten sollen? Dass zum x-ten Mal die Regeln von No Limit Hold’em erklärt werden? Nein, ich fand es ganz gut, dass man mal darauf verzichtet hat. Anspruchsvolle Pokerstrategien wären genauso fehl am Platz. Leichte, kurzweilige Unterhaltung, ein Hauch von Zickenterror mit Thomas Lamatsch in der Mitte, der mit einem „Kann mal einer den Österreicher ausschalten“ von Sandra sein Fett abbekam. Am Ende der Show war aus dem „Das braucht keiner“ Satz in meinem Kopf ein „ganz nett“ geworden und überraschend fand ich es tatsächlich gar nicht mal so schlecht.

Eines wurde in der ersten Folge ganz klar vermittelt – „Diese Show führt mich zum Schotter“. Dass Geld noch immer den größten Anreiz bietet, um Poker zu spielen, ist kein Geheimnis und jetzt weiß es auch jeder, der mit Poker nichts zu tun hatte und die Sendung gesehen hat. Dass der Weg zum großen Geld kein einfacher ist, sehen wir ab nächsten Mittwoch wieder auf Pro7. Und wer die erste Folge verpasst hat, kann sie hier ansehen.


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